Samstag, 20. Mai 2017

►Serien-Review◄: Mako - Einfach Meerjungfrau (S.3)

Grundwissen:



Titel: Mako - Einfach Meerjungfrau (original: Mako Mermaids)
Idee: Jonathan M. Shiff
Produzent/-en: Jonathan M. Shiff
Produktionsfirma: Jonathan M. Shiff Productions; ZDF Enterprises
Erschienen: 3. - 16. Oktober 2016 auf KiKa ausgestrahlt; November 2016 als DVD
Dauer: 22 Minuten (16 Folgen)
Altersfreigabe: FSK 6
Genre: Fantasy; Kinderserie
Preis: 18, 49 € (DVD) [Quelle: amazon.de]








Inhalt:



Du kannst vor einem Problem nicht davonlaufen [...]. Es wird dich immer verfolgen, wie ein Schatten. Du musst dich dem Problem stellen. Sei ausdauernd. Stark wie das Wasser. - Onkel Chen [3.09]



Es gibt eine neue Meerjungfrau an der Goldküste - Weilan, die aus Shangai zu Rita gegangen ist, um Urlaub zu machen. Jedenfalls lässt sie das Ondina und Mimmi anfangs glauben. In Wirklichkeit ist sie vor dem großen Wasserdrachen geflohen, der ihren Schwarm zuhause angegriffen hat und dem sie gerade so entkommen konnte. Doch statt in den östlichen Gewässern zu bleiben, ist er ihr gefolgt und bedroht nun den Mako-Schwarm. Können die drei Meerjungfrauen es schaffen, ihn zu zerstören?





Meine Meinung ...




zur Staffel:




Schon bei der zweiten Staffel dieses Spin-Offs hat man an allen Ecken und Enden gemerkt, dass sie nicht geplant war und dass man mit Mühe versucht hat, aus einem erfolgreichen Konzept noch die letzten Atemzüge herauszupumpen. Wahrscheinlich hat die dritte Staffel auch deswegen nur sechzehn Episoden, allerdings mit einer vielversprechenden Prämisse: Ein gefährlicher Wasserdrachen, der vernichtet werden muss! Das hört sich doch nach einer Menge Action und Kämpfen an. Natürlich erinnert die Idee sehr an die dritte Staffel von H2O: Plötzlich Meerjungfrau, in der an jedem Vollmond ein Wassertentakel auftauchte, der den drei Freundinnen bedrohlich vorkommt, am Ende aber eine andere Rolle wahrnimmt. Und schon die zweite Staffel war viel zu vollgepumpt mit alten Skripten von H2O-Folgen und Klauereien, aber aus einem Drachen kann man doch wesentlich mehr machen als aus einem Tentakel ... oder?
Hätte man wahrscheinlich, jedoch ist nahezu nichts von dem Potential genutzt worden. Keine Ahnung, ob es Jonathan M. Shiff an Geldern gemangelt hat, um den Drachen wiederholt zu animieren, oder ob er einfach nicht genug Einfälle hatte, um 16 Folgen mit diesem Drachen zu füllen, aber trotz dieser Kürze geht es kaum um dieses mysteriöse Wesen. Wenn man es hochrechnet, haben nur die ersten paar Folgen und die letzten beiden wirklich mit dem Drachen und dessen Bekämpfung zu tun, alles andere jedoch nur mit dem Alltag der Meerjungfrauen und Zack. Zum Glück hat man bei nur wenigen Elementen davon ein Deja-Vu-Gefühl - von dem Grundaufbau der Freundschaften und eines beliebten Cafés mal abgesehen -, aber damit ist die Spannung um die ganze Drachenplotline verwirkt. Der Drache taucht sowieso nur zu Vollmond auf, und da die Handlung nur zwei Monate umfasst, kann er natürlich nicht viel Schaden anrichten. Aber warum sollte man ihn dann als Zuschauer ernstnehmen, wenn er nahezu nie auftaucht und auch der Schwarm nicht in einem Notstand zu sein scheint? Man kriegt kaum mit, welche Auswirkungen seine Existenz auf die Meerjungfrauen von Mako hat, obwohl er für die Auslöschung eines ganzen Schwarms verantwortlich sein soll. Da hätte man wesentlich mehr von dem Schwarm zu sehen bekommen müssen statt nur von Mimmi, Ondina, Weilan, Evie und Zack. Es wirkt der Eindruck erweckt, als sei alles vollkommen normal, als schwebe niemand in Gefahr, und als würde auch der Hohe Rat der Meerjungfrauen zu nichts nütze sein. Denn tut dieser etwas, um die Bedrohung abzuwenden? Legt er sich ins Zeug, herauszufinden, wo der Drache herkommt? Ob er irgendwelche Schwächen hat? Nein. Sie tun gefühlt die ganze Staffel über nichts.
Daher wird der Drachen nur als Aufhänger benutzt, einfach um noch eine weitere Staffel produzieren zu können, die auch wesentlich mehr floppte als noch die beiden vorherigen. Dabei hätte man so unglaublich viel daraus machen können, und zwar in mehr Episoden als nur den letzten beiden. Vor allem weil der Drachen optisch wirklich schön gestaltet ist und man ihm rein visuell seine Gefährlichkeit durchaus abkauft.
Es ist dieselbe Schwäche, die der Produzent auch schon in den vorherigen Staffeln dieses Spin-Offs (und auch teilweise in der Ursprungsserie) gezeigt hat: Bis zu den letzten paar Folgen hat man keine Idee, wohin es mit der Geschichte gehen soll. Alles scheint stillzustehen und die Folgen fast schon ins Case-of-the-Week-Schema abzudriften, obwohl diese Cases wirklich ein Witz sind. Man merkt, dass er dort auf ein sehr junges Publikum zielt und deswegen auch mit sehr stumpfen Humor und Situationen daherkommt. So ist es auch hier. Nicht, dass diese Folgen nicht auch einen kleinen Unterhaltungswert hätten, denn den haben sie, aber oftmals bringt es weder die Handlung noch die Charaktere wirklich weiter. Es dient keinem Zweck und ist häufig absolut vergessenswert. Mehr als sich berieseln zu lassen muss man daher beim Schauen der Serie nicht. Zwar hat die Serie noch ganz, ganz knapp die Kurve gekriegt, indem die Hintergrundgeschichte des Drachen nicht ganz so leicht vorherzusehen ist, wenn man allerdings erst zwei Folgen vor dem Ende überhaupt erfährt - natürlich hat man dann das kleine Überraschungsmoment auf seiner Seite! Dass das Finale zusätzlich noch große Parallelen zu dem von Staffel 3 von H20 hat, macht es auch nicht gerade besser.
Gratulation also an Jonathan M. Shiff: Statt jede Folge eins zu eins zu kopieren, hat er jetzt nur das Grundkonzept im Anfang und Ende kopiert und die Zwischenfolgen mit zufälligen Ereignissen gefüllt - yay?
Es gibt allerdings auch ein paar Aspekte, die positiver auffallen als das, was leider nicht aus dieser Staffel gemacht wurde. Wie immer sind die Unterrichtsstunden, die die Meerjungfrauen durchleben oder die sie anderen geben, sehr interessant und auch witzig anzuschauen. Dadurch geraten sie immer wieder in verrückte Situationen, die zwar selten zum Brüllen sind, für Kinder im vorgesehenen Beuteschema aber bestimmt viel hergeben. Dazu noch gibt es immer wieder Situationskomik, die durch die Weltfremdheit und Naivität der Nixen entsteht, da sie noch immer nicht alles von der Menschenwelt kennen und sich daher nicht richtig zu verhalten wissen. Das ist zwar ein schmaler Grat zwischen ,,nervig'' und ,,witzig'', auf dem da gewandelt wird, jedoch schaffen die Schauspielerinnen es oft, die Waage zu halten.
Generell leisten sie einen passablen Job, vor allem wenn es um die Glaubwürdigkeit der Freundschaft zwischen den Meerjungfrauen geht. Es gelingt vor allem bei denjenigen, die nur Teilzeitmeerjungfrauen sind, mal mehr und mal weniger gut, aber Ondina und Mimmi sind nach wie vor eine gute Kombination. Weilan, die neue Nixe, ist ein ähnlich kratzbürstiger und rechthaberischer Charakter wie Ondina, weswegen die beiden sich unterhaltsam immer wieder Schlagabtausche liefern. Daher ist das Zusammenspiel der beiden Charaktere schon etwas, das einen zum Weitergucken animiert, da es auch das Einzige zu sein scheint, das sich innerhalb der Serie überhaupt entwickelt.
Ansonsten sind die Figuren nämlich sehr eindimensional und sind einem schlichtweg egal. Egal, ob es Cams und Carlys Beziehung ist, ob es Mimmi ist, die mit sich hadert, ob sie ihrem Freund sagen soll, dass sie eine Meerjungfrau ist, ob es Zack ist, der schlechtere Noten schreibt - nichts davon interessiert einen wirklich, weil sie einfach nicht greifbar sind oder aber aus Stereotypen bestehen. Das schließt leider auch nicht Weilan aus, die typisch asiatisch eine glatte Einserschülerin ist und alles immer besser weiß, auch wenn ihre Schauspielerin sich positiv von den anderen abhebt. Selbst das, was in der zweiten Staffel noch positiv ist - nämlich dass Mimmi im Gegensatz zu Ondina sehr entdeckerisch und neugierig auf die menschliche Welt reagieren -, existiert in dieser Staffel überhaupt nicht mehr. Somit kauft man es ihnen schon ab, dass sie einander wichtig sind - zur Abwechslung sogar mal bei Zack und Evie als Paar -, aber man selbst schätzt sie eben überhaupt nicht.
Eine kleine Überraschung dürfte allerdings die alten H2O-Fans freuen, denn scheinbar wollte der Produzent seine alte Zuschauerschaft versöhnen, die von Mako Mermaids nicht unbedingt begeistert war. Wenn euch der Rest der Staffel nicht interessiert - schaut in die letzten beiden Folgen rein, denn ein gewisses Cameo wird euch sicherlich bis zu einem gewissen Grad freuen. Auch wenn es natürlich hätte ausführlicher gestaltet werden können.



Leider zeigt diese Staffel umso mehr, dass Mako - Einfach Meerjungfrau nach der ersten Staffel hätte aufhören sollen. Es gibt kaum eine nennenswerte Handlung, die Figuren sind langweilig und rühren nur manchmal etwas im Zuschauer an, wenn sie in Interaktion miteinnander stehen, und aus der Grundidee wurde nichts gemacht. Was insofern schon wieder lustig ist, weil die Idee an sich aus der Ursprungsserie übernommen ist. Es gibt zwar eine Handvoll Folgen, die okay sind, wo der Humor auch wirklich zündet und wo die verrückten Situationen der Clique einen ein bisschen mitreißen. Auch das Finale reißt nach der langen Durststrecke ein wenig was raus, aber retten kann das die Serie nicht. Ein enttäuschender Abschluss für etwas, das mit der Ursprungsserie echt toll begann, mit dem Beginn des Spin-Offs an Qualität abnahm und letztlich zeigte, dass Serien dann beendet werden sollten, wenn sich an alten Skripten orientiert und schamlos kopiert wird. Sehr schade!




Ich gebe der Staffel:


♥.♥  Herzchen



Extra:



Eine weitere Serie, die der Macher produziert hat und die schone etwas älter ist, heißt Elephant Princess. Darin geht um um Alex, die ein vollkommen normales Mädchen ist und hofft, mit ihrer Band mal eine große Nummer zu werden. Doch dann taucht in ihrem Garten plötzlich ein magischer Elefant auf mit ihrem Diener, der ihr sagt, dass sie eine verschollene Prinzessin ist, die zurück in ihre Heimat kehren soll. Die habe ich früher auf KiKa ganz gerne geschaut - wer also Interesse hat, der schaue mal hier rein ^.^


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CU
Sana

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