Montag, 27. Februar 2017

:)Rezension:): Dangerous Creatures

Grundwissen:


Titel: - (original: Dangerous Creatures)
Autor/-in: Kami Garcia + Margaret Stohl
Erschienen: - (original 2014 im Little Brown Verlag)
Seitenanzahl: 327 Seiten ohne Danksagung und Leseproben zu weiteren Romanen
Preis: - (im Englischen 10, 00 € als Taschenbuch; 14, 95 € als Hardcover) [Quelle: amazon.de]
Genre: Young Adult; Romance; Urban Fantasy




Inhalt:


''This must be what it's really like to be Bound to a person. You can't just wave it away, turn it magically on or off. Really connecting yourself to another person is infinitly more complicated than that.'' - Ridley Duchannes (p. 52)



Nach dem Sieg über Abraham Ravenwood heißt es für Ethan, seine Freundin Lena, seinen besten Freund Link, Lenas Cousine Ridley und deren Freunde, Abschied zu nehmen. Denn nun, da die High School vorbei und der mächtigste Caster überhaupt besiegt ist, beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die Truppe, auch wenn es heißt, dass sich ihre Wege trennen. Doch die von On-Off-Paar Ridley und Link trennen sich nicht, denn der Möchtegernrockstar hat vor, in New York sein Glück als Musiker zu versuchen, mit Ridley auf seiner Seite - zu einer großen Überraschung. Doch Ridley wäre nicht Ridley, wenn sie ihn nicht aus ihren eigenen zwielichtigen Gründen begleiten würde, die sich immer öfter mit ihrer Zuneigung zu ihm beißen ...





Meine Meinung ...




zum Cover:




Originalcover:♥♥♥.♥




Das Cover passt von der düsteren Aufmachung und der verschlungenen Schrift sehr gut zu denen der ursprünglichen Buchreihe, auch wenn das Buch ganz und gar nicht so düster ist wie die Aufmachung suggerieren könnte. Dafür passt allerdings der herzförmige Lolli, da das, wie man als Fan der Reihe weiß, Ridleys Markenzeichen ist. Der Titel passt in gewisser Weise schon, da man sich hier hauptsächlich mit dunklen Castern beschäftigt, doch wenn man sich dadurch einen höheren Spannungsbogen erhofft als in der Moons-Reihe selbst, dann weckt das Cover leider falsche Erwartungen.
Trotzdem ist es schön anzusehen und bietet vor allem durch das Schwarz-Rot schöne innere Kontraste!




zum Buch:




Spin-Offs sind so eine Sache, denn in letzter Zeit sind diese sehr häufig im Trend - sei es, wenn ein Teil einer Geschichte aus einer anderen Sichtweise erzählt wird, ein Nebencharakter eine eigene Story bekommt und so zum Hauptcharakter wird oder eine komplett anderer Plot im gleichen Universum erzählt wird - und selten wirklich notwendig. Vor allem bei erstgenanntem Fall, wo bloß ein anderer Charakter die gleiche Geschichte erzählt, ist in meinen Augen in vielen, vielen Fällen nur reine Geldmacherei, vor allem, weil die Geschichte häufig nicht dazu ausreicht, um noch ein Spin-Off daraus zu ziehen.
Doch bei der Moons-Reihe, einer Reihe, die aus sehr unterhaltsam gemachten Klischees verknüpft mit kreativen Ansätzen von Fantasy-Elementen besteht, die auch noch sehr schön und atmosphärisch erzählt wird, hätte das in der Tat etwas werden können. Immerhin geht es hier um Lenas Dunkle Cousine Ridley, die man im Laufe der Reihe doch sehr ins Herz schließt, und um ihre Beziehung zu Ethans bestem Freund Link, der sich ewig selbst überschätzt und eine der lustigsten Figuren der ganzen Reihe ist. Zusätzlich dazu hat die Casterwelt so Einiges zu bieten, weswegen es doch interessant gewesen wäre, diese Welt in so einer großen Metropole wie New York kennenzulernen.
Doch leider ist der erste Teil dieses Spin-Offs schwächer als die eigentliche Reihe, und das liegt hauptsächlich daran, dass das Potential dieser Idee und dieses Settings verschenkt wurde.
Trotzdem fängt es sehr schön und atmosphärisch an, sodass man sich als Fan der Casterchroniken direkt wieder in die kleine Stadt Gatlin hineingezogen fühlt und sich freut wie ein quietschendes Meerschweinchen, die altbekannten Charaktere wiederzusehen. Die haben zwar wirklich nur eine sehr kleine Nebenrolle, allerdings stimmt die Dynamik zwischen ihnen immer noch recht gut, besteht aus witzigen Schlagabtauschen und im Falle Lena und Ridley aus einer sehr innigen Bindung trotz vielen Streitigkeiten, die man in der Vergangenheit bewältigen musste. Statt diesen Charakteren bekommt man in New York neue Dunkle Caster an die Seite gestellt, die zumindest in ihren Ansätzen interessant sind, allerdings ziemlich wenig ausgearbeitet werden. Auch sie fallen in einigen Fällen in die Klischeekiste, in die die beiden Autorinnen häufig greifen, um das Klischee dann durch ihr Talent unterhaltsam und glaubwürdig zugleich zu machen, allerdings funktioniert das in diesem Fall nicht so gut, wie man es von den Autorinnen gewohnt ist. Nur ein paar Tage ist es her und man hat die Namen dieser Nebencharaktere jetzt schon fast aus dem Gedächtnis verbannt. Das ist zwar insofern schade, weil man weiß, dass Kami Garcia und Margaret Stohl es eigentlich besser können, allerdings haben sie ihren Zweck, sich lustige Wortgefechte zu liefern und Link und Ridley Unterstützung zu bieten, durchaus erfüllt.
Wer hingegen besser ausgearbeitet ist als in der Originalreihe, sind die beiden Hauptcharaktere, was definitiv ein großes Plus für Dangerous Creatures ist. Denn vor allem in Eighteen Moons  und Nineteen Moons werden die beiden Liebeshasspartner doch relativ nebensächlich, und auch Szenen zwischen den beiden ohne das Beisein von Ethan oder Lena sind rar gestreut. Schon in der Ursprungsreihe wundert man sich, ob Ridley tatsächlich mehr für ihn empfindet als für ihre vorherigen Spielfiguren und wie sich das in ihrem Dasein als Sirene äußert. Denn Ridley ist jemand, der ständig in seine alten Muster zurückfällt und so die Leute, die sie wirklich gern haben, immer wieder enttäuscht, weil sie einfach nichts anderes mehr kennt als ihr Sirenendasein und das Ausgestoßensein seitens der Familie als Dunkle Caster. Unter dem Aspekt geben die Autorinnen dem Leser auch einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt, sodass man nachvollzieht, warum sie sich nicht weiterentwickeln kann und es ihr so schwer fällt zuzugeben, dass sie auch mal verletzlich und anderen nicht überlegen ist. Mit ihren frechen Sprüchen und ihrer selbstherrlichen Art wird sie also zu einem sympathischen Hauptcharakter abgerundet, dessen Gedankengänge und Handlungen man gerne verfolgt. Auch wenn die beiden Autorinnen Ridley leider ab und an als etwas dümmer und weltfremder darstellen, als sie eigentlich sein kann, denn natürlich verbringt sie viel Zeit in der Welt der Caster und hat auch ein einfacheres Leben durch ihre Fähigkeiten - trotzdem erklärt das nicht, warum sie so etwas wie Tablets oder Aufzüge nicht kennen sollte. Natürlich, es hat für Komik gesorgt, aber ob man eine starke, auf ihre eigenen Vorteile bedachte junge Frau dadurch wie das Dummchen vom Lande darstellen sollte, ist ziemlich fragwürdig.
Link hingegen ist genauso sympathisch und lustig wie in den Casterchroniken und sorgt daher für viel Humor in diesem Buch. Mit seinem Dasein als Viertelinkubus wird nicht so viel angefangen wie noch in Eighteen Moons, allerdings dafür viel mit seinem Innenleben und seinem großen Traum, der von jedem nur belächelt wird, gespielt. Man kann seine Handlungen und Gedanken gut nachvollziehen und freut sich mit ihm, wenn er seinem Traum ein Stück näher zu kommen scheint, genauso wie man Mitleid mit ihm hat, wenn es zwischen ihm und Rid kriselt.
Daher ist die Dynamik zwischen den beiden mitunter das, was das Buch am lebendigsten und spannendsten macht, einfach weil sie so verschieden sind und sich ständig voneinander angezogen fühlen und voneinander abstoßen wie Magnete. Zum Glück ist also die Darstellung der Bindung, die diese beiden haben, so gut geworden, denn abgesehen davon wird das Buch zunehmend schwächer. Während man am Anfang noch ganz gespannt auf New York als neues Setting ist und voller Aufregung darauf wartet, Links Weg ganz nach oben mitzuerleben, verpuffen diese Erwartungen nach spätestens der Hälfte des Buches leider. Aus der Stadt, die niemals schläft, wird leider so ziemlich gar nichts gemacht, es hätte in jeder anderen x-beliebigen Großstadt spielen können - ziemlich enttäuschend in Anbetracht dessen, dass Garcia und Stohl keine Probleme haben, eine Kleinstadt wie Gatlin in all ihren Details zu beschreiben und selbst diese vor Vorurteilen und Langeweile triefende Stadt zum Leben zu erwecken und den Leser dort gerne leben zu lassen. Natürlich kennt Ethan in der Ursprungsreihe wesentlich besser als Ridley und Link als Touristen wohl New York kennen dürften, aber dadurch ist viel von der bezeichnenden Atmosphäre dieses Universums flöten gegangen.
Zusätzlich dazu holen Ridley bald einige Schatten ihrer Vergangenheit ein, die dem Buch auch einen Gegenspieler gibt, der sich erst nach und nach aus der Dunkelheit traut. Dieser ist auch im Vergleich zu den Nebencharakteren des Buches in Maßen vielschichtig und hat eine eigene Geschichte zu bieten, die auch an die aus der ursprünglichen Reihe anknüpft, allerdings haben die Autorinnen viel Potential bei ihm verschenkt. Denn statt mal einen jungen Caster wirklich Dunkel sein zu lassen, insbesondere wenn es ihm selbst Vorteile bringt, wird ein Liebesdreieck eingeführt, das ihn dazu bringt, die Seiten zu wechseln. So, so schade, denn er ist überhaupt nicht uninteressant, und gibt dann trotzdem seine ganzen Pläne wegen eines Mädchens, das er nicht so lange kennt, auf.
Nichtsdestotrotz hat das Buch Tiefgang zu bieten, vor allem wenn es um die Frage geht, ob man sich selbst ändern kann, wenn einem das so große Angst macht, und auch Spannung kommt zumindest im letzten Drittel des Buches nicht zu kurz. Da kann man überhaupt nicht aufhören, die Seiten nacheinander umzuschlagen und zu hoffen, dass trotz allem alles gut werden wird, nur um dann mit einem Ende zurückgelassen zu werden, das einen sofort nach dem zweiten Band dürsten lässt.




Alles in allem eine solide Ablegerreihe, die aber nicht an die Ursprungsreihe heranreicht. Zwar sind die bereits bekannten Charaktere gut ausgearbeitet und bieten dem Leser auch eine Menge Unterhaltung, gute Dialoge und einige Momente zum Fangirlen, jedoch sind die neuen Charaktere ziemlich blass oder aber nicht voll ausgeschöpft worden. Die Beschreibungen der Magie sind zwar immer noch packend, weswegen das Buch immer mehr an Spannung dazugewinnt, allerdings fallen die für die Autorinnen typischen Beschreibungen von Ortschaft und Setting, mit denen sie den Leser in der Moons-Reihe in den Bann ziehen, fast komplett weg. Trotzdem lässt einem dieses Ende praktisch keine andere Wahl als sich an den Folgeband heranzutrauen, insbesondere wenn das hier nicht angetastete Potential noch genutzt werden könnte! Für Fans dieser Reihe ein Muss, für diejenigen, die die Reihe nur okay oder durchschnittlich finden, nur bedingt empfehlenswert, denn auch wenn das Buch Dangerous Creatures heißt, so viele davon trifft man hier nicht.




Ich gebe dem Buch:


♥♥.Herzchen



Extra:


Das Sequel zu diesem Spin-Off heißt Dangerous Deception und ist leider, ebenso wie Dangerous Creatures, nicht auf Deutsch erschienen.
Allerdings kann man sich hier die Inhaltsangabe dazu ansehen:




Außerdem wird in diesem Buch auf etwas eingegangen, was in einer Kurzgeschichte Ridley zustößt. Hier geht es zur Kurzgeschichte:



CU
Sana

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