Sonntag, 12. Februar 2017

►Series-Review◄: Die Legende von Korra (S. 2.1)

Grundwissen:



Titel: Die Legende von Korra - Veränderung (original: Legend of Korra - Change)
Idee: Michael Dante DeMartino; Bryan Konietzko
Produktionsfirma: Nickelodeon Animation Studio; Studio Mir
Erschienen: Februar 2015
Dauer: 20-21 Minuten (13 Folgen)
Altersfreigabe: FSK 12
Genre: Fantasy; Drama-Comedy; Action
Preis: 6, 79 € (DVD); 6, 97 € (DVD) [Quelle: amazon.de]








Inhalt:



,,Die natürliche Ordnung ist Unordnung.'' - Zahir [2.1.9]



Nach der harmonischen Konvergenz ist nichts mehr so, wie es mal war. Geister und Menschen leben nun in derselben Welt und müssen lernen, miteinander auszukommen. Eine Situation, die nur einer Person zuzuschreiben ist: Avatar Korra, die sich noch immer mit ihrer Aufgabe, den Frieden in der Welt zu erhalten, überfordert sieht. Und als wäre dies nicht genug, hat die Vermischung der Menschen- und Geisterwelt dafür gesorgt, dass eine neue Generation von Luftbändigern entsteht. Erfreut über diese Entwicklung versucht Korras Meister Tenzin, diese frischen Talente einzusammeln und in die Kultur der Luftnomaden zu integrieren. Doch unter diesen Beschenkten ist auch Zahir, ein Mann, der seit 15 Jahren in einem Gefängnis weggesperrt ist und sich nun in der Lage sieht, zu flüchten und mit seinen Freunden den Avatar zu finden ...





Meine Meinung ...




zur Staffel:




Das, was einem vorneherein über die Staffel herangetragen wird, ist, dass sie bei den Fans der Serie als die mitunter beliebteste angesehen und sogar in manchen Teilen als besser als die Ursprungsserie betitelt wird, ebenso dass das Finale das bisher beste hätte sein sollen. Daher geht man wohl mit unfassbar großen Erwartungen an Buch 3: Veränderung heran - leider, denn dann wird man ziemlich enttäuscht und mit derart gemischten Gefühlen zurückgelassen, dass man sich die Haare ausreißen könnte vor Verzweiflung.
Denn die Ideen dieser Staffel besitzen sehr viel Potential - sowohl die Luftbändiger, die plötzlich aus dem Boden sprießen und versucht werden, in eine Kultur integriert zu werden, die komplett im Kontrast zum modernen Leben steht, als auch das Konfliktpotential zwischen den Geistern und Menschen, die in ihrer neuen geteilten Welt aneinandergeraten, sowie Korras problematische Beziehung zu Mako nach ihrer Trennung sind tolle Ansätze, die allerdings genau das bleiben. Während diese Themen in den ersten Folgen noch etwas behandelt werden und man daher zu Beginn ziemlich reingesogen wird, nimmt dies von Folge zu Folge mehr ab, sodass einige Ideen auf der Strecke bleiben. Es wird sich größtenteils nur auf die Suche neuer Luftbändiger konzentriert, was zwar auch interessant gemacht ist, da man nun vor allem das Erdkönigreich genauer kennenlernt und dort auch Mako und Bolin mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden, jedoch an vielen Stellen Luft nach oben bietet und sich auf sich ausruht. Obwohl diese Staffel nur 13 Folgen besitzt, kommt also das Gefühl auf, als würde es einige Fillerfolgen geben, vor allem da man über die Hälfte der Staffel lang keine Konfrontation zwischen Korra und den Antagonisten dieser Staffel hat und die Handlung daher den Antrieb verliert. Man ist gespannt, wer diese mächtigen Bändiger, deren Macht ausführlich demonstriert wird, sind, man will ihre Persönlichkeiten kennenlernen, man will wissen, wie sie zu dem wurden, was sie sind und was genau ihre Motivation ist, bekommt jedoch nur einen Bruchteil seiner Fragen beantwortet. Die Gruppe Zahirs bleibt sehr blass, sogar über ihren Anführer erfährt man nur wenig, obwohl es doch so unglaublich viel Potential gäbe, insbesondere für die Wasserbändigerin, die keine Arme besitzt. Eine behinderte Antagonistin gibt es doch so wahnsinnig selten, warum wurde nichts aus ihrer Hintergrundgeschichte gemacht? Man kann sich im Nachhinein nicht mal mehr an die Namen dieser Figuren erinnern, so flach und teilweise sogar egal bleiben sie.
Ähnlich verhält es sich mit Korras Clique, denn diese haben gefühlt nur Nebenauftritte und sind nur selten zu etwas gut. Man kann dort natürlich anführen, dass Mako und Asami beide berufstätig sind, jedoch sieht man sie doch trotzdem ab und an miteinander agieren, und dass sie dort praktisch keine Chemie haben und man ihre Persönlichkeit nicht wirklich in Worte fassen kann, kann durch so etwas wenig entschuldigt werden. Hierbei trifft es Asami mehr als Mako, da dieser zusammen mit seinem Bruder Bolin im Erdkönigreich seiner Vergangenheit auf die Spur kommt und diese nicht unbedingt leicht zu verdauen ist. Daher hat man ihn nicht völlig in den Sand gesetzt, wenn auch trotzdem zum Großteil. 
Wer sich allerdings zur reinen Nervensäge entwickelt, ist Bolin. Schon in der ersten Staffel wird er zum Comic Relief degradiert, jedoch bringt er da zumindest ganz gute Witze. Hier allerdings sind seine Witze und Verhaltensweisen wirklich auf dem Niveau eines Achtjährigen, weswegen man sich wünscht, dass er doch bitte wieder als Nak Tak Filme drehen und sich von der Gruppe fernhalten soll. Das ist vor allem deswegen so schlimm, weil der Humor im Avatar-Universum einer seiner größten Vorzüge ist, der hier gewaltig auf der Kippe steht.
Was ein schönes Detail im Gegensatz zu der zweiten Staffel ist, ist aber, dass man auf einige Nebencharaktere außerhalb der Clique eingeht und einen Einblick in ihre Hintergrundgeschichte erhält. Für all diejenigen, die enttäuscht davon waren, dass Beifong in der zweiten Staffel so kurz getreten ist - der kann sich freuen, denn sie tritt wieder aktiver ein und wird von einigen weniger schönen Seiten beleuchtet. Ähnlich verhält es sich mit den neuen Figuren, den neuen Luftbändigern, die nur schwer mit ihrer Situation umgehen können und durch all die Facetten von Begeisterung über Verwirrung bis hin zu Ablehnung eine große Palette an Emotionen gegenüber dem Clash of Cultures zeigen, dem sie ausgesetzt sind. Vor allem Tenzins Wunsch, diese wiederauferstandene Kultur aufrechtzuerhalten und mit solcher Mühe zu zeigen, dass das Leben der Luftnomaden erstrebenswert ist, ist sehr interessant zu beobachten und auch auf vielen Ebenen berührend, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass er dabei in Gedanken beständig bei seinem Vater ist.
Ebenso gebessert hat sich Korra, die in den ersten beiden Staffeln ein gewaltiger Hitzkopf ist, der seinen Willen um jeden Preis durchsetzen will und für den Besonnenheit eher zweitrangig ist. Hier allerdings merkt man, dass sie gereift ist an ihren Abenteuern und zwar immer noch ihre Wutanfälle und undurchdachten Momente hat, doch auf die Nerven gehen tut sie einem praktisch überhaupt nicht mehr. Noch immer ist sie überfordert mit ihrer Situation, noch immer ist sie ungeduldig, trotzdem wirkt sie insgesamt ausgeglichener und einfach weiser. Man wird also endlich warm mit ihr und kann sie als eine Protagonistin bezeichnen, die man gerne bei ihren Abenteuern begleitet und mit der man mitfiebert, mitfühlt und mitdenkt. Daher ein großes Lob an die Produzenten, dass sie Korra ganz schleichend von einer unreifen, eher egozentrischen jungen Frau zu einer erwachseneren Persönlichkeit haben werden lassen, glaubhaft und trotzdem so, dass sie sich selbst treu bleibt und ein Gegenbild zu Aang ist.
Neben den teilweise doch interessanten Themen, die aufgegriffen werden, machen die Produzenten allerdings noch etwas ziemlich gut, nämlich das Ende dieser Staffel. Ungelogen, das ist eines der spannendsten Finale, das man im Bereich der Animationsserien wird finden können, auf einmal geraten all die eher langgezogenen und uninteressanten Folgen in Vergessenheit und man wird praktisch dazu gezwungen, weiterzugucken. Sobald Korra auf die Antagonisten trifft, nimmt die Spannung viel mehr zu, die Kämpfe sind optisch toll gestaltet, und auch die Motivation der Antagonisten wird endlich ersichtlich. Diese wird zwar weniger thematisiert als in den vorherigen Staffeln, bietet aber auch ein wenig Stoff zum Nachdenken und verleiht wenigstens Zahir etwas Tiefe. Es wird sehr rasant, ziemlich wendungsreich und eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Doch was einen noch mehr vom Hocker haut, ist der Epilog, der so emotional aufreibend, so düster und so bittersüß ist, dass man selbst noch Tage danach davon betroffen ist. Unfassbar mutig von den Machern der Serie, mal auf die Sonnenscheinchenenden ihrer vorherigen Staffeln zu verzichten und sich mal etwas zu trauen, dass wahrscheinlich die Handlung der vierten Staffel komplett auf den Kopf stellen wird und wohl in dieser letzten Folge das Beste ist, was diese Staffel zu bieten hat.




Diese Staffel wurde mit dem Untertitel Veränderung veröffentlicht, und die kann man sowohl positiv als auch negativ auffassen. Während die Staffel zu Beginn und am Ende sehr stark ist und einen unglaublich ins Geschehen hineinzieht, einen am Ende mit offenem Mund und feuchten Augen zurücklässt, verliert sie zwischendurch ihren Antrieb nahezu komplett und wird an einigen Stellen sogar fast langweilig. Die Charaktere verlieren insgesamt an Substanz und Persönlichkeit, agieren miteinander nicht immer sonderlich glaubwürdig, und können vor allem auf der Seite der Antagonisten wenig beim Zuschauer punkten. Interessante Thematiken werden nur angerissen und teilweise während der Staffel aus den Augen verloren, ebenso wie der Humor langsam aber sicher flöten geht. Daher sehr schwer zu bewerten, vor allem weil Konietzko und DeMartino in den letzten vier Folgen derart stark aufgeholt haben, als hätten sie gewusst, dass der Mittelteil ihrer Staffel nicht gut ist. Insgesamt besteht gute Fiktion jedoch nicht nur aus einem guten Anfang und verdammt starkem Ende, von daher muss leider das Urteil gefällt werden, dass das bisher die schwächste Staffel ist.




Ich gebe der Staffel:


♥♥♥ Herzchen


Extra:


Der Trailer zur vierten Staffel *klick mich* :3




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CU
Sana

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