Sonntag, 27. November 2016

►Series-Review◄: Die Legende von Korra (S. 1.2)

Grundwissen:


Titel: Die Legende von Korra - Geister (original: The Legend of Korra - Spirits)
Idee: Michael Dante DeMartino, Bryan Konietzko
Produktionsfirma: Nickelodeon Animation Studios; Studio Mir
Erschienen: Februar 2014
Dauer: 23 Minuten (14 Folgen)
Genre: Fantasy; Drama-Comedy; Action
Preis: 6, 79 € [Quelle: amazon.de]









Inhalt:



,,Lass das los, woran du gebunden zu sein glaubst, und vereine dich mit deinem inneren Geist.'' - Tenzin [1.2.14]




Nach dem Sieg über Amon ziehen sich Korra und ihre Freunde in den Südlichen Wasserstamm zurück, um wieder in ein halbwegs normales Leben zurückzufinden. Doch als Korra Besuch von ihrem Onkel Unalaq vom Nördlichen Wasserstamm bekommt und er der einzige ist, der ihr im Kampf gegen die Geister, die neuerdings Korras Zuhause attackieren, helfen kann, entscheidet sie sich als Brücke zwischen der menschlichen und geistlichen Welt, ihn zu ihrem neuen Lehrmeister zu machen. Doch so tugendhaft Unalaqs Absicht, Korra in der Spiritualität zu unterweisen, um die Geister friedlicher zu stimmen, auch sein mag, in Wahrheit verfolgt er seine ganz eigenen Pläne ...





Meine Meinung ...




zur Staffel:




Scheinbar besitzt Die Legende von Korra doch mehr Unterschiede zu Avatar: Herr der Elemente als die Zeit, in der es spielt, und den Avatar-Teams, denn während die erste Staffel des Spin-Offs noch vielversprechend beginnt und nur kleine Probleme hat, verliert Geister nach einem starken Beginn mehr und mehr an interessanten Plotlines und wird gegen Ende sogar fast schon langweilig.
Dabei ist der Bezug zur Geisterwelt, der schon in der Ursprungsserie häufig, vor allem in der ersten Staffel, gezogen wurde, mal etwas Anderes und äußerst ansprechend, da Spiritualität in den Rängen der Themen in Serien nicht sonderlich hoch oben steht. Jedoch widerspricht das Bild von den Geistern und deren Welt der Darstellung in der Ursprungsserie zutiefst, was man auch nicht damit außer Kraft setzen kann, dass sich der Zuschauer mit Korra in einer anderen, fortschrittlicheren Zeit befindet, einfach weil die Geisterwelt sich nicht


entwickelt. Die Macher verstricken sich recht schnell in einem langweiligen Schwarz-Weiß-Denken und involvieren die Geister auch zu sehr in die Angelegenheiten der Menschen, wenn man bedenkt, dass sie normalerweise immer nur eine bedrohliche oder hilfsbereite Variable bilden, wenn sie die menschlichen Probleme denn unmittelbar selbst betreffen. Mit der zusätzlichen Verniedlichung und der zu einfachen Einteilung in Gut und Böse kommt es also einem Charakterbruch und einem Bruch in der Welt gleich, die sich DeMartino und Konietzko über mehrere Staffeln hinweg aufgebaut haben, sodass man sich anfangs zwar noch freut zu sehen, wie die Geister sich darüber empören, dass die Menschen sie nicht mehr respektieren und ehren, allerdings nach und nach diese Begeisterung verpufft, als diese an sich nette Message an die heutige Gesellschaft, ihre Traditionen nicht zu vergessen, aus den Augen verloren wird.

Dies macht sich in der ersten Hälfte von Geister allerdings nicht bemerkbar, da die ersten Folgen voller Spannung, Action und unerwarteter Wendungen sind. Kaum hat Korra den Frieden in Republika wiederhergestellt, kommt es in ihrer Heimat allerdings bald zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem nördlichen und südlichen Wasserstamm, die den Zuschauer packen und durch die Cliffhanger am Ende einer jeden Episode nach mehr gierend zurücklassen. Dies kommt nicht unbedingt durch die Thematik der Geister zustande, sondern vielmehr durch die vielen Subplots, die sich mit jeder der Hauptfiguren des Teams Avatar entwickeln. Mittlerweile gewöhnt man sich daran, dass die Dynamik innerhalb dieser Gruppe eine andere ist und sie eher locker miteinander verknüpft sind statt zu einer engen Familie zusammenzuwachsen wie Aang und seine Freunde. Denn anders würde es nicht funktionieren, dass jeder von ihnen einen eigenen kleinen Handlungsstrang bekommt, der immer etwas mit den derzeitigen Unruhen in den Wasserstämmen zu tun hat. Vor allem Asami, die durch die Übernahme der Firma ihres Vaters eine interessante wirtschaftliche Komponente in das Geschehen mit einbringt und zeigt, dass unternehmerische Tätigkeiten bei kriegsähnlichen Zuständen nicht gerade unwichtig sind, und Bolin, der durch seine Bekanntschaft mit Verrick die Wichtigkeit von Propaganda in solchen Zeiten thematisiert, sind echt gut ausgearbeitet und auch in vielen Fällen unterhaltsam gemacht, alleine durch den Charakter des Verrick selbst.

Was eine nette Nebenhandlung mit hohem Niedlichkeitsfaktor ist, ist Tenzin, der sich mit seiner Familie von dem Trubel erholen und daher Urlaub bei den Lufttempeln machen möchte. Nicht nur seine Frau und Kinder, die man schon in Staffel 1 kennengelernt hat, sind herzallerliebst zu beobachten, auch Tenzins Geschwister, die man kennenlernt, bilden mit
ihm eine gute Dynamik und verleihen der Geschichte einen guten Schuss Humor, wie nahezu alle neuen Nebencharaktere in dieser Staffel. Insbesondere das Geschwisterpaar Eska und Desner sind durch ihre gefühlskalte und betont kultivierte Art einfach zum Schießen, in jeglichen Situationen, was allerdings nicht vermag, die Abwesenheit einiger Charaktere aus Staffel 1 und der nach wie vor fehlenden Tiefe Bolins auszugleichen.

Ab einem gewissen Punkt gehen diese Subplots allerdings verloren und der Fokus wird komplett auf die Spiritualität und die Geisterwelt gelegt, die jedoch wie angedeutet nicht sonderlich kreativ erdacht ist und die Geschichte in ein 0815-Schema mit abschließendem Showdown zwischen Gut und Böse rückt. Wenn man bedenkt, dass die beiden Macher es in Avatar und auch der ersten Staffel von Korra geschafft haben zu zeigen, dass es weder das reine Dunkle noch das reine Lichte gibt, dann ist das im Vergleich doch recht faul erdacht. Zwar passt dies zu der Hintergrundgeschichte der Figur des Avatars, die man in zwei Folgen erfährt, allerdings nicht zu einer spannenden und vielschichtigen Geschichte, die definitiv das Potential hat, da zu sein. Mit den konstruiert wirkenden Wendungen und einigen Unglaubwürdigkeiten vermag diese Richtung der Handlung einen nicht zu packen und somit leider auch das Finale nicht, da in einem das Gefühl aufkommt, man könnte auch jede andere x-beliebige Zeichentrickserie ansehen und genau dasselbe geboten bekommen. Keine Originalität und keine Szenen, die einen dazu bringen, weiterschauen zu wollen.


Kleinere Kritikpunkte, die auch schon in der ersten Staffel von Die Legende von Korra aufgetreten sind, sind hierin zwar nicht ganz so präsent wie zuvor, allerdings bringen sie den Zuschauer doch ein wenig zum Augenrollen, insbesondere wenn Korra mal wieder Situationen komplizierter macht, als sie eigentlich sind. Generell kann man sich über sie noch genauso gut erzürnen wie in Staffel 1, hinzu kommt hier nur, dass sie sich in ihrer Rolle als Makos Partnerin wirklich schwer tut und nicht gerade Pluspunkte in Sachen Verständnis und Toleranz anderer Meinungen sammelt. Mit dem dazu noch aufgegriffenen Liebesdreieck wird die unnötige Storyline komplett abgerundet.
Was einen jedoch neugierig zurücklässt, ist das, was nach dem Finale kommt, da praktisch eine neue Ära eingeleitet wird und dies einen mit all dem Potential dahinter doch noch abholen kann.




Insgesamt eine Staffel, die sehr gut begonnen hat, allerdings mit voranschreitender Handlung in eine vollkommen neue, stereotype Richtung abflacht. Hätte man die Subplots kontinuierlich im Vordergrund behandelt und die Idee mit den Geistern eher in den Hintergrund gerückt, so hätte man auch definitiv die Aufmerksamkeit des Zuschauers ständig am Band gehalten und ein spannenderes Finale inszenieren können. Leider verliert man diese vielversprechenden Ansätze voller Intrigen, Taktik und Tiefgang nahezu komplett aus den Augen und verschwendet so Potential für eine schematische Storyline mit einem nervigen Liebesdreieck hintendran. Hoffentlich wird die nächste Staffel wieder besser, realistischer und fokussierter auf die Charaktere.




Ich gebe der Staffel:


♥ Herzchen


Extra:


Der Trailer zur dritten Staffel :3


Links zu den verwendeten Bildern der Show:


http://electronmagazine.com/content/wp-content/uploads/2013/09/The-Legend-Of-Korra-Season-2-Episode-1.jpg
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CU
Sana

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