Mittwoch, 11. Januar 2017

►Series-Review◄: The Originals (S. 3)

Grundwissen:


Titel◄: The Originals (original: The Originals)
Idee◄: Julie Plec
Produzenten◄: Julie Plec; Leslie Morgenstein; Gina Girolamo
Regisseur: Lance Anderson
Produktionsfirma◄: Alloy Entertainment; Warner Bros; Television; CBS Television; Outerbanks Entertainment
Erschienen◄: erhältlich ab 27.03.2017; seit 18.08.2016 auf Sixx
Dauer◄: 40-43 Minuten (22 Folgen)
Altersfreigabe◄: FSK 16
Genre◄: Fantasy; Mystery; Drama
Preis◄: 42, 99 € (Blue-Ray); 36, 99 € (DVD) [Quelle: amazon.de]









Inhalt:


''There is some kind of beauty in the courage of a fragile soldier.'' - Niklaus Mikaelson [3.09]


Kaum ist Hope vor den Hexen von New Orleans und der mächtigen Dahlia sicher, sind es nun die Urvampire, die in großer Gefahr sind: Ein Krieg zwischen den Blutlinien ist ausgebrochen, und der einzige Weg, diesen zu beenden, scheint zu sein, dass alle Blutlinien bis auf eine einzige aussterben, was nur dann möglich ist, wenn ihre Erzeuger mit dem Dolch aus Weißeiche gepfählt werden. Denn wenn ein Urvampir stirbt, stirbt zugleich seine gesamte Blutlinie. Daher trudeln immer mehr Vampire ein, um ihren Erzeuger in Sicherheit zu wähnen und für die Unsicherheit der anderen zu sorgen - unter anderem auch Lucien, ein alter Freund Klaus', und seine bipolare Exfreundin Aurora, die er seit tausend Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Doch geht es den beiden ältesten Erzeugten wirklich nur darum, ihre Linie und ihr eigenes Leben zu beschützen, oder haben sie vielleicht ganz andere Pläne?





Meine Meinung ...




zur Staffel:



Nach dieser Staffel wurde bereits vom Sender CW angekündigt, dass im März 2017 die vierte und letzte Staffel dieses Spin-Offs anlaufen werde, jedoch mit nur noch 13 statt 22 Folgen. Doch woher kommt dieser plötzliche Umbruch? Die erste Staffel trifft den Geschmack der Fans, die zweite hat es in vielerlei Hinsicht noch besser gemacht, und nach der dritten soll es nun praktisch vorbei sein? Ist das denn aus der Sicht von jemandem, der die Welt von Vampire Diaries früher mal vergötterte und sich feuchtfröhlich der Ableger-Serie über die Urvampire zuwandte, als die Originalserie den Bach runterzugehen begann, nachvollziehbar?
In vielen Bereichen schon. Denn während die beiden ersten Staffeln zumindest in gewisser Weise aufeinander aufbauen, sieht man sich hier mit einer komplett neuen Storyline konfrontiert, die auch ein wenig aus heiterem Himmel kommt. Weder erfährt man, warum diese Kriege zwischen den Blutlinien ausgebrochen sind, da sie zuvor auch weder in The Originals noch The Vampire Diaries eine größere Bedeutung zugesprochen bekommen haben, noch hat man zuvor etwas von der Existenz Luciens oder Auroras geahnt. Dass sich hier also vielleicht spontan etwas zusammengeschustert wurde, merkt man auch an einigen Ecken und Enden, vor allem da der Anfang der Staffel relativ ruhig ist und man die Mikaelson in fast schon normalem Alltag kennenlernt und die zuletzt entstandenen Konflikte am Ende von Staffel 2 schnell aufgelöst werden. Auch Luciens Auftauchen ist einem lange Zeit lang egal, da er ziemlich an Kai aus den späteren Staffeln von TVD und genauso wenig Substanz besitzt wie dieser. Eben ein Kerlchen mit attraktivem Akzent und einer arroganten, überheblichen Ausstrahlung, dessen Motive oder Fehlen von solchen lange Zeit unklar bleiben. Nicht ganz so schlimm wie er ist die bipolare Aurora, die durch ihren Wahnsinn eine etwas besonderere Note bekommt, aus der allerdings auch nicht so viel gemacht wird, wie man annehmen könnte, vor allem da die Schauspielerin entweder nur sehr überzeugend oder verdammt überzogen bzw. lustlos spielen kann, dazwischen gibt es praktisch nichts. Daher ist der Anfang etwas anstrengend zu verfolgen und bis auf den Handlungsstrang, der sich um die junge Hexe Davina dreht, die inzwischen Anführerin ihres Hexenzirkels geworden ist und daher trotz ihrer Unerfahrenheit politisch handeln muss, nur um zu erkennen, dass sie ebenso anfällig für ein Verlangen nach Macht und Kontrolle ist wie Klaus, nicht so interessant wie zuvor. Dennoch wird alles Wichtige, was vergangene Staffel passiert ist, in Kürze beleuchtet, und kann so bestimmt Zuschauern, die etwas vergesslicher sind - wie meine Wenigkeit - schnell auf die Beine helfen.
Ebenso kann man die Macher der Serie dabei ertappen, wie sie alte Storylines aus beiden Shows recyceln und dabei keine neuen Aspekte in die Geschichte hineinbringen, sei es die Verwandlung eines Menschen in einen Vampir oder alte Liebesbeziehungen bzw. -dreiecke hervorzuholen, obwohl diese entweder, wie bei Klaus und Aurora, schon ein Jahrtausend her ist oder es sich generell schon erledigt hat, wie bei Haley, Elijah und Jackson. Das wird insgesamt nach einer Weile doch ziemlich anstrengend und auch einfach langweilig, da man weiß, was auf einen zukommt, vor allem bei der Thematik des Vampirismus. Im Ernst, kann man in diesem Aspekt nicht mal etwas Neues entwickeln? Wie beispielsweise bei Vicky in Staffel 1 von Vampire Diaries, die drogenabhängig ist und deswegen bei Blutmangel praktisch wie auf Entzug durch die Gegend läuft? Zusätzlich zu der Reduzierung einiger Charaktere, wie Freya, auf Plot Devices, also sie nur erscheinen zu lassen, damit etwas Bestimmtes geschieht, und nicht, weil man diesen Charakter notwendigerweise in der Geschichte haben müsste, fühlt sich die dritte Staffel also in vielen Punkten wie ein Zusammenwurf an Dingen an, die man schon kennt, Dingen, die ziemlich spontan und ex machina hinzugekommen sind - was allerdings im Bereich der Mythologie vielen Fans dieses Universums bereits bekannt sein dürfte -, und Dingen, die neu hinzukommen, durchdacht sind und auch Tiefenebenen in die Geschichte bringen. Daher wirken nahezu alle Folgen regelrecht vollgestopft und machen es schwer, sich im Detail an alles zu erinnern, sofern man die Staffel nicht innerhalb von wenigen Tagen durchsuchten möchte.
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass vor allem durch die wieder aufgebrachten Beziehungskisten der Eindruck erweckt wird, als würden sich die Charaktere nicht weiterentwwickeln. Beispielsweise erfährt Klaus, dass Elijah in damaliger Zeit dafür verantwortlich gewesen ist, dass Aurora sich von ihm trennte, und obwohl dies ein Jahrtausend her ist und der gute Herr seitdem sicher schon Dutzende Liebschaften gehabt hat und Hunderte Möglichkeiten, sich die Zeit zu zerstreuen, soll er ihm nach diesem Jahrtausend noch so böse sein wie es hier der Fall ist? Man kann sagen, was man will, auch wenn sich der Körper eines Vampirs nicht weiterentwickelt, so gewinnen sie doch trotzdem an geistiger Reife. Deswegen ist das Verhalten der Vampire in diesen Fällen ziemlich unglaubwürdig, auch wenn man ein Soziopath mit dramatischen Ausbrüchen ist wie Klaus.
Dazu noch scheint es so, als hätten die Macher der Staffel nicht ganz gewusst, wen sie nun als Antagonisten platzieren und welche Charaktere auf welche Seite stellen sollen. Natürlich hat man durch die Blutlinienkriege gewisse Fronten und es kommen auch eigenständige kleine Zirkel hinzu, die in diesem Chaos nach Macht suchen - eine Sache an The Originals, die schon immer da war und nach wie vor gut gemacht ist -, allerdings ist lange Zeit nicht klar, was die echten Motivationen der Charaktere sind. Dies kann eine Weile lang spannend sein, da man selbst mitdenken und -raten muss, wenn es allerdings dazu verwendet wird, die Charaktere willkürliche Entscheidungen treffen zu lassen und mal hier, mal dort zu stehen, dann ist das nicht mehr als ein Twist um eines Twists Willen. Und das spricht leider für keine stimmige Gesamtstory, wenn sich erst in den letzten Folgen der Staffel herausstellt, wer denn zum Beispiel für diverse Morde verantwortlich ist und das größte Ziel aller Parteien vor Augen hat.
Abgesehen davon hält die Staffel aber auch viele gute Aspekte bereit. Wie bereits erwähnt, ist der Handlungsstrang um Junghexe Davina herum sehr interessant und verleiht der Geschichte viel Tiefe, nicht nur, da sie sich sehr verändert im Rampenlicht der Politik zwischen Hexen, Werwölfen und Vampiren, sondern auch lernen muss, für ihre Ziele über Leichen zu gehen, obwohl sie zuvor nie zu solchen Mitteln gegriffen hätte. Zu sehen, wie das damals noch eher unschuldige und unerfahrene Mädchen sich so ein Kalkül aneignet und gegen ihre eigenen Prinzipien verstößt zum Wohle der Gemeinschaft, ist ziemlich spannend, vor allem wenn sie sich darüber mit ihren Freunden Marcel und Josh streitet und dabei wichtige Themen angesprochen, wie zum Beispiel, wie sehr man bereit ist, sich in die Dienste von jemandem zu stellen, wenn man dafür seinen Wunsch erfüllt bekommen könnte. Es macht immer wieder Spaß, die Situationen aus ihrer Sicht zu erleben und dabei zuzusehen, wie sie sich aktiv auf die Suche nach Möglichkeiten macht, heil aus diesen herauszukommen. 
Auch ansonsten bieten zumindest die schon von Anfang an agierenden Figuren der Serie noch immer Raum für Emotionalität und sind in einigen Hinsichten sympathisch. Auch die Beziehungen untereinander wirken innerhalb der Familie Mikaelson ziemlich real, sodass man es ihnen auch abkauft, dass sie seit Anbeginn der Zeit eine Familie sind, die mit Mühe versucht, ihr Motto ,,Für immer und ewig'' aufrechtzuerhalten, auch wenn sie derart viel Schrecken mit- und durch einander durchgemacht haben. Daher gibt es so einige Szenen, die ziemlich berührend gestaltet sind und auch vom schauspielerischen Talent her ganz gut getroffen sind. Wer allerdings unschlagbar ist, sind Haley und Jackson, die seit der zweiten Staffel miteinander eine politische Ehe eingehen mussten und seitdem Leitwolf und -wölfin ihres nun vereinten Rudels sind. Die Schauspieler haben eine tolle Chemie und bringen das freundschaftlich-familiäre Verhältnis der beiden Figuren wundervoll rüber, vor allem in Verbindung mit Hayleys Tochter Hope. Generell, wenn es um das Thema Mutterschaft geht, hat Phoebe Tonkin seit der ersten Staffel, in der ihre Fähigkeiten im Schauspielern eher mittelprächtig sind, eine Menge dazugelernt, da es schon einige Szenen gibt, in denen man ihr abkauft, dass sie jeden ermorden würde, der es wagt, ihrer Tochter etwas zu tun, und dass sie ihr alles auf der Welt bedeutet. Daher ist die Familiendynamik noch immer etwas, dass es wert ist, mal einzuschalten, zumindest wenn man sich für Zwischenmenschliches und fragile Familien, die dennoch zusammenhalten wollen bzw. müssen, interessiert.
Die Fantasy-Aspekte sind wie gesagt etwas willkürlich gewählt, bieten dem Zuschauer allerdings viel Spannung und actionlastige Szenen in nahezu allen Folgen, die teilweise wirklich brutal sind und weder Krieg noch Folter auf die verschiedensten Arten ausschließt. Vor allem gegen Ende der Staffel überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, es kommen immer mehr Einzelinteressen zum Vorschein, es wird gekämpft, gehandelt und betrogen, egal ob auf politischer oder persönlicher Ebene, und viele Todesfälle angedroht. Wenn man sich für die recycelten Storylines noch immer begeistern kann, dann wird dies auch die Begeisterung für die einzelnen Folgen unter diesen Umständen nicht dämpfen - wen dies doch stört, der wird vielleicht ein ähnlich zwiespältiges Gefühl gegenüber dieser Staffel entwickelt haben wie meine Wenigkeit, da zwischen Augenverdrehen und Desinteresse und begeistertem oder erschrockenem Kreischen wirklich alles innerhalb dieser Staffel in einem wachgerufen werden kann. 
Das Ende ist in vielerlei Hinsicht genauso zwiespältig zu betrachten. Die blutige Krone hat von vielen Seiten her wirklich sehr gute Bewertungen bekommen und ist auf jeglichen Plattformen als die Lieblingsepisode der Zuschauer gerankt - allerdings muss man sich doch fragen, warum, denn die Staffelfinale der vergangenen Staffeln sind wesentlich spannender, blutiger und plotlastiger organisiert und haben einen praktisch gierend nach der nächsten Staffel zurückgelassen. Hier allerdings hat man durch die späte Erscheinung eines eigentlichen Gegners eine eher gemächliche Episode, in der zwar einige emotionale Themen und auch Probleme der Familie angesprochen werden, allerdings stören auch selbst in dieser letzten Folge noch ein paar ambivalente Figuren und dass es keinen wirklichen Knall gibt. Es endet eher wehmütig und mit einem leisen Wimmern, was aber nicht ergreifend genug ist als dass man wissen möchte, wie es weitergeht. Stattdessen hätte man diese Staffel auch für sich stehen lassen können, mit einem offenen, wenn auch nicht zu offenem Ende. Das hört sich objektiv betrachtet, wenn man nie ein Staffel-Finale dieser Serie gesehen hat, alles andere als schlecht an, allerdings war es eine ziemliche Überraschung, und das nicht unbedingt der positiven Sorte.




Insgesamt eine Staffel, die etwas an Qualität abgenommen hat. Es ist noch immer eine Serie, die Spaß macht, viele spannende und wendungsreiche Momente hat, einen ab und an doch mit ihrer Vielschichtigkeit in (politischen) Themen wie auch dem Innenleben der Charaktere überraschen kann, und einen doch manchmal an den Bildschirm fesseln kann. Leider trauen sich die Macher der Serie nichts Neues und verlassen sich lieber auf alte Plotlines, die entweder schon so altbacken sind, dass man sich die betreffenden Folgen mit Desinteresse ansieht, oder tatsächlich wegen dem Ausschlachten von längst vergangenen Romanzen nur mit den Augen rollen kann. Das sind fast ausschließlich Erwachsene bzw. junge Erwachsene in dieser Serie, sie existieren schon seit einem Jahrtausend, da sollte so etwas wie Romantik und Liebe zweitrangig sein. Da diese unnützen und ausgelutschten Handlungsstränge allerdings jede Folge noch voller stopfen als sie ist, nehmen sie der Serie den Anspruch und einigen Figuren den Realismus, obwohl diese zum Großteil nicht unglaubwürdig sind. Einige sind zwar Plot devices und daher sehr sprunghaft in ihren Entscheidungen und auch die Schauspieler leisten bis auf einige grottenschlechte Ausnahmen eine saubere Arbeit, aber davon abgesehen ist es noch okay. Hätten sich die Macher mal Gedanken darüber gemacht, wer Gegenspieler und wer aufseiten der Mikaelsons ist, statt dies auf die letzten Folgen zu verschieben, hätte sich die Staffel definitiv nicht so langgezogen, dejavu-lastig und alt angefühlt.




Ich gebe der Staffel:


♥♥ Herzchen


Extra:



Ein erster Einblick in die 4. Staffel (Comic-Con-Trailer) *klick*


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CU
Sana

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