Montag, 5. März 2018

►Film-Review◄: Batman - Gotham by Gaslight

üGrundwissen:



Titel◄: Batman - Gotham by Gaslight (original: Batman - Gotham by Gaslight)
Idee◄: Brian Augustyn + Mike Mignola (Erschaffer des Comics)
Regisseur/-e◄: Sam Liu
Produzent/-en◄: Sam Liu
Produktionsfirma◄: DC Entertainment; Warner Bros. Animation
Erschienen◄: Februar 2018
Dauer◄: 76 Minuten (1 Stunde, 16 Minuten)
Altersfreigabe◄: FSK16
Preis◄: 9, 97 € (Blu-Ray); 7, 97 € (DVD); 4, 99 € - 9, 99 € (Amazon Video) [Quelle: amazon.de]
Genre◄: DC Comics; Krimi; Action




Quelle: © Warner Bros. Home Animation





Inhalt:




 ''But what does a light in the darkness do? It draws flies.'' - Jack the Ripper



 Gotham City war schon immer eine unübersichtliche und verkommene Stadt - auch im 19. Jahrhundert. Mit einer Ausstellung zugunsten der anbrechenden Jahrhundertwende sollen die dunklen und dreckigen Seiten Gothams hinter sich gelassen und ein Neuanfang gemacht werden. Doch die Freude darauf wird gedämpft von einem neuem Mörder auf den Strassen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Huren und sonstigen Abschaum der Stadt zu eliminieren. Handelt es sich dabei um dieselbe Person, die als geheimnisvolle Fledermaus für Recht und Ordnung sorgt? Oder will diese sogar dabei helfen, Jack the Ripper zu beseitigen?




Meine Meinung ...




zum Film: 




Gotham by Gaslight ist der erste und bekannteste der sogenannten Elseworld-Comics, in denen Batman und viele andere Figuren aus der Stadt Gotham in einen anderen Kontext oder eine andere Zeit gesetzt werden. Doch leider ist die Vorlage des Films in ihrer Ausarbeitung ziemlich enttäuschend, weswegen die Bedenken für die Verfilmung recht hoch waren. Denn wenn schon die Vorlage schlecht ist, wie gut kann dann der Film werden?
Erstaunlicherweise sogar in Ordnung, was jedoch kein Wunder ist, wenn man sich kaum an die Vorlage hält, insbesondere im Bezug auf die Auflösung der Identität des mysteriösesten Mörders der Weltgeschichte. Dies ist nämlich das, was den Comic erscheinen lässt wie eine lahme Fanfiction und dem Ganzen etwas Absurdes und Unglaubwürdiges verleiht.
Quelle: © Warner Bros. Home Animation
Die Verfilmung hingegen bietet eine recht spannende Detektiv-Geschichte, die sich Zeit damit nimmt, wirklich Verdächtige zu finden. Eher wird die Situation der Stadt vorgestellt und dabei eine dunkle Stimmung aufgebaut. Das kommt vor allem durch die schönen Zeichnungen der Gebäude und der Stadt allgemein zustande, die nur so strotzt vor schmutzigen Gassen, Spelunken und im Kontrast dazu die fröhlicheren und helleren Gegenden, die die Wohlhabenderen der Stadt aufsuchen können. Daher hat das viktorianische Gotham als Kulisse durchaus seinen Reiz und vermag einen an den Bildschirm zu fesseln, auch wenn es die ein oder andere Ungereimtheit gibt und man die ältere Sprache sicherlich hätte mehr einbinden können. Was einen ebenso immer wieder kurz freut sind die bekannten Figuren aus dem DC-Universum und wie sie in diese Geschichte mit eingebunden werden. Insbesondere Selina Kyle überzeugt mit ihren feministischen Reden in einem Setting, das noch äusserst frauenfeindlich ist und in ihr - wie auch meistens im modernen Gotham - nur eine attraktive Frau sehen, die zum Glück seitens der Macher nicht so dargestellt wird. Vollkommen auf ihr Sex-Appeal verzichtet hat man zwar nicht, allerdings steht das viel weniger im Fokus als ihre Selbstständigkeit und die Tatsache, dass sie auch auf sich selbst aufpassen kann. Und eine Darstellung, in der Selina sich nicht ständig verhält wie eine läufige Katze und ebensolche billigen Sprüche abfeuert, ist immer ein Pluspunkt für den jeweiligen DC-Film, auch wenn sie bis auf ihren Feminismus nicht viel zu bieten hat.
Quelle: © Warner Bros. Home Animation
Sie ist jedoch noch die am besten gezeichnetste Figur des Films, und das trotz vieler Cameos anderer bekannter Figuren wie Doctor Strange oder Harvey Dent. Sonderlich viel zu tun haben sie jedoch nicht, es kommt einem eher vor, als wären sie nur reingenommen worden, damit ein Fan dieses Universums sich für zehn Sekunden über diese verstandene Anspielung freuen kann. Selbst Bruce Wayne wirkt ziemlich glattgebügelt und zeigt nur wenig von seiner dunklen, rachsüchtigen Seite, die seine Taten dominiert. Zwar wird der Verlust seiner Eltern und aus diesem Grund auch seine Verbindung zu dem Waisenhaus in der Stadt gefühlvoll angesprochen, abgesehen davon aber wenig von seinem Charakter gezeigt. Eher sieht man ihn als Detektiv mit ordentlicher Schlagkraft präsentiert, der jedoch nichts wirklich Imposantes oder Einschüchternes an sich hat. Dies kann allerdings auch durch die unvermeidlichen Assoziationen seiner Zeichnung mit der Figur Eric aus Arielle liegen.
Allgemein ist die Animation der Figuren etwas, das einen flüchtig aus dem Film reissen kann, da sie im Gegensatz zu der Kulisse sehr beliebig und archaisch aussehen. Deswegen sieht der Antagonist alias Jack the Ripper nicht so angsteinflössend aus, wie er angesichts seiner Gefährlichkeit hätte aussehen sollen.
Quelle: © Warner Bros. Home Animation
Dennoch sind vor allem die Action- und Kampfszenen das, was den Film wirklich sehenswert macht. Sie sind sehr schön anzusehen und lassen einen an einigen Stellen, vor allem beim Finale, fast umkommen vor Spannung. So hat Gotham by Gaslight eine ausgeglichene Abwechslung an ruhigen Szenen, in der über den Ripper gesprochen wird und Bruce und Selina sich kennenlernen, und aufregenden Szenen, in denen man um Batmans Leben bangt, obwohl einem der gesunde Menschenverstand sagt, dass er definitiv überleben wird. Nicht zuletzt dürfte das auch an den Schauplätzen der Kämpfe liegen, die sehr interessante Manöver erlauben und die Situation gefährlicher machen. Daher ein grosses Lob an die Zeichner an dieser Stelle, insbesondere bei dem schrecklich dramatischen Ende!
Was das Ende ebenfalls gut macht, ist die Auflösung von der wahren Identität des Rippers. Sie wird den Zuschauer definitiv kalt erwischen und bietet eine interessante Neuinterpretation einer Figur, die man im Batman-Universum zu keinem Zeitpunkt so finster wahrnimmt, wie sie hier dargestellt wird. Daher kann man hier wirklich von einem gelungenen Plottwist sprechen, der einen nachdenklich zurücklässt und eine Revision der Figur erlaubt. Es ist keine hundertprozentig runde Lösung, da an einigen Stellen mit der Motivation des Täters übertrieben wird, allerdings keineswegs plump oder als hätte man keinerlei Gedanken in die Enthüllung gesteckt. Wer sich jedoch eine intensive Auseinandersetzung mit den Briefen des Rippers oder allem, was historisch über ihn bekannt ist, erwartet, der wird auch von dieser Verfilmung enttäuscht werden.



Alles in allem ein gelungenes Aufgreifen der Grundidee der Vorlage, die glücklicherweise besser umgesetzt wurde. Nicht nur liegt das an der detaillierteren Darstellung Gothams und der schönen Abwechslung von Spannung und Ruhe, sondern ganz besonders an der wahren Identität des Rippers sowie seiner Motivation. Es werden immer wieder kleinere und grössere Anspielungen auf das moderne DC-Universum und seine Figuren gemacht, über die man sich auch bei ihrer geringen Wichtigkeit trotzdem freut.  Auch die Kämpfe und Auseinandersetzungen sind wirklich hervorragend und sorgen für ein packendes  Ende, das einen die kleinen Ungereimtheiten und das verschwendetete Potential innerhalb der Ausarbeitung der Figuren fast vergessen lässt. Allerdings nur fast. Ein actionreicher kleiner Krimi mit vielen Easter Eggs, und einer zum Nachdenken anregenden Lösung, jedoch nicht  mehr als das.  




Ich gebe dem Film:


 ♥ Herzchen


Extra:


 Der Trailer zum Film ist hier zu finden :)

Und nochmal zur Verdeutlichung, dass ich mir das mit Prinz Eric nicht einbilde:

Quelle: © Warner Bros. Home Animation
 
Quelle: © Walt Disney Company

Das sind vielleicht nicht die perfekten Fotos, aber sehr iht diese Wangenknochen? Und die Augen? Ich schwöre, dass die sich ähnlich sehen ^.^

CU
Sana

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