Sonntag, 5. November 2017

►Film-Review◄: Man of Steel

Grundwissen:




Titel: Man of Steel (original: Man of Steel)
Idee: Christopher Nolan; David S. Goyer; basierend auf Charakteren von DC Entertainment
Produzent/-en: Christopher Nolan; Lloyd Phillps; Charles Roven; Deborah Snyder
Regisseur/-e: Zack Snyder
Drehbuch◄: Daniel S. Goyer; Christopher Nolan
Produktionsfirma: Legendary Pictures; DC Entertainment; Syncopy; Cruel and Unusual Things
Erschienen: 2013
Dauer: 143 Minuten (2 Stunden, 23 Minuten)
Altersfreigabe: FSK 12
Genre: DC (Extended Universe); Action; misslungenes Drama
Preis: 7, 97 € (Blu-Ray); 4, 97 € (DVD) [Quelle: amazon.de]




Quelle: © Warner Home Video - Filmverleih




Inhalt:




,,Ich glaube fest daran, dass du aus einem bestimmten Grund hierher geschickt wurdest. Und auch wenn es dein ganzes Leben lang dauert, du bist es dir selbst schuldig, diesen Grund herauszufinden.'' - John



Durch seinen instabilen Kern ist der Planet Krypton dem Untergang geweiht. Doch Kal-Els Eltern wollen dafür sorgen, dass ihr Neugeborenes überlebt, und schicken es deswegen auf die Erde, bevor Putschist Zod es in die Hände kriegen kann. Dort wird er von John und Martha aufgezogen, dazu gezwungen, seine übermenschlichen Kräfte geheimzuhalten. Doch dreißig Jahre später nimmt Zod, der die Zerstörung überlebt hat, Kontakt mit der Erde auf und fordert die Übergabe des letzten Überlebenden seines Planeten - sonst würde die ganze Erde zerstört. So muss Kal-El, der inzwischen Clark heißt, sich entscheiden, welcher Rasse seine Treue gehört: den Menschen oder den Kryptoniern.





Meine Meinung ...




zum Film:




Aus jeglichen Kreisen hört man, dass die DC-Filme wesentlich schlechter sein sollen als die aus dem konkurrierenden Marvel-Universum, wenn man von der Dark-Knight-Trilogie absieht. Doch wenn man Zugang zu Superhelden abseits von Batman finden und den bald erscheinenden Film Justice League sehen möchte, wird man wohl nicht drumherum kommen, sich die neuen Filme über Superman anzusehen.
Quelle: © Warner Home Video - Filmverleih
Doch leider kann Man of Steel von vorne bis hinten nicht überzeugen und bietet höchstens schöne Ansätze, die einen eher neugierig auf die Comics aus den Fünfzigern machen als auf Zack Snyders Interpretation dieses heldenhaften Aliens.
Denn rein oberflächlich betrachtet macht der Film Vieles richtig. Sowohl auf der Erde als auch auf Krypton werden wirklich beeindruckende Bilder eingefangen, die insbesondere auf dem fiktiven Planeten kreative Einfälle zeigen. Auch die Kämpfe werden von Explosionen und Kriegsgeschrei dominiert, sind sehr bildgewaltig und ein Augenschmaus für jeden Blockbusterliebhaber. Sollte man ausnahmsweise keine Actionszene haben, so wird auch versucht, in den Dialogen Tiefe zu vermitteln und aus Supermans übermenschlichen Kräften alles Tragische hinauszuziehen und dem Zuschauer ins Gesicht zu drücken.
Und so negativ wie dies formuliert ist, fühlt es sich leider auch an. Denn prinzipiell ist es natürlich traurig, dass ein Individuum sich nicht zugehörig fühlt und seinen Platz auf der Welt finden muss, aber die gewünschte Wirkung erzielen tun diese Szenen nicht. Im Gegenteil, es wirkt so, als hätten die Macher auf Teufel komm raus versucht, die Geschichte und seine Figuren so düster wie möglich erscheinen zu lassen. Bereits von Beginn an wird mit der sage und schreibe zwanzigminütigen Zerstörung von Krypton der todtraurige, ernste Grundton für diesen Film gesetzt, und dem Protagonisten gefühlt nur eine oder zwei Szenen gegeben, in denen er mal einen Grund zum Lächeln hat. In seinen Kinderjahren verspürt man auch noch einen Hauch von Mitleid gegenüber Clark, allerdings schafft es der Film trotz all der Rückblicke in seine jungen Jahre dennoch nicht, ihm einen Charakter zu verleihen. Aus diesem Grund ist er einem im Erwachsenenalter schlichtweg egal, bis auf seine Schmalzlocke und muskulösen Oberarme lässt er sich nicht im geringsten beschreiben. Demzufolge kann man seine Entscheidung, plötzlich zum Superhelden zu werden, überhaupt nicht nachvollziehen, vor allem in Anbetracht dessen, dass sein Alltag scheinbar dominiert war von Verleugnung seiner selbst und Mobbing. Sollte er unter solchen Umständen nicht wenigstens mit der Idee spielen, die letzten Überlebenden der Kryptonier und so sein Erbe kennenzulernen? Scheinbar nicht. Im Kampf mit ihm mitfiebern kann man also nicht, da er ebenso glatt wirkt wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, das immer das tut, was gerade für den Plot notwendig ist. Und dies widerspricht der von Tragik und epischer Musik untermalten Inszenierung seines Lebens und der prekären Situation, aus der er die Erde retten will.
Quelle: © Warner Home Video - Filmverleih
Auch durch die anderen Figuren kann man leider nicht in den Film eintauchen, da diese auch äußerst klischeehaft und stumpf wirken. Die aufmunternden Reden, die John als Pflegevater Clark gegenüber hält, hat man in solcher Art schon in tausend anderen Filmen gesehen, ebenso wie die aus heiterem Himmel entstehende Liebesgeschichte zwischen Lois Lane und dem Protagonisten. Zu den anderen Charakteren kann man nicht mal etwas sagen, denn ein wirkliches soziales Umfeld besitzt in dem Film niemand und alle anderen Menschen, die vor die Linse geraten, haben nur die Aufgabe, wild in der Gegend herumzurennen und zu schreien, wenn Gebäude zerstört werden. Höchstens Antagonist Zod kann man in seinen Motiven ansatzweise verstehen, allerdings ist er in seiner Austauschbarkeit ebenfalls kaum zu übertreffen und bis auf seine plötzlichen Schreikrämpfe nicht erwähnenswert.
Quelle: © Warner Home Video - Filmverleih
So gesehen scheitert der Film komplett darin, seiner Handlung und Figuren Tiefe einzuhauchen und folglich auch, den Zuschauer an die Welt und ihren Untergang zu binden. Verstärkt wird dies durch die vielen Actionszenen, die zwar toll aussehen, allerdings genau deswegen langweilig und langgezogen wirken. Es scheint fast so, als wäre mehr Wert auf die Optik dieser Kämpfe gelegt worden als darauf, dass sie die Handlung irgendwie weiterbringen oder vermitteln, dass Superman einer der Guten ist. Denn letztlich ist er mit den Bösewichten dafür mitverantwortlich, dass während der Auseinandersetzung wahrscheinlich viele Menschen off-screen durch umstürzende Gebäude sterben. Und da soll man dem Militär abkaufen, dass es Superman nicht als gefährlich einstuft?
Zugunsten des Geballers wurden elementare Handlungselemente in den Hintergrund gerückt und die Logik beiseitegeschoben, vor allem im physikalischen Bereich, auf die man aus Spoilergründen leider nicht eingehen kann. Es werden Entscheidungen getroffen, bei denen man sich nur an den Kopf fassen kann, die Dialoge sind seelenlos und austauschbar, einige gezeigte Szenen tragen überhaupt nichts zur sowieso schon dünnen Handlung bei und eine wirkliche Charakterentwicklung gibt es schon gar nicht. Wer also nicht willens ist, seinen Kopf auszuschalten und das Höhlenmenschengebrüll inmitten umstürzender Gebäude zu bestaunen, der wird sich eher gelangweilt und veräppelt fühlen.



Insgesamt ein Superhelden-Film, der es nicht mal schafft, Superman als solchen darzustellen, so viele Menschen wie da zu Tode kommen. Statt amerikanische Ideale zu verkörpern und seine Besonderheiten als Außerirdischer zu akzeptieren, sieht man einem gutaussehenden charakterlosen Kerl dabei zu, wie er seine Kräfte spielen lässt und höchstens die Vorliebe für militärische amerikanische Gewalt rüberbringt. Und diese Gewalt ist es, die wahrscheinlichen vielen Blockbuster-Zuschauern eine Menge Spaß machen wird, allerdings nicht jenen, die sich mehr von einer Geschichte erwarten als Prügeleien und viel Bumm-Bumm. Es ist fast schon amüsant, wie hilflos die Macher versuchen, ihre Actionobsession durch dramatische Musik und pseudo-tiefgründige Dialoge zu verschleiern, obwohl diese nicht im Geringsten ihre Wirkung erzielen können. Ein Film, der eher durch seine Logikbrüche und platten Figuren, Handlungen ... einfach allem zu amüsieren als durch seine Handlung und Ursprungsidee. Mehr als diese unfreiwillig komischen Momente und glattgebügelte Bilder sind hier nicht drin.





Ich gebe dem Film:



♥.



Extra:



Hier könnt ihr den Trailer sehen - genießt die schönen Bilder, vielleicht verleitet er euch ja dazu, sich den Film an einem Trash-Abend anzusehen ^.^

CU
Sana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen