Freitag, 6. April 2018

►Film-Review◄: Batman Begins

Grundwissen:



Titel◄: Batman Begins (original: Batman Begins)
Idee◄: Bob Kane (Erfinder der Figur)
Regisseur/-e◄: Christopher Nolan; David S. Goyer
Produzent/-en◄: Larry James Franco; Charles Roven; Emma Thomas
Produktionsfirma◄: Legendary Pictures; Patalex III Productions; Syncopy
Erschienen◄: März 2006 auf DVD; original 2005
Dauer◄: 134 Minuten (2 Stunden, 14 Minuten)
Altersfreigabe◄: FSK 12
Preis◄: 3, 99 € - 5, 98 € (Amazon Video); 4, 97 € (DVD); 6, 89 € (Blu-Ray) [Quelle: amazon.de]
Genre◄: DC Comics; Action; Drama




Quelle: © Warner Bros. Pictures




Inhalt:



,,Man muss die Leute durch dramatische Ereignisse aufrütteln, aber das kann ich als Bruce Wayne nicht tun. Als Mensch aus Fleisch und Blut werde ich ignoriert oder getötet. Aber als Symbol - als Symbol kann ich unbestechlich sein und unvergänglich." - Bruce Wayne





Bruce Waynes Leben ist beneidenswert: Schon als Milliardär in einem riesigen Anwesen geboren, musste er nie für seine Existenz arbeiten, und kann im düsteren und verkommenen Gotham City ein glänzendes Dasein fristen. Doch in jungen Jahren werden seine Eltern nach einem Besuch im Theater von einem Straßenräuber erschossen. Selbst Jahrzehnte danach kommt der junge Mann nicht über diesen Verlust hinweg und trifft über viele Umwege auf Henri Ducard. Dieser bietet ihm eine Ausbildung bei der Gesellschaft der Schatten an, die gegen die Kriminellen der Welt angehen will. Und so werden die Weichen gestellt für seine Zukunft als dunkler Ritter der Stadt Gotham.





Meine Meinung ...






zum Film:




Quelle: © Warner Bros. Pictures
Die Dark-Knight-Trilogie hat den Ruf, die besten Batman-Filme überhaupt zu beherbergen und erfreut sich einer Beliebtheit wie es Comicverfilmungen zumindest zur Zeit der Veröffentlichung dieser Streifen selten getan haben. Insbesondere der sehr ernste Ton der Trailer sowie die Länge dieser Blockbuster hätte doch eigentlich den Ottonormalzuschauer ziemlich abschrecken müssen.
Lasst euch davon jedoch nicht täuschen, denn zumindest der erste Teil hält die Balance zwischen dramatischer Comic-Action und ernster komplexer Realität perfekt. Es kann nicht schaden, Vorwissen über Batmans Figur und einige Nebencharaktere um ihn herum zu haben, da einen zu Beginn die vielen neuen Personen zu erschlagen drohen, allerdings wird man im Laufe der Handlung immer sattelfester. Das liegt vor allem an der grandiosen Darstellung der Figur des Bruce Wayne, dessen Lebensgeschichte, Ängste sowie Ideale wunderbar an den Zuschauer vermittelt werden. Man begleitet ihn auf seinem Weg voller Versuche, sich selbst zu finden, und erkennt dabei ebenso wie er selbst, wie häufig er an der Grenze zur dem entlangschrammt, was er nie werden will. Seine lange Episode in der Lehre von Henri Ducard und dessen Meister Ra's al Ghul sind da besonders bezeichnend und formt sowohl seine Fledermaus-Maske als auch seine Brutalität. Er testet seine Grenzen aus und muss dabei einerseits entdecken, wie viel er ausrichten kann, andererseits jedoch, dass er damit nicht die Vergangenheit verändern kann. So erschaffen die Macher einen sehr vielschichtigen Helden, der in seinem Ziel, Kriminalität zu bekämpfen, zwar durchaus einer ist, in seinen Methoden und seinen Motiven jedoch alles andere als das. Daher hat man seine Figur von den Comics durchaus sehr schön in die Realität übertragen und genießt jede Minute seiner Reise.
Quelle: © Warner Bros. Pictures
Dennoch ist er keinesfalls perfekt und wird nicht nur vom Zuschauer kritisch beleuchtet. Am Comic Batman: Year One angelehnt, finden sich viele Skeptiker in Gotham, die ihn selbst für einen Verbrecher halten, während andere ihn fast schon als moderne Legende und die Rettung dieser korrupten Stadt betrachten. Insbesondere Commissioner Jim Gordon gerät in die Bredouille, da er zu einer unfreiwilligen Allianz mit Batman gezwungen wird, um einigen der etabliertesten Verbrecher der Stadt das Handwerk zu legen. Denn einen Vorteil hat er definitiv gegenüber der Polizei: Er ist nicht zu korrumpieren und genau aus diesem Grund vertrauenswürdig für Gordon, der einer der wenigen Cops ist, die ihre Werte trotz beruflichem Zynismus beibehalten.
Quelle: © Warner Bros. Pictures
Dieser Zynismus ist angesichts der hervorragenden Darstellung Gothams auch nicht verwunderlich. Nicht nur sind die Aufnahmen der Stadt großartig und in den meisten Fällen keinem CGI geschuldet, auch die dreckige, düstere und hoffnungslose Atmosphäre wird immer wieder toll rübergebracht und noch klarer verdeutlicht, wenn man das Elend der Stadt mit Bruce' Leben in Wayne Manor oder der High Society vergleicht. Zwei Welten, die ihre Barriere mühevoll aufrechterhalten und nur von wenigen Menschen versucht wird zu überwinden. Auch wenn Gotham eine fiktive Stadt ist, sie spiegelt zweifellos eine Realität wieder, derer Bruce sich schon früh gewahr wird und gegen die er sich lange Zeit machtlos fühlt. Schön ist aber, dass die Macher diese beiden Gesellschaftsschichten nicht komplett schwarz-weiß zeichnen, da Bruce' Freundin aus Kindertagen, Rachel, sich mit ihrer Arbeit als Staatsanwältin für das Recht der Armen einsetzt. Sie ist auch einer der Charaktere, die in ihm mehr sehen als seine reiche Playboy-Fassade und die ihn regelmäßig zum Nachdenken darüber anregt, warum er nichts als er selbst ausrichten kann. Doch dies kann man schon bald erkennen, da diejenigen, die von Gothams Elend profitieren, alles daran setzen wollen, diese kleinen Stimmen der Gerechtigkeit zu ersticken.
Quelle: © Warner Bros. Pictures
So wird langsam, aber mit vielen Hinweisen und Anspielungen, eine Wendung zu einem großen Komplott aufgebaut, Bruce' Vergangenheit sowie Batmans Gegenwart wunderbar zusammenführt. Sicherlich kann man sich darüber streiten, wie realistisch das Mittel ist, mit dem die Parteien Gotham zerstören wollen, doch die Motive dahinter wirken erschreckend real. Denn wie so selten im realen Leben sehen sich Verbrecher oder Faschisten nicht als die Bösen in der Geschichte, sondern stehen für ihre Ideale ein und sehen den Rest der Welt als verblendet an. Aus diesem Grund gehören die Antagonisten dieses Films zu den interessantesten, die man nicht nur im Comic-Universum, sondern allgemein in der Film-Welt finden dürfte. Die besten Bösewichte sind nämlich diejenigen, die in vielerlei Hinsicht genauso sind wie der Held, sich aber in einigen signifikanten Punkten unterscheiden. Daher ist es nicht nur wahnsinnig spannend zu sehen, wie die Stadt wortwörtlich im Chaos versinkt, sondern auch, wie Batman von den Antagonisten in Versuchung geführt wird. Gekoppelt mit spannenden Kampfszenen und intelligenten Dialogen bietet der Film also ein spannendes Finale, das die vorherigen eineinhalb Stunden für den Zuschauer wohl ausgleichen könnten.
Denn obwohl Batman Begins der kürzeste und kurzweiligste Film der Trilogie ist, erwartet er doch die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, da er sehr rasant und zugleich komplex ist. Es gibt faktisch keine Szenen, in denen man wirklich durchatmen kann, da man von den Eindrücken der Figuren, des Settings und des Plots nahezu erdrückt werden kann. Einerseits ist das toll, da man so die ganze Zeit auf Trab gehalten wird und schätzt, wie gut geschrieben und inszeniert der Film ist, andererseits kann man sich als kompletter Neuling überfordert fühlen, all den Verknüpfungen und den Zeitsprüngen von einigen Jahren zu folgen.




Vielleicht kann man als einzigen Makel des Films ansehen, dass er schon zu gut geschrieben ist. Die Macher eröffnen einem mit einigen Zeitsprüngen und langen, tiefsinnigen Dialogen das Leben des Bruce Wayne, der sich seiner dunklen Seite hingibt und damit als Batman einer verkommenen Stadt hilft. Ausführlich stellt er seine Reise zu seinem wahren Ich dar und verknüpft das mit großartigen und teilweise brutalen Action-Szenen, die insbesondere beim wahnsinnig spannenden Finale die Altersfreigabe ab 12 fraglich erscheinen lassen. Gespickt mit einem ab und auf aufkommenden Quäntchen Humor inmitten der ernsthaften Lage, thematisiert der Film anhand seines Protagonisten die Überwindung von Ängsten und die Entdeckung seiner Grenzen, die den Zuschauer selbst zum Nachdenken anregen. Ein Blockbuster mit einer selten dagewesenen Ausgewogenheit von Tiefgang und Spannung, der nicht nur Comicfans begeistern dürfte!





Ich gebe dem Film:


♥ Herzchen


Extra:


Hier der Trailer zu diesem tollen Film :3

Und hier ein kleiner Beitrag zum Making Of dieses Films :)

Wie bereits erwähnt, ist der Film sehr stark am Comic Batman: Year One angelehnt. Wen meine Meinung dazu interessiert, der klicke auf den Titel :3

CU
Sana

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