Montag, 17. April 2017

:)Rezension:): Watersong #4

Grundwissen:



Titel: - (original: Elegy)
Autor/-in: Amanda Hocking
Erschienen: - (original 2013)
Seitenanzahl: - (original 542)
Preis: 16, 59 € (Hardcover); 8, 99 € (Taschenbuch); 6, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de] [bezogen auf die englische Ausgabe]
Genre: Young Adult; Romance; Fantasy




Inhalt:


''The curse itself - the swimming, the singing, the men - it's only a part of it. [...] Those were the only things in life that mattered to her, and her sisters. and I wanted her to do them again and again and again. Hell is repetition.  [...] I wanted the only things in life that gave her pleasure to eventually mean nothing. Her only joys would eventually make her numb.'' - Diana (p. 347)



Nur noch ein paar Tage bleiben Gemma, ihrer Schwester Harper und ihren Freunden, um den Fluch der Sirenen zu brechen. Denn dann, so hat die Anführerin der Sirenen, Penn, beschlossen, Gemma wegen ihres Ungehorsams zu töten und durch eine neue Sirene zu ersetzen. Doch die Schriftrolle zu entschlüsseln, auf der der Fluch festgeschrieben ist, ist schwieriger als erwartet, ebenso wie die Göttin Diana, die ihn in Gang gesetzt hat, zu finden ...







Meine Meinung ...




zum Cover:




Originalcover Nr. 1: ♥♥.♥
Originalcover Nr. 2: ♥♥♥





















Irgendwie sind beide Aufmachungen nicht sonderlich passend. Natürlich passen sie wegen des Wassers zum Sirenenthema, allerdings sind die beiden Darstellungen ziemlich nichtssagend. Vor allem das erste Cover hinterlässt nur fette Fragezeichen, wenn man es betrachtet. Warum treibt das Mädchen in einer stürmischen See und ist umgeben von den Federn der Sirenenflügel? Nicht nur verwirrend, sondern auch optisch nicht besonders ansprechend wegen der verschnupften Farben. Das zweite Cover ist zwar netter anzusehen, allerdings auch nichts Besonderes.
Den Titel hingegen kann man in gewisser Weise schon feiern, denn Klagelied passt zwar nicht unbedingt zu der Stimmung des Buches, allerdings sehr gut dazu, dass dieser letzte Band ein Trauerspiel ist.




zum Buch:




Nach  dem dritten Band wurde die WaterSong-Reihe von Amanda Hocking zur Entrüstung vieler nicht weiterübersetzt. Doch nach dem Lesen des Finales dieser Tetralogie ist es wesentlich verständlicher, warum - denn dieses Finale kann man kaum als solches bezeichnen.
Alleine die wesentlich höhere Seitenanzahl dieses Buches lässt darauf schließen, dass man sich mit langgestreckten Passagen oder unnötig vielen Details wird herumschlagen müssen. Zu Beginn hält sich dies noch in Grenzen, da man solche Alltagsszenen und Dialoge braucht, um in die Welt der zwei Fisher-Schwestern wieder hereinzufinden, doch wenn selbst nach der Hälfte des Buches nur wenig Nennenswertes geschehen ist, dann kann man diese unnötige Länge nicht mehr verschmerzen. Es ist nicht mal so, dass diese Szenen schlecht sind, denn vor allem Gemma und Alex, die in den vorherigen drei Bänden ein unglaubwürdiges Liebespaar sind, bekommen dadurch ein wenig mehr an Tiefe, allerdings wirkt es so, als hätte die Autorin einfach drauflosgeschrieben und nicht aussortiert. Hätte sie diese Szenen eher auf die vier Bücher von WaterSong verteilt, so wäre das definitiv mehr von Vorteil gewesen, denn dann wären einem die Figuren in den vergangenen Bänden nicht so flach vorgekommen und Elegy nicht so langweilig. Der rote Faden ist an vielen Stellen überhaupt nicht mehr erkennbar, die Gefahr, in der sich die beiden Schwestern befinden, überhaupt nicht spürbar. Natürlich versuchen sie ab und an, die Schriftrolle zu vernichten, aber da die beiden zufälligerweise jemanden kennen, der sich mit alten Sprachen auskennt, übernimmt nur er die Übersetzung der Schriftrolle. Die Schwestern amüsieren sich währenddessen mit ihren Partnern oder geraten immer wieder in Schwierigkeiten mit der neuesten Sirene Liv, die keine Ausgeburt an Geduld oder Beherrschung ist.
Denn wann immer die Autorin scheinbar merkt, dass sie die Handlung gerade zu sehr aus den Augen verliert, schiebt sie immer wieder Szenen ein, in denen die neue Sirene sich über irgendjemanden hermachen möchte. Und nicht nur ist es sinnlos, dass Penn das immer wieder geschehen lässt, nein, auch laufen diese Szenen immer gleich ab und verändern einfach nichts. Das spiegelt tatsächlich den Großteil des Buches wieder: es werden zwar unzählige Situationen beschrieben, die für sich genommen auch nicht uninteressant sind, aber viel zu langgezogen und im Gesamtbild irrelevant.
Diese Ahnungslosigkeit, wie die Autorin ihre Geschichte lang genug machen soll, spiegelt sich auch in ihrer Antagonistin wieder. Diese hat schon im vergangenen Band gezeigt, dass sie nicht ernst zu nehmen ist, doch in Elegy ist das noch schlimmer. Sie ist wie ein Hund, der zwar bellt, aber nicht beißt: große Töne schwingen kann sie, aber bis sie tatsächlich mal etwas tut, vergeht so einige Zeit. Besonders schlimm daran ist, dass sie selbst als Figur sich über 08/15-Bösewichte vom Kaliber ,,missverstanden und schwere Kindheit auf den Schultern'' lustig macht, selbst aber eine solche ist. Zusätzlich dazu sind ihre Handlungsmotive so willkürlich und unnachvollziehbar, dass man das nicht mehr auf ihr kindisches und egoistisches Verhalten zurückführen kann, sondern auf die Ideenlosigkeit der Autorin. Es passiert nichts? Kein Problem, dann wird Penn eben etwas tun, sie ist ja sowieso vollkommen verrückt, da muss man sich überhaupt nicht fragen, warum sie etwas tut.
Nicht nur wird sich also ständig im Kreis gedreht und im Plot nicht einen winzigen Schritt vorangekommen, auch zeigt die Autorin, dass sie diesmal recht schlecht recherchiert hat. An den Sirenen ist nichts auszusetzen, diese sind relativ gut getroffen, wenn auch in ihrer Darstellungsweise stereotypisch ,,bitchy'', doch dies gibt dem Buch wenigstens einen gewissen Unterhaltungswert. Dass Amanda Hocking es jedoch nicht auf die Reihe bekommt, genug zu recherchieren, um zu ermitteln, dass die Göttin der Jagd und des Mondes - Diana - in der griechischen Mythologie Artemis und nicht Demeter ist, ist lächerlich. Das Einzige, was sich bei diesen beiden Göttinnen überschneidet, ist ihre Verbindung zu Frauen und Mädchen, ansonsten haben die Göttin der Jagd und die Göttin der Fruchtbarkeit nichts miteinander zu tun. Daher ist sie als Figur auch leider unglaubwürdig, obwohl sie für die Vorantreibung des Plots recht entscheidend ist und auch mal die ein oder andere emotionale Stelle in diesem Band von sich gibt.
Überzeugend hingegen ist wieder die Beziehung zwischen Gemma und Harper und deren Persönlichkeit. Viel davon haben sie nach wie vor nicht, und auch diese beiden sind äußerst passiv, allerdings macht es trotzdem Spaß, über sie zu lesen. Gemma ist ein wenig an den Ereignissen der vergangenen Bänden gereift und gibt sich auch Mühe, sich auf den unausweichlichen Kampf mit Penn vorzubereiten, und insgesamt ganz sympathisch. Vor allem die vielen Szenen zwischen ihr und Alex haben - anders als zuvor - zu ihrer Plastizität beigetragen und insbesondere die Entscheidungen am Ende sie einfach greifbarer gemacht. Harper ist noch immer die bemutternde Schwester, ohne die niemand im Haushalt Fisher klarkommt, und eigentlich nicht sonderlich interessant. Trotzdem können die Szenen zwischen ihr, ihrer Schwester und Daniel punkten, weil vor allem zwischen den letzten beiden doch ein wenig Chemie ist und sie gut zusammenpassen.
Mehr bleibt über die Charaktere leider auch nicht zu sagen: sie regen einen nicht auf, aber das ist es auch schon. Sie sind weder innovativ noch wirken sie besonders echt. Auffallend sind sie höchstens dann, wenn sie sich selten dämlich verhalten, denn des Fluchs Lösung ist alles andere als schwer zu erraten und hätte auch schlicht und ergreifend dadurch herausgefunden werden können, dass Gemma zu ihrer Verbündeten Thea geht und sie einfach fragt, was auf der Schriftrolle steht. Punkt, aus. Aber damit wäre man wahrscheinlich nicht über die 400-Seiten-Marke gekommen.
Aus diesem Grund fügt die Autorin noch viel Drama um Penn und Daniel hinzu. Denn so dämlich ihre Abmachung in Todeslied klingt, so idiotisch wird hierin damit umgegangen. Man könnte sich immer wieder die Haare raufen, wenn eine Autorin etwas über den Figuren schweben lässt wie ein Damoklesschwert, nur um es nie auf sie hinunterstürzen zu lassen. Im Normalfall fügt das Spannung hinzu, doch in diesem Fall ist das Thema zu billig und plump, um es auch nur ansatzweise spannend gestalten zu können.
So langatmig das gesamte Buch über ist, so spannend gestaltet ist allerdings das Ende. Zwar kann die finale Eskalation zwischen Gemma und Penn es nicht wiedergutmachen, dass man so lange darauf warten muss, dass irgendwas geschieht, aufregend und blutig ist es trotzdem. Gespickt mit einigen Wendungen und ziemlich gut beschriebenen Kämpfen, bei denen Hocking ihre Devise Tell, don't show zugute kommt, kann einen wenigstens das überzeugen. Gegen Ende enttäuscht einen das Buch leider ein wenig, weil eine unkonventionelle Richtung eingeschlagen, allerdings nicht zuende gegangen wird. Trotzdem hat das Elegy in den letzten Seiten noch einen gewissen Kick gegeben, da man gespannt verfolgt, ob die Autorin den Schritt tatsächlich wagen wird oder nicht.
Ein weiterer kleiner Pluspunkt für die Geschichte ist die Nebenfigur Marcy. Tiefe hat sie leider überhaupt keine, allerdings ist sie ziemlich frech und fügt vielen Situationen einen gewissen Humor hinzu. Das bringt einen während der langwierigen Passagen des Buches wenigstens zum Schmunzeln. Somit hat man immerhin einen kleinen Comic Relief, der durch seine schräge und gar nicht mal so unoriginelle Art etwas frischen Wind in die Geschichte bringt.



Alles in allem ein mehr als nur enttäuschender letzter Band. Hätte ich Elegy vor drei Jahren gelesen, sprich auch zu der Zeit, in der ich die vergangenen Bänden gelesen und noch für durchschnittlich befunden habe, wäre die Qualität sicher nicht so rapide in meinen Augen gesunken. Aus heutiger Sicht allerdings wirkt die Geschichte sehr flach, langgestreckt und alles andere als plotgetrieben. Es wird einem kaum etwas geboten außer Szenen, die eher im Bereich Contemporary angesiedelt sind als in einem Vertreter des Fantasy, und falschen Informationen. Auch die Figuren bieten einem nicht viel, insbesondere da die Bösewichte immer weniger ernstzunehmen sind und sich genauso im Kreis drehen wie die ,,Handlung'' des Buches. Das einzige, was Elegy noch halbwegs lesenswert macht, ist die Brutalität unter den Sirenen, der Endkampf und ein Nebencharakter, der ab und an einen lustigen Spruch bringt. Das ist aber definitiv nicht genug für auch nur eine eingeschränkte Empfehlung.




Ich gebe dem Buch:


♥.♥ Herzchen


Extra:


Erst vor einigen Monaten hat die Autorin wieder ein Buch rausgebracht, das im Bereich der YA Fantasy anzusiedeln ist, nämlich Freeks. Wenn ihr wissen wollt, worum es geht, klickt auf den Titel des Buches. Für mich klang es ziemlich vielversprechend, aber nachdem ich jetzt zwei Reihen dieser Autorin gelesen habe und diese rückblickend immer schlechter finde, werde ich wohl die Finger davon lassen. Auch wenn ich Freakshows ja liebe ^.^ 

CU
Sana

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