Donnerstag, 24. August 2017

:)Rezension:): The Coincidence #4

Grundwissen:



Titel: Violet und Luke - Einander verfallen (original: The Probability of Violet and Luke)
Autor/-in: Jessica Sorensen
Erschienen: November 2015 im Heyne-Verlag (Taschenbuch)
Seitenanzahl: 288 Seiten
Preis: 8, 99 € (Taschenbuch); 7, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre: New Adult; Romance; Drama






















Inhalt:



Need is so much different than want. Need is something driven by an addiction while want is something I want to do. - Luke Price (p. 242)




Seit zwei Monaten haben Luke und Violet kein Wort mehr miteinander gesprochen. Denn die Aussicht, dass Lukes Mutter für den Mord ihrer Eltern verantwortlich sein könnte, erlaubt es ihnen nicht zusammen zu sein, ohne an die dunkelsten Flecken ihrer Vergangenheit zu denken. Doch sie treffen wieder aufeinander als Luke bei einem Glücksspiel beim Schummeln erwischt wird - 9000 Dollar muss er den Typen zurückzahlen, sonst prügeln sie ihn krankenhausreif. Auch wenn Violet dort gerade in Prestons Auftrag unterwegs ist, verhilft sie ihm zur Flucht und begibt sich mit ihm gemeinsam nach Vegas, um das Geld zurückzugewinnen. Und um Preston zu entkommen, dem sie für ein Dach über den Kopf den ein oder anderen Gefallen tun muss ...






Meine Meinung ...




zum Buch:




Bei dem Ende von Band 3 bleibt einem keine andere Wahl als sich sofort in den nächsten Teil zu stürzen. Doch statt Antworten zu diesem Plottwist zu bekommen, gestaltet Jessica Sorensen mit Einander verfallen einen Zwischenband, der sich eher auf die Wiederannäherung der beiden Protagonisten fokussiert. Wer sich allerdings erhofft zu wissen, ob und wie Lukes Mutter mit dem Tod von Violets Eltern zusammenhängt und wer der geheimnisvolle Mann in jener Mordnacht gewesen ist, bleibt auf der Strecke und wird sicherlich ähnlich enttäuscht sein.
Es ist nicht so, dass das Buch schlecht wäre, vor allem da es sich immer noch mit sehr wichtigen Themen befasst und keine Angst davor hat, seine Figuren schonungslos ehrlich zu präsentieren. Insbesondere die Verfassung nach der Trennung der beiden wird sehr überzeugend beschrieben, sogar so sehr, dass man als Leser durch ihre noch destruktivere Art runtergezogen wird. Denn statt wie in Band 3 einfach darauf aus zu sein zu verdrängen um zu überleben, ist es in The Probability of Violet and Luke nur Resignation und Zerstörung, das den Alltag der beiden bestimmt. Dabei wirkt es auch nicht überzogen, da die beiden auch nicht Schuld an der Verfassung des anderen sind, sondern vielmehr die ungewollte Verbindung, die sie miteinander teilen. Sie verlieren sich in ihren Süchten, und der Fokus auf Luke bei dieser Thematik macht seine Figur noch greifbarer als in Füreinander bestimmt. Auch die kämpferische, unabhängige Violet ist in den zwei Monaten sehr instabil geworden und hat so einige Dinge erlebt, die manch anderen sicherlich schon zum Selbstmord getrieben hätten. Von daher ist die emotionale Beschreibung der Charaktere ziemlich gut, ebenso wie ihr konstantes Wehren dagegen, dass sie etwas füreinander empfinden. Dass die beiden durch ihre romantischen Gefühle auch in scheinbar komplett gegensätzliche Richtungen auseinanderdriften und ihr Umgang damit sich unterscheidet, ist recht spannend und sorgt für eine starke Dynamik zwischen den beiden.
Allerdings scheint das, was sie miteinander teilen, in diesem Band unausgereifter zu sein als in dem vorherigen. Dies liegt nicht an der langen Zeit, in der sie getrennt sind, sondern wirklich eher daran, dass die Autorin scheinbar gemerkt hat, dass das Buch nicht genug an Inhalt hat, um als ein solches zu funktionieren. Denn wer schon ihre inneren Monologe in Füreinander bestimmt zu lang findet, der sieht sich hier trotz der kleineren Anzahl an Seiten erschlagen damit. Es wirkt so, als hätte die Autorin versucht, den Mangel an Inhalt durch immer wiederkehrende Gedankengänge zu kompensieren, allerdings gelingt das nicht so gut. Die Sätze wirken hastig hingeschrieben und nicht so feinfühlig formuliert wie in den vorherigen Bänden, sodass es fast schon den Anschein hat, dass sie von der Autorin nicht so ernst genommen werden. Das spürt man vor allem an der Chemie zwischen Violet und Luke, denn auch wenn sie funktionieren und dynamisch sind, das Knistern aus Band 3 findet man hier nicht mehr vor. Hätte es aber eigentlich nicht noch stärker hervortreten sollen mit der Verzweiflung über ihrer beider Leben?
Ebenso ist das Setting dieses Teils ihrer Geschichte zwiespältig. Einerseits ist es mal etwas Neues dadurch, dass es in eher dunkleren Flecken der Gesellschaft spielt, da die beiden als Paar auch einen leichten Touch von Bonnie und Clyde haben. Andererseits hätte Jessica Sorensen dieses Gefühl, in einer solchen Gesellschaft zu sein, geprägt von Gewalt, Spielen und Risiko, wie es dort aussieht etc.. Deswegen spürt man die Spannung, die die Autorin damit erzeugen wollte, auch nicht so häufig wie erwartet, da man es sich einfach kaum vorstellen kann. Es hätte aus jedem x-beliebigen Krimi stammen können. Insofern spürt man schon die Gefahr, der Luke ausgesetzt ist, allerdings auch nicht mehr, obwohl man sehr viel hätte daraus machen können. Immerhin genießen beide die Gefahr und das Adrenalin - wenn man es als Leser selbst aber nicht spürt, sind es nichts als leere Worte.
Man sieht sich also einem recht langgestreckten Mittelteil entgegen, der geprägt ist von Selbstgesprächen der Hauptfiguren und von Lukes Vorhaben, seine Schulden illegal zu erspielen. Ab und an ist es zwar durchzogen von einigen interessanten Faktoren, beispielsweise Lukes Cousin, wirklich aufholen mit einer Geschichte der Entwicklung wird aber erst gegen Ende. An dieser Stelle erhält Luke einen echten Wachruf und kann endlich ansetzen an seinen Problemen zu arbeiten, während Violet sich stetig hin und her gerissen sieht zwischen Hoffnung und Misstrauen. Das reißt den Leser sofort wieder mit und lässt hoffen, dass die beiden sich nun endlich - gemeinsam - vom Fleck rühren können. Die Szenen zwischen den beiden und ihre Gespräche werden tiefsinniger und können manch einen zu Tränen rühren.
Am Ende erlaubt sich Jessica Sorensen den für sie typischen Knaller - doch dieser lässt einen noch zwiegespaltener zurück als die Tatsache, dass Lukes Mutter für den Tod von Violets Eltern verantwortlich sein soll. Nicht, dass es schlecht geschrieben wäre, aber es knöpft Vieles nicht unbedingt stimmig aneinander. Es wird wohl vom Folgeteil abhängen, ob man diese Wendung nun als logisch empfinden kann, allerdings wirkt es zumindest in diesem Buch noch so, als hätte es der Autorin nicht gereicht, nur über Süchte, Abhängigkeit und Verlust zu sprechen, sondern nun auch über das Thema, das mit dem Twist dazukommt.




Alles in allem ein eher enttäuschender Band, der sich trotz der geringen Seitenzahl langgestreckt anfühlt und in dem innere und äußere Handlung eher sekundär sind. Mehr stehen sich immer im Kreis drehende innere Monologe im Vordergrund, die Jessica Sorensen definitiv schon besser geschrieben hat. Fast liest sich Einander verfallen wie ein zweitklassiger Krimi mit angedichteter Love-Story, da weder das eine noch das andere wirklich greifbar sind. Die Beziehung zwischen den beiden generell und ihre Beziehung zu sich selbst sind hingegen wieder sehr gut gestaltet, auch wenn sie beide in diesem Buch erst dazu kommen an ihren Problemen arbeiten zu wollen. Das Ende ist ziemlich zweischneidig, könnte sich allerdings als toll herausstellen, wenn im Folgeband Für immer vereint etwas daraus gemacht wird. Eher ein Zwischenband, der nur durch den emotionalen Tiefgang auffällt.





Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen



Extra:



Die restlichen Bücher dieser Reihe findet ihr hier :)


CU
Sana

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