Dienstag, 15. August 2017

:)Rezension:): Crazy Moon

Grundwissen:



Titel♥: Crazy Moon (original: Keeping the Moon)
Autor/-in♥: Sarah Dessen
Erschienen♥: Mai 2002 im cbt-Verlag (Taschenbuch); Mai 2016 im cbt-Verlag (Taschenbuch)
Seitenanzahl♥: 288 Seiten
Preis♥: 7, 00 € (Taschenbuch; cbt-Auflage 2016); 7, 99 € (Taschenbuch, cbt-Auflage 2002); 4, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre♥: Coming of Age; Contemporary; Young Adult













Inhalt:



''I don't believe in failure. [...] Because simply by saying you're failed, you've admitted you attempted. And anyone who attempts is not a failire. Those who truly fail in my eyes are the ones who never try at all. The ones who sit on the couch and whine and moan and wait for the world to change for them.'' - KiKi Sparks (p. 209)


Nicole ,Colie' Sparks ist ganz und gar nicht begeistert. Denn weil ihre Mutter die berühmte Fitnesstrainierin KiKi Sparks ist, muss sie ihre Tochter den ganzen Sommer zu ihrer schrägen Schwester Mira schicken. Kaum kommt sie in North Coralina an, stellt sie sich auf harte Wochen ein: nichts im Haus scheint zu funktionieren, ihr Mitbewohner Norman ist ein abgedrehter Künstler mit Sonnenbrillenfetisch und eine der beiden Kellnerinnen im ,,Last Chance'' ist ihr gegenüber nicht wohlgesonnen. Doch aus der Not heraus beginnt Colie im gleichen Café zu arbeiten und lernt nicht nur zum ersten Mal so was wie Freundschaft kennen, sondern auch wie sie zu sich stehen kann.





Meine Meinung ...




zum Buch:




Wenn man dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es ,,Sommerroman''. Es ist leicht, es ist warm, hat allerdings trotzdem auch tiefgründige und schlichtweg schöne Stellen, die einem im Gedächtnis bleiben werden.
Das liegt vor allem am Schreibstil der Autorin, der eine leichtfüßige Mischung aus Einfühlsamkeit und Poesie. Denn obwohl sie keinen großartigen Wortschatz verwendet und ihre Sätze kurz sind, rutscht man einfach nur so durch die Geschichte und findet viele kleine Weisheiten, die nicht nur die Protagonistin, sondern auch man selbst aus Crazy Moon mitnehmen kann.
Colie hat nämlich mit ihren fünfzehn Jahren diesen Sommer eine ganze Menge zu lernen. Sie ist zwar kein Püppchen, das irgendwo reinpassen will, und hebt sich definitiv von der Menge ab, schafft es allerdings nicht zu sich zu stehen und sich zu lieben wie sie ist. Für dieses Verhalten kriegt der Leser auch eine nachvollziehbare Hintergrundgeschichte geliefert, weswegen man sich auch nicht über Colie aufregen kann. Denn nahezu das gesamte Buch über ist sie ein sehr passiver Hauptcharakter, der zwar meistens das Richtige denkt, sich aber nicht dazu überwinden kann danach zu handeln. Trotzdem misst sie nicht mit zweierlei Maß, was sie von vielen Menschen mit dieser Blockade unterscheidet. Auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend ist, dass sie diese besitzt, und sich auch häufig auf ihrer Opferrolle ausruht, sie ist sympathisch und bietet einem eine schöne Sicht auf die Dinge. Vor allem wenn man bereits etwas älter ist und sich durch ihre unsichere Art daran erinnert fühlt, wie es für einen selbst in der Schulzeit ist und man sich genauso nach einer Freundschaft sehnt wie sie sie beobachtet, kann man emotional recht getroffen sein. Fast ist es so, als würde man seine Selbstfindung nochmal selbst durchleben, auch wenn man nicht dieselben Erfahrungen wie Colie gemacht hat.
Nicht nur Colie wirkt als Figur authentisch und wie aus dem Leben gegriffen, sondern auch alle anderen Charaktere in diesem Contemporary-Roman. Anfangs fühlt man sich genauso wie Colie: man ist überwältigt von so vielen neuen Eindrücken in einem so merkwürdigen neuen Haus mit Bewohnern, die alles andere als durchschnittlich sind. Doch genau das macht sie auch so liebenswert, denn obwohl man wohl nicht so häufig auf solche Figuren wie ihre Tante Mira oder ihren Mitbewohner Norman antrifft, wirken sie nicht übertrieben auf ,,außergewöhnlich'' getrimmt. Sie sind einfach lebensecht und Personen, die wegen ihrer besonderen Einstellung Außenseiter in der Gesellschaft sind, allerdings im Gegensatz zu Colie damit sehr gut umgehen. Aus diesem Grund sind die beiden auch recht inspirierend, vor allem Mira, die die Schikanen schon ihr ganzes Leben mit sich trägt, sich davon aber nicht beeindrucken lässt. Obwohl sie in nichts und wieder nichts dem heutigen gesellschaftlichen Ideal entspricht. Daher eine fantastische Wahl von Sarah Dessen, sie als Figur zu integrieren!
Welche Figuren dem Buch allerdings noch gefühlt zehn Punkte mehr geben, sind Isabel und Morgan. Meine Güte, selten liest man über eine so glaubwürdige, echte und auch herzliche Mädchenfreundschaft. Dabei werden beide Charaktere wundervoll vorgestellt, bilden tolle Kontraste zueinander und harmonieren trotz unterschiedlicher Einstellungen und Streitereien wunderbar miteinander. Jedes Mal freut man sich, wenn sie sich eine Szene teilen und nicht nur einander, sondern auch Colie gute Freundinnen sind. Das ist wirklich beeindruckend und sorgt für so viel Spaß in diesem Buch, dass man es total schnell durchhat. Das Tollste allerdings ist, dass sich vor allem Isabel nie dazu erdreistet, ihre Männer über ihre beste Freundin zu stellen. Etwas, das für viele selbstverständlich sein müsste, das aber auch in vielen Büchern vernachlässigt wird, ebenso wie eine glaubhafte Darstellung von Freundschaften. Wann immer das zur Sprache kommt, hat man immer ein fettes Grinsen im Gesicht und freut sich einfach über die Werte, die in diesem Buch vermittelt werden.
Diese liegen nicht nur darin, dass Freundschaft wesentlich mehr Bedeutung hat als die Liebe - auch wenn es nebenher eine kleine Liebesgeschichte gibt, die auch nett erzählt ist -, sondern dass man zu sich stehen sollte. Die Autorin motiviert einen mit der Geschichte dazu, sich aufzuraffen und zu der besten Version von sich zu werden. Ähnlich wie Colies Mutter KiKi scheint sie den Leser stärken zu wollen mit ihren wertvollen Ansichten. Die Akzeptanz von sich selbst und auch die Akzeptanz von anderen spielt hier also die Hauptrolle und ist daher das perfekte Buch für jeden Teenager, der sich gerade in einer Krise befindet.
Der einzige Kritikpunkt an Keeping the Moon wäre, dass man etwas mehr Seiten hätte hinzufügen können. Colie lässt ihre Eingewöhnungszeit in die Café-Arbeitswelt eher in einem Zeitraffer an sich vorbeiziehen, obwohl sich diese Passagen eigentlich sehr schön lesen lassen und es auch interessant ist, die Überlebenstipps in dem Bereich zu erfahren. Teilweise bekommt man selbst Lust, in dem Geschäft einzusteigen, und merkt, dass Sarah Dessen mit diesem Buch eine kleine Ode an ihre eigene Arbeitszeit in einem solchen Café schreibt. Trotzdem wären ein paar mehr Szenen darin sehr schön gewesen, einfach weil das zu plastisch beschrieben ist, um nur eine Kulisse zu sein.



Insgesamt kann ich mich den begeisterten Stimmen zu Sarah Dessen nur anschließen. Sie schreibt wirklich tolle Charaktere und noch bessere Freundschaften, unterstrichen von wertvollen Botschaften. Es ist eine sehr schöne Geschichte über ein Mädchen, das in einem Sommer lernt, zu sich selbst zu stehen, und dabei von zwei ausgeflippten Mitbewohnern und zwei dynamischen Freundinnen unterstützt wird. Die Idee ist natürlich nicht neu, aber es ist dennoch schön, wenn auch etwas zu kurz erzählt. Außerdem hätte es doch ab und an nicht schaden können, wenn die Protagonistin nicht immer bis zum Schluss passiv geblieben wäre. Ansonsten einfach nur ein tolles, leichtes, aber nicht flaches Buch!





Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen



Extra:



Andere Bücher von der Contemporary-Autorin sind hier zu finden :3 Einige von ihr habe ich auch noch rumstehen im Regal ... die sind auf jeden Fall bald dran :)

CU
Sana

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