Sonntag, 27. August 2017

:)Rezension:): The Coincidence #5

Grundwissen:



Titel: Violet und Luke - Für immer verbunden (original: The Certainty of Violet and Luke)
Autor/-in: Jessica Sorensen
Erschienen: Dezember 2015 im Heyne-Verlag (Taschenbuch)
Seitenanzahl: 304 Seiten
Preis: 8, 99 € (Taschenbuch), 7, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre: New Adult; Drama; Romance



















Inhalt:



But happiness isn't something that comes easily to me. I think I'm going to have to learn how to let it in. But do I let something in that I'm not sure I've ever had? - Violet Hayes, p. 127


Während Luke seine Alkohol- und Spielsucht langsam unter Kontrolle bekommt, droht Violet seine alten Laster zu übernehmen. Denn mit der Aussicht, dass Preston nicht nur ihr Stalker, sondern auch der Mörder ihrer Eltern sein könnte, würde sie am liebsten alles ausklinken. Und das kann sie nur, indem sie sich in Lebensgefahr bringt. Als sie schließlich erfährt, dass einer der Täter endlich von der Polizei festgenommen wurde, sind die Gefühle in ihr zu groß - sie müssen raus. Doch bei diesem Versuch kommt sie fast ins Leben und bekommt dadurch endlich den nötigen Anstoß zur Heilung.







Meine Meinung ...






zum Buch:




Mit Für immer verbunden schafft Jessica Sorensen ein befriedigendes Ende im Bezug auf die seelische Heilung ihrer beiden Protagonisten. Was jedoch die Themen, die sie mit den Wendungen in Band 3 und 4 eingeführt hat, angeht, beweist sie allerdings, dass diese doch zu nichts mehr gut sind außer um Spannung zu erzeugen.
Denn prinzipiell hätten die vergangenen Erfahrungen von Luke und Violet vollkommen gereicht, um diese Geschichte gut werden zu lassen. Vernachlässigung, Drogen, Missbrauch, Mord - das sind doch schon genügend schwere Themen, aus denen man eine ganze Menge machen kann. Dies hat die Autorin schon in Violet und Luke - Füreinander bestimmt wirklich gut hinbekommen. Doch indem sie Stalking und folglich auch die Polizei mit einbezieht, hat sie die Geschichte für sich selbst zu kompliziert gemacht. Denn der Prozess um Violets ermordete Eltern ebenso wie Preston sind in diesem Buch alles andere als präsent; im Gegenteil, eher kommen diese Sachen nur auf, wenn der Leser und die Figuren sich gerade in einer Durststrecke befinden. Dementsprechend ist auch die Auflösung dieser beiden Themen ziemlich faul, selbst für einen in den Hintergrund geschobenen Aspekt des Plots. Ausreden dazu sucht sich die Autorin, indem sie beispielsweise den Violet zugewiesenen Polizisten immer wieder kryptisch über den Fall sprechen lässt, aber er natürlich nicht alles verraten kann, aus welchen Gründen auch immer. Von daher wäre es für die Autorin nur ratsam, solche kriminellen Elemente in Zukunft in ihren Büchern außen vor zu lassen - denn die sind wirklich alles andere als gut gemacht und ziehen die Bewertung des Buches sehr runter. Es sind einfach Fremdkörper innerhalb der Geschichte, bei denen sich nicht mal Mühe gegeben wird, sie plausibel einzuweben - obwohl dies zwei der Dinge sind, die Violet in den letzten Wochen haben zu einem emotionalen Wrack verkommen lassen. Es wäre daher wirklich besser gewesen, diese Elemente außen vor zu lassen, da sie eine psychologisch so schön gewebte Story fast schon zu einer Seifenoper verkommen lassen - vor allem weil sich diese Probleme praktisch von selbst lösen.
Auch scheint das Buch nur schwerlich einen roten Faden zu finden. Es geht zwar hauptsächlich um Violets Heilungsprozess, allerdings gibt es nur wenige Momente, in denen sie aktiv etwas dafür tut, und wenn - wie zum Beispiel in den Therapiestunden - dann wird es nicht beschrieben. Wahnsinnig schade, da vor allem diese Figur unglaublich viel Potential sowohl zur Zerstörung als auch zur Besserung zeigt. Daher bleibt Vieles auf der mentalen Ebene, was einerseits enttäuschend ist, da es eben einiges an Handlung nötig hat, damit man sich psychisch erholen kann, andererseits sind die Szenen, in denen sie etwas dafür tut, wirklich schön beschrieben. Insgesamt hätte das einfach besser ausgearbeitet werden können, auch von der Zeitspanne des Buches her. So hätten nämlich auch die Zeitsprünge vermieden werden können, die einem wie ein doppeltes Ende vorkommen - wovon eines schön und das andere übertrieben kitschig ist. Jedoch ist es kein Wunder, dass Buch 4 und 5 im Vergleich zum Rest der Reihe so stark abgesunken sind, da die Autorin Die Sache mit Callie und Kayden, Die Liebe von Callie und Kayden und Violet und Luke - Füreinander bestimmt im Abstand von einem Jahr veröffentlicht hat, während Einander verfallen und dieses Werk hier nicht mal ein halbes Jahr zwischen ihrer Erscheinung hatten. Ob der Verlag dort Druck gemacht hat oder sie sich selbst - wer weiß, aber genau so wirken die letztgenannten Werke dieser Reihe: überstürzt, skizziert und nicht sonderlich ausgereift.
Ansonsten hat Jessica Sorensen allerdings gute Arbeit geleistet, da sie sich sehr mit Psychologie auszukennen scheint. Man kauft Violet ihre Angst davor, dass sich alles verändern könnte, hundertprozentig ab, und kann gar nicht anders als für sie zu hoffen, dass es besser wird. Schön daran ist auch, dass sich die Autorin nie dazu hinreißen lässt zu sagen, dass die Liebe alles einfacher macht - im Gegenteil, für die Protagonistin macht sie es zu Lukes Leiden eher komplizierter. Anhand ihrer Figur wird gezeigt, dass es immer wieder mal Rückschläge gibt, dass sich alte Angewohnheiten schlecht ablegen lassen und es sogar sehr schwer ist zu wissen, wer man überhaupt ist, wenn man etwas, das unabdingbar zu seiner Geschichte gehört, langsam loslässt. Es ist toll, dass gezeigt wird, wie man andere Methoden finden kann, Stress abzubauen als über Selbstverletzung, beispielsweise Sport oder das Stürzen ins Lernen. Das muss man der Autorin lassen - man kann definitiv etwas aus ihren Büchern mitnehmen!
Genauso schön gestaltet sie die Beziehung von Violet und Luke, die am Anfang der Geschichte wegen dem Fall und Stalking ziemlich schwierig ist. Psychologisch interessant ist es vor allen Dingen, dass Violet Lukes destruktive Weisen, mit Stress umzugehen, zu übernehmen scheint, während er selbst langsam aber sicher ins Leben zurückfindet. So ist Lukes eher Violets Motivator und zeigt große Veränderungen zu dem Kerl, der er noch in Band 3 ist. Vielleicht ist er an manchen Stellen etwas zu geduldig, immerhin ist er auch nur ein Mensch, allerdings sind diese Szenen, in denen er ihr beisteht, atmosphärisch und berührend gestaltet. Ungelogen, es gibt sogar eine Handvoll Szenen, in denen man fast weinen möchte, weil die beiden es schaffen, einander an der Hand zu nehmen und vorwärtszugehen. Trotzdem wird der schmale Grad zwischen Hilfe durch Liebe und Heilung durch Liebe sehr gut eingehalten und daher nie zu kitschig, wenn man vom Epilog absieht. Die Dynamik zwischen ihnen wird so natürlich eine andere als noch am Anfang ihrer Liebesgeschichte, besteht nicht mehr wirklich aus Machtkampf, sondern auch Hilfsbereitschaft. Das ist zwar schade, weil so etwas Chemie abhandenkommt, allerdings ist das verständlich, wenn man sich ansieht, wie sehr sich die beiden verändert haben.



Hätte Jessica Sorensen sich mehr Zeit für Violets und Lukes Story lassen können, so wäre das definitiv ein tolles Buch geworden. So allerdings wirkt es nur in wenigen Szenen wirklich ausgearbeitet, sondern eher wie ein erster Entwurf, was sich vor allem an den Zeitsprüngen und manchmal merkwürdig gesetzten Kapiteln ablesen lässt. Außerdem sind die Kirmi-Elemente wirklich nur störend und absolut überflüssig. Ansonsten ist es aber eine solide Geschichte über ein Mädchen, das endlich lernen kann, sich nicht mehr durch ihre Vergangenheit zu definieren und sich dadurch auch erlauben kann, ihr Leben zu leben. Wenn man also die Charaktere mag und spannend findet, wird man dem Buch etwas abgewinnen können, insbesondere wenn man sich für Psychologie interessiert. Abgesehen davon wäre aber eher zu raten, sich doch der anderen Geschichte der Reihe zuzuwenden, da diese keine überdramatisierten Plot Devices enthält.





Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen



Extra:



Andere Bände der Reihe findet ihr hier :)


CU
Sana

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