Samstag, 1. April 2017

:)Rezension:): Dangerous Deception

Grundwissen:



Titel: - (original: Dangerous Deception)
Autor/-in: Kami Garcia + Margaret Stohl
Erschienen: - (original 2015 im Little Brown Verlag)
Seitenanzahl: 293 Seiten ohne Danksagung und zusätzliche Leseproben
Preis: - (im Englischen 7, 99 € als Taschenbuch; 18, 99 € als Hardcover; 6, 99 € als Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre: Young Adult; Romance; Urban Fantasy




Inhalt:



''We tried being good, Nox. I know you tried for me [...] But we aren't cut out for it. I'm not saying we're bad ... we're just different.'' - Ridley Duchannes (p.249)



Nachdem Ridley Duchannes von Silas Ravenwood entführt wurde, müssen Link, Nox und seine Freunde alles daran setzen, die Sirene wiederzufinden. Denn Silas hat Großes mit der Dunklen Caster vor, nämlich die genetischen Experimente seines Urgroßvaters weiterzuführen und eine ganz neue Art von Caster zu erschaffen ...





Meine Meinung ...



zum Cover:




Originalcover: ♥♥♥.♥



Das Cover passt sehr gut zu der Originalreihe und dem ersten Teil des Spin-Offs, vor allem aufgrund der Farbkombination. Insbesondere Ridleys zerbrochene Sonnenbrille im Zentrum der Aufmachung zeigt eigentlich schon, dass ihre Person sehr im Fokus steht und nicht nur aufgrund des Unfalls am Ende des ersten Bandes etwas in ihr zerbrochen ist, sondern auch andere Geschehnisse ihre Psyche auf die Probe stellen. Der Titel passt leider nur halbwegs, weil die Geschichte alles andere als voller Täuschungen ist.




zum Buch:




Es tut wirklich in der Seele weh, diese Rezension zu verfassen. Denn wenn das Spin-Off zu einer Reihe, die man zu den eigenen Lieblingen zählt, total den Bach runtergeht, dann ist man nicht nur schrecklich enttäuscht, sondern auch regelrecht wütend auf die beiden Autoren.
Dies hat mehrere Gründe. Wie die Leser der Reihen und Novellen, die in diesem Universum spielen, wissen, sind Kami Garcia und Margaret Stohl nicht unbedingt dafür bekannt, Handlungen sehr actionreich, rasant oder immerzu nervenaufreibend spannend zu gestalten, sondern sind eher für ihre Ruhe und Gemütlichkeit bekannt. Doch wie schon in Dangerous Creatures spielt weder Gatlin eine Rolle, noch schaffen es die Autorinnen, die Schauplätze in diesen beiden Büchern so lebendig oder überhaupt nur irgendwie persönlich zu beschreiben. Aus diesem Grund fühlt man sich auch kaum in der Handlung gefangen und kann kaum eine Art von dichter Atmosphäre feststellen, außer in den ersten Kapiteln, in denen sich noch Klarheit über die Situation verschafft werden muss.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schreibstil, der ja schon im ersten Teil anders als noch in der Moons-Reihe ist. Es wird nicht mehr aus Ethans Sicht berichtet, sondern aus Ridleys und Links, die ein anderes Vokabular an den Tag legen und auch von ihrer Person her vollkommen andere Menschen sind. Doch was in Dangerous Creatures noch ein wenig teeniehaft war und ansonsten vollkommen solide, entwickelt sich hier zu einer Ausschlachtung an Wiederholungen. Denn nicht nur Links Gedanken kreisen ständig um Rid und dass er sie retten muss, nein, auch liest man jetzt aus der Sicht von Nox, der ständig im Konflikt mit sich selbst darüber ist, ob er sich in die Suche überhaupt einmischen darf. Man hat wirklich den Eindruck, dass die beiden Personen nur noch über dieses Mädchen nachdenken, weil sie sonst nichts zu sagen haben und es dem sowieso schon sehr dünnen Buch sonst noch an Seiten fehlt.
Daher ist der einzige interessante Charakter, der in diesem Spin-Off übrig bleibt, Ridley. Denn während Nox bzw. Lennox im ersten Teil noch eine recht interessante Vergangenheit hat und auch durch seine Fähigkeiten ein ernstzunehmender Dunkler Caster ist, entwickelt er sich hier zu einem testosterongeladenen Bullen, der alles und jeden kleinhacken möchte, der seinem Mädchen - dass er gerade mal ein paar Wochen wirklich kennt - zu nahe kommt. Er wirft alles über den Haufen, nur um dieses Mädchen zu beschützen, und scheint sonst nichts mehr in seinem Leben zu haben, dass es sonst lebenswert machen könnte. Ebenso ist es bei Link, wobei es bei ihm, da er Ridley schon ein paar Jahre kennt und auch mit ihr zusammen ist, logischer ist. Was aber nicht logisch ist, ist die Tatsache, dass Link bereit ist, über Leichen zu gehen, um seine Freundin wiederzubekommen. Es gibt noch andere Caster, die von Silas gefangengehalten werden? Egal, darum muss man sich später kümmern, das Wichtigste ist, dass Ridley in Sicherheit gebracht wird! Auch wenn er ab und an seine link-typischen, lustigen Sprüche gebracht hat - das ist mehr als nur ein Charakterbruch und sorgt dafür, dass einem beide junge Männer nur noch wie quengelnde kleine Jungs vorkommen, die zu ihrer Mutter möchten.
Auch Silas als Gegenspieler ist sehr blass und prinzipiell in allen Punkten wie Abraham - der Gegenspieler der Hauptreihe - auch, nur jünger und abhängiger von Zigaretten. Schon in der Hauptreihe sind die Antagonisten ziemlich klischeehaft und schwach gezeichnet, allerdings hat man dort ihre Macht in so einigen Hinsichten deutlich gespürt. Doch von Silas Mächten kriegt man überhaupt nichts zu sehen, ganz im Gegenteil erscheint er sogar sehr schwach und nur deswegen so mächtig, weil er eine große Ansammlung an Anhängern hat. Daher kann auch er einen nicht packen, ebenso wie die sonstigen Nebencharaktere, die zwar ab und an nette Ansätze gezeigt haben, allerdings nicht mehr als das sind: unreife Ideen. Nicht mal das Wiederauftauchen von Charakteren aus der ursprünglichen Buchreihe kann das Leserherz dauerhaft höherschlagen lassen.
Die einzige, die dieses Buch im Bereich der Figuren halbwegs in ein besseres Licht gerückt hat, ist Ridley. Diese muss nämlich ein paar schwere Rückschläge einstecken und macht eine erschreckende, wenn auch interessante Charakterentwicklung durch. Zwar hätte der Weg dahin etwas ausführlicher beschrieben werden können, doch gepackt hat es einen trotzdem. Sie zeigt wieder, dass Ridley immer ein Charakter sein wird, der sich lieber zu dem macht, was andere von ihr erwarten, statt sich selbst weiterzuentwickeln, und dass sie eher dazu tendiert, den leichten Weg zu gehen, wenn sie dies kann. Sie verliert sich selbst, während sie sich zugleich wiederfindet, und diese Diskrepanz macht sie zur plastischsten Figur dieses Buches gemacht.
Allerdings kann ihre Person nicht die Tatsache herausreißen, dass in diesem Buch kaum etwas passiert und es viele Stellen gibt, die in einem ein Deja Vu verursachen. Die Charaktere versuchen Ridley zu finden und stoßen dabei immer wieder auf neue Personen, die ihnen angeblich helfen können, es aber wegen irgendeines mysteriösen Hakens doch nicht können. Und dies zieht sich wirklich durch das gesamte Buch so, manchmal abgewechselt mit Nox' ständigem Geschwärme von Rid und dem, was mit Ridley in Silas' Gemächern gemacht wird. Das Rad neu erfunden haben die beiden Autorinnen nie unbedingt, aber diese Idee hinter Silas' Experimenten hätte man wesentlich besser und innovativer gestalten können. Stattdessen hat es nicht wirklich einen Charakter, wirkt eher willkürlich gewählt und so, als könnte es auch in jedem anderen Urban Fantasy Buch vorkommen.
Doch dieser lange Weg wäre vielleicht sogar verzeihlich gewesen, wenn die Autorinnen denn ein spannendes Ende geliefert hätten, wie in nahezu jedem ihrer Bücher. Doch dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil, es gibt überhaupt kein Ende! Es ist so, als sei die finale Konfrontation mit dem Gegenspieler einfach nicht mitgedruckt worden und als hätten die beiden Autorinnen den Endkampf nicht nur vorgespult, sondern direkt übersprungen, um zum Epilog zu kommen. Versteht mich nicht falsch, der Epilog ist sogar ziemlich gut und realistisch, aber ... was passiert mit Link und dem Rest? Gibt es überhaupt eine Konfrontation? Gibt es einen Kampf? Hat irgendjemand die Seiten gewechselt? Konnten die anderen Caster gerettet werden? Nichts, absolut nichts davon wird beantwortet.




Alles in allem ein mehr als enttäuschender zweiter Band. Während Ridley als Charakter sehr gut funktioniert und alles, was mit ihr zusammenhängt, relativ interessant gemacht ist, ist alles andere überhaupt nicht spannend oder unterhaltsam. Es gibt zwar nette Ansätze, allerdings wirkt diese Odysee auf dem Weg zu Ridley langgestreckt und voller Wiederholungen, genauso wie es die ständigen Gedankenschleifen der beiden Loverboys sind. Und dann auch noch den Leser am Ende dieses Wegs nicht mal mit einem Ende zu belohnen, ist einfach nur der Aufreger des Jahres! Eine Geschichte ohne Eigenheit, ohne Substanz und ohne Abgeschlossenheit. Zwar sind ab und an nette Szenen dabei, allerdings sind die es nicht wert, sonstige 200 Seiten voller Deja Vus zu lesen. Sehr, sehr schade und teilweise wirklich eine Frechheit!




Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen



Extra:



Auf ihrem Blog hat eine der Autorinnen auch angegeben, dass keine weiteren Teile zu diesem Spin-Off geplant sind - aaaber dafür, dass Ridley und Link beide in der E-Novella A Gatlin Wedding auftauchen und man dort ja eventuell vielleicht ein paar Antworten kriegen könnte.

Danke. Verarschen kann ich mich alleine.


CU
Sana

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