Sonntag, 19. Februar 2017

►Series-Review◄: The Walking Dead (S.1)

Grundwissen:


Titel◄: The Walking Dead (original: The Walking Dead)
Idee◄: Robert Kirkman + Tony Moore (Comicvorlage); Frank Darabont
Produzenten◄: Frank Darabont; Gale Anne Hurd; David Alpert; Robert Kirkman; Charles H. Eglee
Produktionsfirma◄: Circle of Confusion; Valhalla Motion Pictures
Erschienen◄: 2010
Dauer◄: 41-44 Minuten (6 Folgen)
Altersfreigabe◄: FSK 18
Genre◄: Postapokalypse; Drama; Horror
Preis◄: 18, 49 € (DVD); 19, 99 € (Blue-Ray) [Quelle: amazon.de]









Inhalt:



,,Wenn wir erstmal so anfangen, wo ziehen wir da die Grenze?''
,,Die Grenze ist ziemlich klar: keine Gnade mit Streunern und denen, die es bald sein werden.''
- Rick Grimes & Daryl Dixon [1.05]




Wegen einer Schusswunde landet Deputy Sheriff Rick Grimes im Krankenhaus. Doch als er aus seinem Koma erwacht, findet er das Gebäude verlassen und verwüstet vor. Der Grund dafür: während Grimes schlief, ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen, die viele Menschen ihr Leben und ihre Menschlichkeit gekostet hat. Entschlossen, seine Frau Lori und seinen kleinen Sohn zu finden, bricht Rick in die Stadt auf und muss lernen, wie man sich in dieser Welt zurechtfindet.





Meine Meinung ...




zur Staffel:




The Walking Dead ist gemeinsam mit Game of Thrones wohl eine der gehypedesten Serien der letzten Jahre. Sicher liegt das nicht nur an der sehr beliebten Comic-Vorlage, sondern an der Grundidee an sich, denn Survival in Kombination mit Zombies bietet ziemlich viel Spielraum für Staffeln voller spannender Episoden über Menschen, die immer wieder mit dem Tod konfrontiert werden, mit denen man sich identifizieren kann, und in die man sich bei emotional aufschürfenden Situationen hineinfühlen kann. Zusätzlich mit ein wenig Splatter und Blut also ein Erfolgsrezept, das, wie man sieht, bei vielen Zuschauern auf der Welt gezündet hat.
Vor allem da es sich bei der ersten Staffel nur um 6 Folgen handelt, hätte man erwarten können, dass man diese innerhalb von einem einzigen Tag bingwatchen könnte. Doch merkwürdigerweise ist die Serie vor allem am Anfang so ziemlich gar nicht packend. Die Handlung kriecht vor sich hin, man bekommt nur wenig Einblick in die eingeführten Charaktere, selbst Rick, den man von Anfang an begleitet, erscheint einem trotz der Suche nach seiner Familie und dem Schock, in einer Postapokalypse zu erwachen, relativ flach, sodass man sich zu Beginn fast schon langweilt. Man findet nicht so richtig Zugang zu dieser recht brutalen und verlassenen Welt, hat wirklich das Gefühl, ein weit entfernter Zuschauer zu sein, statt direkt in die Situation hineingezogen zu werden und mit den Figuren mitzufiebern und zu -fühlen. Auffallend dabei ist, dass dies vor allem bei den Szenen, die spannend und bedrohlich sein sollen, auftritt, während die ruhigen, doch sehr emotionalen Passagen einen mit der Zeit doch ergreifen können.
Vielleicht kann das an den Antagonisten dieser Apokalypse liegen, denn von den Zombies sieht man in diesen sechs Folgen nicht unbedingt viel, ebenso wie man wenig zu ihrer Entstehung und generell zu ihrem Wesen erfährt. Zwar sehen sie aufgrund der hervorragenden Maske ziemlich gruselig aus, allerdings kann man kaum etwas mit ihnen anfangen. Man fragt sich, wie es diese langsamen und größtenteils hirnlosen Wesen geschafft haben sollen, ganz Amerika zu unterjochen, denn mit deren Reaktionsschnelligkeit sollte es eigentlich ein Leichtes sein, zumindest in einem Einzelkampf als Sieger hervorzutreten. Für Zuschauer, die nicht sowieso schon von vorneherein komplett eingenommen von Zombies sind, könnten sie also ziemlich blass wirken und zu etwas Größerem aufgebauscht, als sie eigentlich sind.
Ein Faktor dieser Serie, der weitaus interessanter ist, ist das Zusammenspiel der Charaktere, die sich in eine Gruppe zusammentun müssen, um gemeinsam in dieser Welt zu überleben, auch wenn einige von ihnen traurigerweise ziemliche Stereotypen sind. Deswegen lernt man die Personen auch nach und nach ein wenig eher kennen, kann sich mit dem ein oder anderen identifizieren, findet seinen Sympathieträger, und kann sehen, wie die sozialen Strukturen innerhalb der aus vielen verschiedenen Menschen zusammengewirbelten Gruppe funktionieren. Denn häufig läuft nicht alles gut ab, es gibt Streitereien, die im Keim erstickt werden müssen, damit die Gruppe nicht auseinanderfällt, und auch zwischen Einzelpersonen tauchen immer wieder Konflikte auf, ebenso wie innere Konflikte. Das macht es interessant, die verschiedenen Figuren miteinander agieren zu sehen, vor allem weil jede von ihnen in irgendeiner Weise durch die Geschehnisse gezeichnet ist. Manche Figuren geben sich große Mühe, noch immer wie Menschen zu handeln, während andere nur noch darauf aus sind, dass sie selbst heil aus dieser Situation herauskommen und deswegen wortwörtlich bereit sind, über Leichen zu gehen. Deswegen herrscht eine innere Spannung und Dynamik innerhalb der Gruppe, die den Zuschauer bei der Stange halten kann, um zu sehen, wie sich das Ganze entwickelt und ob einige Personen nicht vielleicht ein ihrem Eigennutz zugrunde gehen werden.
Generell sind es vor allem die angerissenen Fragen, die zeigen, dass die Serie durchaus Potential hat. Sei es die Frage, ob man von einer Familie erwarten kann, dass sie noch immer tief mit einem verbunden ist, obwohl man durch dieses einschneidende Ereignis getrennt wurde, ob man Personen, die von den Zombies infiziert wurden, töten sollte oder das überhaupt kann, oder der Vergleich der Person, die man früher gewesen ist und die man jetzt geworden ist - es wird teilweise aufgezogen und lässt daher Spielraum für den Zuschauer, sich selbst zu fragen, wie man selbst in dieser Situation auf diese Fragen antworten würde. 
Glücklicherweise hat man auch nicht nur mit dem Alltag der Personengruppen zu tun, sondern kriegt in den letzten zwei Folgen einen Schlenker in eine etwas andere Richtung, die dem Ganzen mehr Spannung verleiht und für ein ziemlich explosives Finale sorgt, dass sich auf die zweite Staffel definitiv auswirken wird - ob positiv oder negativ wird man wohl noch sehen.




Alles in allem fühlt sich die erste Staffel von The Walking Dead eher wie ein vorsichtiger Schritt der Produzenten an, zu sehen, ob eine Serie um eine Zombieapokalypse auf dem Markt gut ankommen wird. Diese sechs Folgen sind als sehr lange Einleitung in das Setting und in die Gruppe an Hauptpersonen zu betrachten, denn bis auf die letzten zwei Folgen passiert selten etwas Nennenswertes oder Hochspannendes. Die Figuren sind nicht unbedingt außergewöhnlich, wirken allerdings genau deswegen realistisch, da sie auch Leute sein könnten, die bei einem um die Ecke wohnen oder mit denen man in einem Büro arbeitet. Nach und nach kriegen sie auch Tiefe zugesprochen und können einen mit den emotionalen Szenen durchaus packen und das ein oder andere Tränchen hervorbringen, ebenso wie sie durch ihre Handlungsweisen den Zuschauer dazu animieren, darüber nachzudenken, was dieser selbst tun würde. Abgesehen davon kann aber diese Staffel zumindest nur selten mit Spannung und packender Action punkten, was größtenteils wohl daran liegen mag, dass die Gegenspieler einfach farblos und ungefährlich wirken. Eher ein mäßiger Anfang, der erst in den letzten Atemzügen zeigt, dass er mehr für den Zuschauer bereitgehalten hätte.




Ich gebe der Staffel:


♥♥ Herzchen


Extra:



Zum Trailer zur zweiten Staffel geht es hier lang :3

Wer ein Comicleser ist, der kann auch gerne hier nachsehen. Hier sind alle Comics aufgelistet, die von dieser Serie erschienen sind :)


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CU
Sana

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