Samstag, 12. August 2017

►Film-Review◄: Planet der Affen #3

Grundwissen:


Titel◄: Planet der Affen - Survival (original: War for the Planet of the Apes)
Idee◄: Rick Jaffa; Amanda Silver; Pierre Boulle
Regisseur/-e◄: Matt Reeves
Produzent/-en◄: Peter Chernin; Dylan Clark; Rick Jaffa; Amanda Silver
Produktionsfirma: Chernin Entertainment
Erschienen◄: August 2017 im Kino
Dauer◄:  140 Minuten (2 Stunden, 20 Minuten)
Altersfreigabe◄: FSK 12
Genre◄: Action; Drama; Postapokalypse; Science Fiction
Preis◄: ~









Inhalt:



,,Affen gemeinsam stark!'' - Caesar



15 Jahre nach dem Ausbruch der Affengrippe können Affen und Menschen ihre Differenzen noch immer nicht kitten. Die letzten Menschen wollen die Wälder für sich beanspruchen und die Affen ausrotten, während diese nur in Koexistenz leben wollen. Aus diesem Grund lässt der Anführer des Affenclans Caesar eine kleine Gruppe Soldaten frei, die sie bei einem Angriff auf ihren Wald gefangengenommen haben. Doch dieses Zeichen des Friedens wird missdeutet und einige seiner Affen brutal ermordet. Daher wollen die Affen zu einem neuen Zuhause aufbrechen - allerdings ohne Caesar. Denn der hat mit dem Colonel als Verantwortlichen für diese Tode noch ein Hühnchen zu rupfen ...





Meine Meinung ...




zum Film:






Planet der Affen hat einen recht langen Weg hinter sich. 1968 erschien der erste Film, einige Sequels dazu, 2001 wurde der erste Teil nochmal verfilmt und circa zehn Jahre später ist diese Trilogie in Gang gesetzt worden. Da müsste man meinen, dass der Franchise langsam an Fahrt verliert, vor allem da der zweite Teil Planet der Affen: Revolution eher ein typischer Zwischenteil ist. Doch dieser voraussichtliche Abschluss der Filmreihe lässt einen sehr zufrieden aus den Filmen um die Affengrippe und ihren ersten Befallenen, Caesar, hinausgehen.
Das liegt vor allem daran, dass die Perspektive diesmal ausschließlich den Affen gehört. So schaut man fast nur Caesar über die Schulter, der nach wie vor der plastischste Charakter innerhalb dieser Welt ist. Schon im ersten Film kann man seine wachsende Wut auf Menschen nachvollziehen und so auch seine Wandlung zum Helden für die Affen, die aber schon im zweiten Teil eher kippt. Hier geschehen allerdings Dinge, die ihm seine letzten Überreste von Güte ihnen gegenüber rauben und ihn zu dem machen, wogegen er noch im zweiten Film kämpft. Dieser Kreis wird bewusst geschlossen und lässt einen stark mit dem Affenanführer mitfühlen. Man kann seine von Emotion getriebenen Handlungen nachvollziehen und es ihm auch nicht übelnehmen, dass er dafür auch mal das Wohl seines übrigen Rudels unter seine Rachegelüste stellt. Daher hat man nach wie vor einen echt starken Hauptcharakter, bei dem man an vielen Stellen wirklich vergisst, dass er nur eine Ansammlung an Pixeln ist.
Allerdings lernt man durch ihn auch wie sich die Sprache und Kultur der Affen entwickelt hat innerhalb dieser fünf Jahren. Das wird einem aber trotz der tollen, sich stetig abwechselnden Naturkulisse nicht ins Gesicht gedrückt, sondern eher durch Feinheiten gezeigt. Längere Sätze, weibliche Affen, die gelernt haben, sich die Haare zu flechten, die Weiterentwicklung der Gebärdensprache und einige andere Sachen sorgen dafür, dass man sich auch mit dem Zeitsprung gut zurechtfindet und mit vielen der Affen mitfühlt. Sonderlich viel ausgearbeiteter als in den ersten beiden Teilen sind sie leider nicht, weder neu hinzukommende Charaktere noch Caesars altbekannte Kameraden wie der Orang-Utan Maurice. Stören tun sie allerdings nicht und funktionieren auch in ihrer Rolle als Caesars loyale Begleitung. Insbesondere eine neue Figur sorgt regelmäßig für so einige Lacher und könnte einen zwar stören, da sie eigentlich nur dazu da ist, allerdings macht sie das so gut, dass man es mit offenen Armen empfängt. Daher sind die Affen mal wieder interessanter als ihre menschlichen Feinde und ein sehr dynamisches Team.
Das kommt auch gut in den Actionszenen zustande, die wirklich großartig inszeniert sind. Schon zu Beginn wird man in eine sehr spannende Situation geworfen, die einen komplett an den Film fesselt und einen kaum jemals freilässt. Es wirkt trotz so viel CGI so wahnsinnig real, dass man das Gefühl hat, live mit dabei zu sein inmitten von dem Kugelhagel. Dabei wirkt das nie übertrieben oder als hätte man aus dem Film ein Schlachtfest machen wollen. Die Gewalt ist immer in genau richtigen Mengen vorhanden und nicht nur auf physischen Schmerz ausgelegt. Vor allem gegen Ende türmt sich die Spannung und Aufregung über dem Zuschauer zusammen und wird den ganzen Film über langsam stetig aufgebaut. Gekoppelt mit einigen Szenen und Enthüllungen, die andeuten, dass das Planet der Affen von 1968 und 2001 nicht mehr allzu weit entfernt ist, wird dazu auch noch ein schöner Bogen zu den Originalen geschlagen. Zwar hätte man mehr Zeit in die Erklärung davon stecken können, allerdings hat es auch so eine gewisse Wirkung auf den Zuschauer und beeinflusst die nachfolgende Handlung. Daher nimmt Planet der Affen: Survival im letzten Drittel gehörig an Tempo zu und sorgt für einen explosiven Showdown zwischen den Leuten des Colonels und Caesars Affen - auch wenn unter diesen Umständen der Titel des zweiten Films eher zu diesem Film gepasst hätte.
Der Colonel ist leider auch nicht unbedingt ein starker Gegenspieler. Er bekommt zwar eine kleine Geschichte zugesprochen und handelt skrupellos zum Schutz seiner Leute, ,,interessant'' ist aber dennoch etwas anderes. Es ist zwar nicht ganz so schlimm wie im zweiten Teil, wo jeder der Menschen praktisch gesichtslos ist, jedoch hätte man sich vor allem wegen Caesars Rachegelüsten ihm gegenüber mehr unter ihm vorgestellt. 
Ähnlich wie diese Schwäche aus dem vergangenen Film ist es in War of the Planet of the Apes immer noch so, dass die Geschichte recht lange braucht, um in Gang zu kommen. Man ist zwar von Anfang an drin und will wissen, wie Caesars Rachefeldzug weitergeht, allerdings hat es genau den gleichen langgezogenen Anfang wie die beiden vorherigen Teile. Es ist nicht langweilig, allerdings passiert im Vergleich zum Tempo und den Geschehnissen des letzten Drittels sehr wenig. Doch da das Finale - wenn auch in ein paar kleineren Details vorhersehbar - echt einnehmend ist, stört das einen im Gesamtbild nicht, vor allem da das Ende auch noch einen sehr schönen und emotionalen Abschluss bildet..




Ein recht guter Abschluss der Trilogie, der ein paar schöne Bezüge zu den vorherigen Filmen von vor 2000 bzw. aus 2000 hat und letztlich einen schönen dritten Prequel-Teil bildet. Auch wenn der Gegenspieler eher durchschnittlich ist und es seine Zeit braucht, um den roten Faden ganz klar aufzunehmen, kann man sich kaum vom Bildschirm abwenden vor Spannung und Bildgewalt. Man verfolgt Caesars Werdegang und auch seinen moralischen Verfall, der den Film auch emotional gesehen interessant macht. Gekoppelt mit einem sehr spannungsreichen Showdown und einem bis dahin sehr schönen Aufbau zu diesem Punkt ist das ein sehr sehenswerter Actionfilm und macht dadurch auch die Trilogie empfehlenswert! Man kann wirklich kaum anders als diese CGI-Affen zu mögen - sogar so sehr, dass man vergisst, dass sie nicht echt sind.




Ich gebe dem Film:



♥♥♥♥ Herzchen



Extra:



Wert vielleicht vergessen hat, was in den ersten beiden Teilen - Prevolution und Revolution - passiert ist, der klicke hier auf ein Video von Moviepilot. Da haben sie alles nochmal zusammengefasst :3


Links zu den im Beitrag verwendeten Bildern:


https://assets.cdn.moviepilot.de/files/8de857f5de15f51c673921a600f969e375251d5e5b71a42a68cecd287453/fill/280/170/planet-der-affen-survival.jpg
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http://cdn-static.denofgeek.com/sites/denofgeek/files/styles/article_width/public/2016/12/apes-15.png?itok=SBSEVQf8
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CU
Sana

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