Donnerstag, 11. August 2016

:)Rezension:): Percy Jackson #5

Grundwissen:


Titel♥: Percy Jackson - Die letzte Göttin (original: Percy Jackson and the Olympians - The Last Olympian)
Autor/-in♥: Rick Riordan
Erschienen♥: September 2011 (Hardcover); August 2013 (Taschenbuch)
Seitenanzahl♥: 450 Seiten ohne Glossar
Preis♥: 16, 90 € (Hardcover); 9, 99 € (Taschenbuch); 9, 99 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre♥: Fantasy; Mythologie; Middle Grade




Inhalt:


,,Aber was ich seltsam an dieser Geschichte finde, ist, dass immer Pandora die Schuld gegeen wird. Sie wurde bestraft, weil sie neugierig war. Und die Götter wollen, dass ihr genau das für die Lehre aus der Geschichte haltet: Die Menschen sollen nichts erforschen. Sie sollen keine Fragen stellen. Sie sollen tun, was ihnen aufgetragen wird.'' - Prometheus (S. 271)



Die Armee des Kronos ist nun endlich stark genug, um einen Angriff auf den Olymp zu starten, fest entschlossen, die Götter zu vernichten. Doch um das zu schaffen, muss sie erstmal an Percy Jackson und seinen Freunden vorbei, die ihr Zuhause und ihre göttlichen Elternteile um jeden Preis beschützen wollen. Doch wie sollen die jungen Heroen dies bewerkstelligen, wenn die Götter ihr Zuhause verlassen haben, um gegen Typhon zu kämpfen, und ein verdeckter Spion in den eigenen Reihen Informationen an den Feind weitergibt? Nun wird sich entscheiden, ob die westliche Kultur zusammen mit den Göttern untergehen oder ob die Halbblüter wie schon in den alten Zeichen Griechenlands die größte Schlacht ihres Lebens schlagen können.






Meine Meinung ...





zum Cover:




Deutsches Cover: ♥♥♥
Originalcover: ♥♥♥♥






















Das deutsche Cover fand und finde ich immer noch etwas verwirrend. Natürlich passt Percy mit Blackjack sehr gut darauf, ebenso wie die düstere Gestaltung der Aufmachung signalisiert, dass der Leser in diesem Band wird mit Einigem kämpfen müssen, allerdings Kronos in den Hintergrund zu schieben vor einem Titel, der klar und deutlich eine weibliche Person beherbergt ... vielleicht bin ich da zu penibel, aber mich hat das immer äußerst irritiert.
Das amerikanische Cover finde ich schon etwas besser, vor allem wegen dem Schauplatz der Schlachten im Hintergrund und weil vor allem die Kontraste visuell sehr ansprechend sind.
Insgesamt eine gute Aufmachung, wenn auch ein wenig zu dunkel, wenn man bedenkt, was für Sprüche Percy manchmal bringt!





zum Buch:




Vor allem weil der vierte Band dieser Reihe alles bisherige übertroffen hat, kann man nur große Erwartungen an den finalen Teil von Percy Jackson haben. Werden diese erfüllt? Zumindest für mich nicht vollkommen, was allerdings keinesfalls bedeutet, dass dieses Buch schlecht ist. Im Gegenteil, es bildet einen gelungenen, soliden Abschluss für die Reihe, mit allem, was sie auszeichnet und dazugehört.
Wie immer fackelt Rick Riordan nicht lange und führt den Leser praktisch augenblicklich in die actionreiche Handlung, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und man zusammen mit den Figuren das Gefühl hat, sich beeilen zu müssen, um rechtzeitig etwas gegen die Feinde unternehmen zu können. Zusätzlich dazu laufen neben dem eigentlichen Krieg noch parallele Handlungsstränge, die einen auf Trab halten. Was hat es mit dem Plan auf sich, den Nico am Ende des vierten Bandes andeutet? Wer ist der geheime Spion unter den Heroen? Gibt es eine Möglichkeit, Luke zu retten, ohne Kronos am Leben zu lassen? Daher wird der Plot einen Hauch komplexer, man ist nicht nur auf der Suche nach einer verschwundenen Person und bewältigt dabei viele Abenteuer, wie es in den vorherigen Bänden ab und an gewesen ist, was dafür spricht, das sie mit den Charakteren und Lesern reift und vermuten lässt, dass das Spin-Off Helden des Olymp sich schon eher an eine ältere Zielgruppe - vermutlich auch meine - richtet.
Das Kriegsgeschehen ist vor allem deswegen so spannend, weil alles den Anschein erweckt, als stünde man praktisch vor dem Untergang der Welt. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass hier Kinder von zwölf bis achtzehn Jahren die Heimat ihrer Väter und Mütter verteidigen müssen gegen eine gewaltige Gruppe von Ungeheuern, die Jahrhunderte Kampferfahrung besitzen und von Rachsucht angetrieben sind - alleine das ist schon eine sehr schwierige Situation, die durch all die Tode und insbesondere das Erlischen der schlaflosen Stadt New York sehr deprimierend wirkt. Dabei fällt auch positiv auf, dass Rick Riordan seine Figuren auch mal an den Motiven ihres Handelns zweifeln lässt und kein Schwarz-Weiß-Bild zeichnet, wenn man die Monster außen vor lässt. Jeder besitzt seine schwachen Momente, in denen auch reflektiert wird, ob man den Göttern überhaupt helfen sollte, wenn man sich ansieht, wie sie ihre Kinder behandeln, wo der Machteinfluss seiner selbst eher eine Chance hätte, nach dem Krieg zu bestehen, und ob die Abtrünnigen der Halbblüter nicht doch ihre guten Gründe haben, sich für Kronos zu entscheiden. Dies wird unter anderem an Lukes Geschichte, die man nach und nach erfährt, verdeutlicht, und lässt den Leser seine Einstellung zu ihm weniger scharf werden. Daher besitzt dieses Buch eine größere Bandbreite an emotionalen Problemstellungen, was in der Verbindung mit dem Krieg und einigen Toden, die man zu stemmen hat, doch nicht leicht zu verdauen ist - auf positive Weise.
Dabei begleitet man Percy nach wie vor gerne durch das Geschehen. Man merkt, dass er sich von einem unsicheren, mit Komplexen behafteten Charakter zu einem selbstischereren Krieger entwickelt hat, der für das, woran er glaubt, einsteht. Dennoch merkt man, dass er erst 15 Jahre alt ist, und verhält sich auch dementsprechend, was jedoch keinesfalls schlecht sein muss. Im Gegenteil, man kann nachvollziehen, weshalb er an einigen Stellen fast einknickt und auch zu einem eher unlauteren Mittel greift, um sicherzustellen, dass seine Freunde nicht ohne einen Kampf untergehen. Insgesamt kann man diese neue Selbstsicherheit, die unter anderem auch durch das unlautere Mittel entstehen, auch als Arroganz ansehen, allerdings stört einen abgesehen davon doch eher wenig an dieser Figur, vor allem weil er auf sehr sympathische Weise verpeilt ist, wenn er mal etwas nicht begreift. Außerdem ist er auch derjenige, der die Kritik an den Göttern anzuprangern und etwas zu bewirken versucht, was eindeutig zeigt, dass Percy seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist und sich nicht scheut, seinen Mund aufzureißen. 
Auch die anderen Charaktere gewinnen in diesem Band ein wenig an Tiefe hinzu. Vor allem Luke, Annabeth und - überraschenderweise - Grover zeigen hier, dass sie mehr sind als der Feind und zwei Sidekicks. Annabeth, die ihre Freunde um jeden Preis verteidigen möchte und dabei doch nur schwer akzeptieren kann, dass sie eben ihren langjährigsten Freund - Luke - wahrscheinlich nicht retten kann, Grover, der seit Pans Tod damit beschäftigt ist, seine Botschaft zu verbreiten und damit in gewisser Weise seine Lebensaufgabe zu erfüllen, obwohl er von den Satyren verstoßen wurde. Auch wenn es wünschenswert gewesen wäre, dass vor allem Grover eine noch größere Rolle hätte einnehmen können, allerdings wurde dies durch Nico und stückweise auch Thalia zumindest halbwegs aufgehoben. Vor allem die Stellung des Hades und wie Nico versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen, sind durchaus interessant und zeigen auch wieder auf, dass Riordan sich Gedanken darüber gemacht hat, wie er den Göttern Persönlichkeit neben ihrem Parodie-Charakter verleiht.
Obwohl allerdings einige Geschehnisse den Leser durchaus vor den Kopf stoßen können, hat man doch eine gewisse Zeit Probleme, diesen Krieg für voll zu nehmen. Wie gesagt, man wird schnell eingeführt, und es gibt nur wenige Kapitel, in denen der Krieg nicht mitschwingt, allerdings ist die taktische Komponente dabei nicht sonderlich hervorstechend. Bei den Heroen ist dies noch durchaus nachvollziehbar, welches Kind hat auch schon Erfahrungen darin, einen taktischen Schlachtplan aufzustellen und den Feind auf eine solche Weise zu analysieren, allerdings hätte man vor allem seitens Kronos' Armee wesentlich mehr erwarten können. Daher wirkt es ab und an ein wenig chaotisch - was selbstredend normal für eine Kriegssituation ist - und auch so, als hätte der Autor nicht so viel Mühe dort hineingesteckt, allerdings passiert irgendwann so viel Schlag auf Schlag, dass man das Buch spätestens ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen kann ... zumindest bis zu dem eigentlichen Finale des Finales. Kaum zu definieren, woran es liegt, allerdings erwartet man doch, dass, wenn das Trara um Kronos so groß geschrieben wird, einen etwas längeren und spektakuläreren Kampf zwischen dem Titanenherrn und Percy, weswegen dieser doch eher die Begeisterung dämpfen kann. Es hat zwar einen etwas überraschenderen Ausgang, allerdings hätte man sich doch etwas wesentlich Spektakuläreres erwartet.
Außerdem wirkt der für Riordan typische Humor an einigen Stellen etwas deplatziert. Natürlich kann Percy in jeder Situation einen seiner Sprüche bringen, das zeichnet ihn als Figur mitunter aus, allerdings konnte ich zumindest nur an sehr wenigen Stellen wirklich lachen oder gar schmunzeln. Eher hat es einen ein wenig aus dem Buch gezogen und die Atmosphäre zeitweise zerstört, sodass es mir schwergefallen ist, wieder reinzukommen. Daher kann man dem Humor diesmal eher wenig abgewinnen, nicht, weil er nicht da ist, sondern weil er vielfach an unpassenden Stellen eingefügt wurde und man schon weitaus Besseres vom Autoren gelesen hat. 




Insgesamt ein solider Abschluss für diese Reihe, dem man anmerkt, dass er Stückweit erwachsender und tiefgründiger ist und dadurch im Herzen des Lesers punkten kann. Vor allem die ausführliche Kritik an den Göttern und die Bandbreite an Argumenten, für oder gegen eine Seite zu stehen, kann es einem sehr antun und auch dazu bringen zu verstehen, weshalb die Charaktere so handeln, wie sie handeln. Es ist hochgradig spannend, für Riordans Verhältnisse doch etwas düsterer und sehr schockierend im Falle der unerwarteten Wendungen - und da soll man sagen, dass Kinderbücher automatisch schlecht sind. Bis auf den ab und an zu schwachen, deplatzierten Humor und das Fehlen einer ausgeprägteren Taktik im Krieg, was das Ganze chaotischer wirken lässt, als es ist, und den doch etwas sehr kurz ausgefallenen Endkampf, kann das Buch also einem wirklich gefallen. Nicht das beste Buch aus der Reihe, allerdings doch zufriedenstellend, weswegen man sagen kann: Wer auf griechische Mythologie, Parodien und sarkastischen Humor steht, ebenso wie auf fehlerhafte Helden, und nicht ganz so viel Wert auf Ernst und einen ausgefeilten Schreibstil legt, der kann definitiv zugreifen!





Ich gebe dem Buch:


♥ Herzchen 


Extra:


Wie erwähnt, existiert eine Spin-Off-Reihe zu Percy Jackson, die ebenso hohe Wellen geschlagen hat. Hier geht es zu einer Reihenübersicht von Helden des Olymp.

CU
Sana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen