Samstag, 2. September 2017

:)Rezension:): The Coincidence #6

Grundwissen:



Titel♥: Das Versprechen von Callie und Kayden (original: The Resolution of Callie and Kayden)
Autor/-in♥: Jessica Sorensen
Erschienen♥: Januar 2016 im Heyne-Verlag (Taschenbuch)
Seitenanzahl♥: 288 Seiten
Preis♥: 8, 99 € (Taschenbuch); 7, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre♥: New Adult; Drama; Romance






















Inhalt:



And, really, that's kind of the point of everything, isn't it? To enjoy life and have fun. I spent so much time never smiling, laughing, enhoying anything, and I feel like I missed out on so much. But that doesn't mean I can't make up for it now or for the rest of my life. - Callie Lawrence (p. 140)





Eine ganze Weile lang mussten Callie und Kayden darum kämpfen, glücklich zu sein und ihre Vergangenheit zu verarbeiten. Doch auch nachdem Kayden eine Therapie begonnen hat und Callie aus sich rausgekommen ist, wollen einige innere Dämonen einfach nicht ruhen. Denn Kaydens Vater erscheint wieder an der Oberfläche und versucht immer wieder, dem jungen Mann seine Fortschritte zu entreißen.





Meine Meinung ...






zum Buch:




Mit den schwächeren Teilen der Reihe, die das Pärchen Violet und Luke behandelt haben, war die Hoffnung groß, dass Jessica Sorensen sich mit Callie und Kayden wieder auf ihr ursprüngliches Niveau pendeln würde. Doch leider fühlt sich dieser Teil ähnlich wie die vorherigen drei Bände an wie ein roher Entwurf von etwas, das wirklich gut hätte werden können.
Es ist nämlich sehr schwer, einen Fokus innerhalb der Geschichte zu finden. Natürlich geht es primär noch immer um das Innenleben der beiden Protagonisten, jedoch haben sie die schwersten Hürden schon in den ersten beiden Bänden zurückgelegt. Dementsprechend fühlt sich Das Versprechen von Callie und Kayden so an wie eine genaue Ausformulierung des Happy Ends, das sich diese beiden redlich verdient haben. Trotzdem gibt es deswegen nur selten Situationen, die einen wirklich mitreißen oder einem das Herz bluten lassen. Die Probleme rücken weit in den Hintergrund und werden nur in einigen Kapiteln wirklich bearbeitet - und wenn diese Passagen vorkommen, sind sie auch sehr gut beschrieben und zeigen die Entwicklung der Figuren. Trotzdem hat die Autorin es sich bezüglich der Konfliktlösung vor allem um Kaydens Vater sehr einfach gemacht; auch wenn es sehr nachvollziehbar ist, warum Kayden so handelt, dramaturgisch wäre es schöner gewesen, wenn es eine direktere Auseinandersetzung oder einfach einen Knall gegeben hätte statt sich praktisch für die Flucht zu entscheiden. Daran merkt man eben, dass die Autorin nur wenige Monate Zeit hatte, um ihre Reihe zu Ende zu bringen. Sehr schade, da dadurch die Auflösung der Konfliktsituationen fast schon lieblos wirkt.
Genauso problematisch und auch schon in den vorherigen Bänden auffallend ist die Benutzung des Wortes ,,Freundschaft''. Denn schon bei Violet und Luke ist das definitiv zu hart gewichtet, da man kaum Szenen hat, in denen sie mit anderen wirklich freundschaftliche Gespräche führen oder Dinge unternehmen. Zu einer Freundschaft gehört nämlich mehr als miteinander rumzuhängen und ab und an mal einen Satz zu wechseln. Zusammenhalt, Teamwork oder Insider, eine wahre Verbindung, spürt man nur selten. Selbst Seth, der noch in den ersten beiden Bänden einen wirklich authentischen besten Freund für Callie abgibt, ist eher ein engerer Bekannter als ein wirklicher Freund in diesem Band. Und von Violet und Luke braucht man gar nicht erst anzufangen - ihr Auftauchen scheinen eher Cameos zu sein, die die Autorin den Fans zuliebe einbaut. Das ist ziemlich schade, da man in den ersten Bänden der Reihe mithilfe von Freundschaft gut aufzeigt, dass man nicht unbedingt einen Partner braucht, um über seine Probleme hinwegzukommen, sondern dass auch ein guter Freund vollkommen reicht. Das hätte wirklich wesentlich besser ausgearbeitet werden müssen, um glaubwürdig zu wirken, vor allem wenn man sich ansieht, wie viel dünner diese Bücher sind als die ersten drei.
Dennoch sollte dieses Buch von jedem gelesen werden, der Callie und Kayden lieb gewonnen hat, denn dieser letzte Band sprudelt nur so über vor süßen Momenten. Inzwischen ist natürlich ein gewisser Alltag bei den beiden eingekehrt, aber es ist trotzdem schön anzusehen, wie sie gemeinsam typische Pärchendinge machen und sich an der Gesellschaft des anderen erfreuen. Zeitweise gibt es sogar ein kleines Best Of, in dem die beiden ihre Highlights Revue passieren lassen, was einerseits wirklich niedlich ist, andererseits ein gutes Mittel für die Autorin ist, die Seiten auf die Schnelle zu füllen. Trotzdem, jeder, der dieses Pärchen liebt, wird auch ihre gemeinsamen Momente lieben.
Das liegt nicht nur daran, dass sie eine tolle Chemie haben, sondern auch daran, dass sie sich noch immer gegenseitig helfen. Man merkt, was für ein großes Vertrauen sie zueinander aufgebaut haben und dass sie innerhalb ihrer Beziehung sehr gewachsen sind. Vor allem auf Callie kann man einfach nur stolz sein, da sie sich von dem verschlossenen und ängstlichen Mädchen zu einer starken jungen Frau entwickelt hat, die auch gerne mal das Ruder übernimmt, insbesondere wenn es um Kaydens Dämonen geht. Man kann sich einfach nur für sie freuen und empfindet sie noch immer als sehr sympathisch. Sie ist praktisch der lebende Beweis dafür, dass man trotz eines traumatischen Erlebnisses wieder ins Leben finden und es in vollen Zügen genießen, seine Kindheit jederzeit nachholen kann und dass man auch anderen ein Vorbild sein kann. Zwar wird auch bei ihr eine wirkliche Konfrontation mit dem Urheber ihrer Probleme vermieden, allerdings gibt es auch so starke Szenen, in denen sie zeigt, dass sie sich ihren Monstern stellt und all das verarbeitet.
Auch Kayden bildet einen soliden Protagonisten, der wiederum dafür steht, dass man beim Heilungsprozess immer wieder Rückschläge erlebt und es manchmal schwer ist, alte Angewohnheiten loszulassen. Auch wenn er sich manchmal sehr an Callie klammert und manchmal fast das Gefühl hat, als könnte er seine Schwierigkeiten alleine nicht angehen, ist es schön zu sehen, wie er nach all den Jahren Vertrauen zulässt, ohne es als Schwäche anzusehen. Es wäre wie gesagt angebracht gewesen, wenn sich seine Probleme - ebenso wie Callies - nicht irgendwann von selbst gelöst hätten, aber die emotionalen Folgen davon sind doch relativ gut dargestellt worden. Leider sind die Szenen mit dem Teil seiner Familie, mit denen er eine bessere Beziehung aufbaut, ziemlich knapp und wirken nicht so, als wäre darin etwas Zwischenmenschliches geschehen. Daher ist es wirklich enttäuschend, dass Jessica Sorensen die interessantesten Szenen entweder verfrüht abblendet oder aber nur durch Nacherzählung in die Geschichte einfügt.
Über das Ende kann man sich streiten, allerdings scheint die Autorin generell ein Händchen dafür zu haben, diese entweder zu überdramatisieren oder zu kitschig zu gestalten. Ganz so ,,schlimm'' wie bei dem Ende von Violet und Luke ist es allerdings nicht.




Alles in allem hat sich die Autorin wegen des Zeitdrucks leider noch immer nicht auf ihr ursprüngliches Niveau erhoben. Stattdessen wirkt diese Geschichte recht durcheinandergeworfen und so als hätte sie viele Ideen gehabt, aber aus Zeitmangel nur einige davon linear eingefügt ohne wirkliche Übergänge zu schaffen. Es ist eben der Teil der Geschichte, der einen am wenigsten interessiert, nämlich das, was nach der Überwindung des größten Hindernisses passiert und wie sich der Epilog anbahnt. Noch stärker wird das dadurch unterstrichen, dass sich die Konflikte der Hauptcharaktere irgendwann von selbst lösen, was angesichts all der Jahre, die die beiden leiden mussten, einfach unbefriedigend ist, wenn auch nicht unlogisch. Wer die beiden Charaktere liebt, wird sich hier wie eine Kichererbse über die Süße und die Chemie der beiden freuen, ebenso wie über die Entwicklung, die sie genommen haben. Abgesehen davon jedoch bietet die Story einem nicht viel und unterscheidet sich nicht mehr großartig von anderen Liebesgeschichten. Etwas, das in den ersten drei Bänden sehr stark ist, dann allerdings an Durchdachtheit abnimmt.




Ich gebe dem Buch:



♥♥♥ Herzchen



Extra:



Jessica Sorensen hat auch schon andere Liebesgeschichten geschrieben. Eine davon wäre die Reihe um Ella und Micha, die scheinbar mal beste Freunde gewesen sind, allerdings wegen einer tragischen Nacht den Kontakt abgebrochen haben und sich nun am College wiedertreffen.
Außerdem hat sie in diesem Genre auch noch eine kleine Reihe um Nova und Quinton geschrieben, die sich aber scheinbar durch Drogenkonsum gegenseitig kaputt machen statt sich zu helfen.

Nachdem ich von der letzten Hälfte von The Coincidence enttäuscht wurde, weiß ich nicht, ob ich mir noch etwas anderes von dieser Autorin zu Gemüte führen möchte. Wenn, dann eher die Drogengeschichte, weil das mal nach etwas Destruktivem klingt statt nach Kitsch ^.^

CU
Sana

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