Sonntag, 3. Januar 2016

♥JAHRESRÜCKBLICK 2015♥

Hallihallo, Bloggerwelt, und frohes neues Jahr an alle  :3


Entgegen meinen Mitmenschen bin ich dieses Jahr nicht unbedingt beim Feiern dieses neuen Jahres dabei, denn trotz Ferien nimmt mich das Lernen sehr in Anspruch, was verbunden mit Freundetreffen und dem Nutzen der Freizeit zum Schlafen oder sonstigen Hobbies sehr anstrengend und aufreibend ist. Trotzdem wird es sich hoffentlich lohnen, und spätestens ab Juli 2016 habe ich wieder meine gewohnte Freiheit erlangt und dazu noch eine ganz neue, mir ab März anerkannte Freiheit - denn ich werde 18, und ich werde mein Abi haben und ich werde ins echte Leben entlassen :3 Und so motiviert das auch klingt, es macht einem doch irgendwo Angst.
Doch bevor ich mich da reinstürzen kann, dient dieser Beitrag dazu, ein wenig nostalgisch, ein wenig traurig oder ein wenig zufrieden auf das letzte Jahr zurückzuschauen und sich all seiner Erfolge und Verluste gewahr zu werden - und da dieser Blog ein großer Teil meines Lebens ist, auch das Bloggerjahr 2015.




Zahlen und Fakten


In diesem Jahr habe ich im Schnitt 0.25 mehr Beiträge veröffentlicht als letztes Jahr, und das trotz letztem Schuljahr und einer Menge Veränderungen - wenn das nicht zeigt, was für ein Organisationstalent ich bin, dann weiß ich auch nicht mehr XD





Jedenfalls sind des insgesamt 60 Posts gewesen, wenn man die anfänglichen Rezensionen der Bücher, die ich noch im vergangenen Jahr gelesen habe - wie The Things They Carried oder Der Schokoladenkrieg -, mitzählt. Somit sind es genau 5 Posts pro Monat gewesen, wobei der Höhepunkt definitiv im Ferienmonat August war, in dem ich sieben Beiträge veröffentlicht habe. Das Lowlight jedoch ist der November voller Lernerei für Klausuren und auch einem vorzubereitendem Mathereferat gewesen, weil dieses Fach mich mit seinem Thema Analytische Geometrie und Lineare Algebra einfach nur fertig macht. Insofern sind es auch nur zwei Beiträge im November geworden. Krass, Bruder.





Dennoch habe ich es geschafft, meine auf Goodreads.com festgelegte Lesechallenge für dieses Jahr nicht nur zu vollenden, sondern sogar zu übertreffen, denn wie ihr auf dem Bild hier erkennen könnt, habe ich 37 Bücher als Ziel festgelegt und sogar 39 Bücher gelesen. Dies macht  3,25 Bücher in einem Monat, was sich auch ungefähr mit meinen Notizen dazu deckt.





Im Detail habe ich aufgelistet, wie viele Bücher ich innerhalb eines Monats gelesen habe und dazu noch, in welchen Monaten ich die meisten Seiten (am Tag) gelesen habe.

Januar: bei 4 Büchern 1161 Seiten (~ 37, 45 pro Tag)
Februar: bei 2 Büchern 489 Seiten (~ 17, 46 pro Tag) 
März: bei 5 Büchern 1140 Seiten (~ 36, 77 pro Tag)
April: bei 2 Büchern 673 Seiten (~ 22, 43 pro Tag)
Mai: bei 2 Büchern 1093 Seiten (~ 35, 26 pro Tag)
Juni: bei 4 Büchern 1322 Seiten (~ 44, 07 pro Tag)
Juli: bei 3 Büchern 1177 Seiten (~ 37, 97 pro Tag)
August: bei 5 Büchern 1077 Seiten (~ 34, 74 pro Tag)
September: bei 3 Büchern 1224 Seiten (~ 40, 80 pro Tag)
Oktober: bei 4 Büchern  843 Seiten (~ 27, 19 pro Tag)
November: bei 3 Büchern 1263 Seiten (~ 42, 10 pro Tag)
Dezember: bei 2 Büchern 1199 Seiten (~ 38, 68 pro Tag)

Wie man erkennen kann, ist zwar sowohl im März als auch im August von der Anzahl der Bücher her am meisten gelesen worden, jedoch sind die meisten Seiten im Juni, also während meiner Schulzeit, gelesen worden. Die wenigsten Bücher wurden im Dezember, Mai und Februar gelesen, und tatsächlich sind auch die mit Abstand wenigsten Seiten auch im Februar gelesen worden. Und ja, ich stehe auf Statistiken, und ihr habt damit kein Problem, verstanden? :)



Von den Genres her betrachtet ist es relativ ausgeglichen gewesen dieses Jahr. Kurzgeschichten waren die Jahre davor überhaupt nicht auf meiner Agenda - vielen Dank, Stephen King -, Klassiker sind aufgrund der Schule und aus persönlichem Interesse relativ oft vertreten, und ansonsten finden sich bei fast jedem Genre 2-6 Bücher wieder. Die wenigsten Bücher habe ich in den Bereichen Erotik/New Adult (das kann man ja mittlerweile gleichsetzen) und Comedy, die allerdings auch eher aus Langeweile oder dem Willen, mich selbst zu verletzen, überhaupt aufgeschlagen oder angehört wurden.
Insgesamt habe ich auch meinen Vorsatz für das Jahr 2015, mehr Thriller und mehr Dystopien zu lesen, erfüllt, und kann mich aufgrund dessen sehr freuen :3
Vorsatz für 2016: Die große Menge an Thrillern beibehalten und ein klein wenig mehr im Bereich der Fantasy lesen. Die meisten Bücher auf meiner Wunschliste dürften auch Fantasy sein XD

In diesen Genres haben sich auch natürlich die TOPs und FLOPs dieses Jahres gebildet, die auch jeweils sehr abwechslungsreich in ihren Themen sind und mich zum Lachen und Weinen gebracht haben - sowohl positiv als auch negativ.

TOPs




Seit Langem habe ich mal wieder ein Buch dieser Autorin verschlungen, und bin - trotz der (im Vergleich zu ihren anderen Büchern) Pleite nach ihrem neuesten Jugendthriller Layers - wirklich begeistert davon. So begeistert, dass es das erste 5-Sterne-Buch seit Jahren bei mir ist. Trotz nur laufenden Ermittlungen der Polizei sehr spannend, die Charaktere plastisch und sympathisch, und die finale Lösung wirklich sehr unerwartet und in einem tollen Showdown gelöst. Ich werde auf jeden Fall die nächsten Bände dieser Reihe über Beatrice Kaspary lesen! <3



Ein sehr ergreifendes Buch, das vor allem vom emotionalen Aspekt her den Leser mitreißt. Man kann sich sehr gut mit der Protagonistin identifizieren und kann den eigentlichen Antagonisten nach einer Weile, ebenso wie die Hauptperson, nicht mehr so sehr hassen, wie man möchte. Dazu noch ist der Schreibstil wirklich sehr schön und die Geschichte trotz des eher öden Settings der australischen Wüste sehr spannend - und vor allem atmosphärisch! Außerdem - genau so sollte man auf gruselige Kerle, die einen stalken und entführen, reagieren. Nichts da mit Romantik, Psychopathen wie Christian Grey sind keine Traummänner, und genau deswegen hat Gemmas Einstellung gegenüber Ty schon siebzig Gummipunkte! Schön, schrecklich und tiefgründig - was will man mehr?





Ein wirklich guter Psychothriller, der dem Leser unter die Haut geht und nicht nur eine, sondern diverse psychische Krankheiten sehr realistisch und überhaupt nicht übertrieben darstellt. Es ist gänsehauterregend, diese Gedanken zu lesen und mit Erschrecken zu erkennen, dass sie trotz ihrer Grausamkeit etwas Faszinierendes an sich haben. Insofern ist man ebenso von der Protagonistin, die unter Zwangsgedanken leidet, fasziniert und zugleich angewidert wie sie von sich selbst, und ihre Entwicklung mit vielen Wendungen und Rückschlägen zu beachten wirklich sehr spannend. Wer hätte gedacht, dass eine Frau, die fast ausschließlich nur Frauenromane schreibt, so einen guten Thriller rausbringen kann?






Der Abschluss der genialen Under the Never Sky Reihe war superspannend, sehr nervenaufreibend und trotz all der Ernsthaftigkeit auch wahnsinnig lustig. Nicht nur sind Aria und Perry einfach wundervolle Charaktere, auch, dass Cinder wieder eine solche Bewandtnis in diesem Band hat und gezeigt wird, was Vergebung eigentlich alles beinhaltet, macht dieses Buch definitiv zu einem lesenswerten Roman und wertet die gesamte Reihe zu einer der besten Jugendbuchdystopien auf, die ich bisher gelesen habe. Außerdem: Nachtkrabbeltierchen wird auf immer der niedlichste eklige Kosename ever sein XD



FLOPs




Das mit Abstand schlechteste ,,Buch'', was mir jemals unter die Augen kommen durfte. Ironischerweise gibt es Fanfictions dieses ,,Buches'', die besser sind als das eigentliche ,,Buch'', was ebenfalls eine Fanfiction ist. Die Charaktere sind eins zu eins aus Twilight übernommen, sind zu überzeichnet und haben dadurch etwas Karikaturmäßiges an sich, sie sind dazu noch unbeschreiblich nervtötend und handeln in 0,1 % der Fälle so wie normale Menschen, die Geschichte ist für 600 Seiten viel zu dünn und der Schreibstil sorgt für Durchfall. Hier habe ich tatsächlich nicht gewusst ob ich lachen oder weinen soll, habe mich meistens aber für ersteres entschieden, und aus diesem Grund ständig Muskelkater am Bauch gehabt. Vor allem diese Darstellung eines narzisstischen, kalten Kotzbrockens als perfekten Mann und das Erklären von BDSM zu einer sexuellen Vorliebe für traumatisierte Menschen ... so ein Quatsch.





Eines der schlechtesten Sequels, die ich mir bisher anhören durfte. Die Charaktere sind schrecklich nervig, verhalten sich oftmals nicht wie sie selbst, und America mit ihrer Unfähigkeit, sich für einen Typen zu entscheiden, ist eine der schlimmsten Protagonistinnen überhaupt. Handlung gibt es bis auf das Liebesdreieck nahezu gar keine, das Ende ist aus bloßer Geldgier gemacht, und das Worldbuildung ist - wie dieser Band bewiesen hat - so gut wie gar nicht vorhanden. Warum sich diese Reihe einer so großen Beliebtheit erfreut, ist mir wirklich ein Rätsel. Man kann doch nicht eine Geschichte durch ein Liebesdreieck ersetzen. Das geht einfach nicht.





Das letzte Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe, ist tatsächlich auch das drittschlechteste Buch gewesen, das ich 2015 gelesen habe, und zwar im Rahmen eines Partnerprojekts mit Always Reading bzw. Susi von eben diesem Blog. Nicht nur gibt es kaum eine Charakterentwicklung, nicht nur ist die Handlung dünner und langgestreckter als ein Gummiband, nein, auch verhält sich hier jeder wie ein Neunjähriger. Keine Möglichkeit zur Identifikation, endlos lange Passagen über philosophischen Kram, der nach spätestens 100 Seiten niemanden mehr interessiert, und auf wichtige Ereignisse wird im späteren Verlauf überhaupt kein Bezug mehr genommen. Sorry, warum das Weltliteratur ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.





Dieses Buch hier ist vielleicht von seinen Inhalten her gar nicht mal so schlecht. Man erfährt sehr viel über eine bedeutende Persönlichkeit im Bereich der weiblichen deutschen Fliegerinnen, und inwiefern die NSDAP sie beeinflusst hat. Generell ist deutsche Geschichte hier ganz groß geschrieben, auch die Wortwahl ist ganz nett, und man hat mehrere Ansätze, um gewisse Fragen hier drin zu klären. Das große Aber ist allerdings, dass der Autor in jedem Satz die Message Wir waren alle mal Nazis, also lauft den Rest eures Lebens ohne Rückgrat und mit schlechtem Gewissen rum einfließen lässt und dies sich auch an den Statisten erkennen lässt, die hier auftreten. Alles ist total traurig, total düster, und zudem aufgrund des polychromen Schreibstils sehr schwer mitzuverfolgen. Die letzten vierzig Seiten habe ich einen ganzen Tag über versucht zu lesen, konnte es aber kaum, weil mich diese kriecherische Ansicht, die nahezu jedem Deutschen anerzogen wird, einfach nur angewidert hat. Und das dann auch noch für den Deutsch-LK hier in Hessen abiturverbindlich zu machen ... das ist doch eine absolute Frechheit!

Meine gelesenen Bücher generell in diesem Jahr sind folgende:


Die Bestimmung III: Letzte Entscheidung - Veronica Roth (3.42/5.00)
The Hobbit - J. R. R. Tolkien (4.42/5.00)
Wir Kuckuckskinder - Anatoli Pristawkin (4.42/5.00)
Das Erdbeben in Chili - Heinrich von Kleist (3.67/5.00)
Hau ab, du Flasche! - Ann Ladiges (2.50/5.00)
Geborgen: In unendlicher Weite (4.50/5.00)
Der Prozess - Franz Kafka (3.00/5.00)
The Elite - Kierra Cass (2.00/5.00)
I am Malala: The Girl Who Stood Up For Education And Was Shot By The Taliban - Malala Yousafzai (4.10/5.00)
Tease - Amanda Maciel (3.67/5.00)
Shift - Em Bailey (4.00/5.00)
Verblendung - Stieg Larsson (4.17/5.00)
Lenz - Georg Büchner (2.50/5.00)
Der Herr der Ringe I: Die Gefährten - J. R. R. Tolkien (4.08/5.00)
Shades Of Grey I: Geheimes Verlangen (1.17/5.00)
White Teeth - Zadie Smith (4.42/5.00)
Das Parfum - Patrick Süskind (4.25/5.00)
Frau Jenny Treibel - Theodor Fontane (3.00/5.00)
Othello - William Shakespeare (3.42/5.00)
Die letzte Welt - Christoph Ransmayr (3.83/5.00)
Die Auserwählten II: In der Brandwüste - James Dashner (2.50/5.00)
Der Herr der Ringe II: Die zwei Türme - J. R. R. Tolkien (3.08/5.00)
The Unbecoming of Mara Dyer - Michelle Hodkin (3.91/5.00)
Gone Girl: Das perfekte Opfer - Gillian Flynn (4.42/500)
Sharp Objects - Gillian Flynn (3.5/5.00)
Halbschatten - Uwe Timm (2.33/5.00)
Jesus liebt mich - David Safier (3.08/5.00)
Alles muss versteckt sein - Wiebke Lorenz (4.58/5.00)
Layers: Die Wahrheit ist vielschichtig - Ursula Poznanski (3.50/5.00)
Percy Jackson I: Diebe im Olymp (4.33/5.00)
Stolen - Lucy Christopher (4.67/5.00)
Heinrich von Ofterdingen - Novalis (3.83/5.00)
Slaughterhouse Five - Kurt Vonnegut (3.75/5.00)
Faust I: Der Tragödie erster Teil (3.7575.00)
Frühling, Sommer, Herbst und Tod - Stephen King (3.71/5.00)
All the bright places - Jennifer Niven (3.50/5.00)
Fünf - Ursula Poznanski (4.83/5.00)
Die Auserwählten III: In der Todeszone - James Dashner (2.58/5.00)
Anna Karenina - Leo Tolstoi (2.08/5.00)


Somit beträgt meine durchschnittliche Bewertung für ein Buch 3. 55 Herzchen, was leicht schlechter ist als letztes Jahr, obwohl ich verhältnismäßig viele Bücher mit einer Wertung von 4.5 Herzchen gehabt habe. Vielleicht jedoch ist es durch die insgesamt 7 Bücher mit einer 2-2.5-Herzchen-Wertung relativ ausgeglichen gewesen. Im Durchschnitt ist mein bester Monat der September gewesen, mit einer Wertung von 4. 10 Herzchen, was angesichts dessen, dass darin eines meiner Jahreshighlights war und auch ansonsten keine unterdurchschnittlichen Bücher darin waren, kein Wunder ist. Jedoch ist der erst vor Kurzem ausgegangene Dezember mein Tiefpunkt innerhalb der Bewertung gewesen, denn 2,33 Herzchen im Schnitt sind wirklich, wirklich schlecht. In der Gesamtheit ist es allerdings trotzdem ein zufriedenstellendes Jahr gewesen, was Bücher betrifft. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich sehr viel weniger schaffen ^.^ Die Rezensionen zu den einzelnen Büchern, außer der Biografie von Malala, findet ihr alle auf der Seite meiner Buchrezensionen :3


Die Persönliche Sparte



Tja, was ist denn so dieses Jahr dem Mädchen zugestoßen, das all diese Bücher gelesen hat und sich immer die Mühe macht, diesen Blog hobbymäßig am Leben zu erhalten?
Wohl so viel, wie mir in meinen vorherigen Lebensjahren noch nie passiert ist. Ich hätte diesen Bereich auch wundervoll mit Fotos unterlegen können, allerdings hat mein altes Handy irgendwann nahezu alle meine Fotos gelöscht - außer die Dateien, die ich über Whatsapp, Telegram und sonstige Soziale Netzwerke und Apps der Kommunikation mit Leuten geteilt habe, und die Fotos, die zum Glück eine Person, die diese Fotos, bei ihrem Beisammensein mit mir, gemacht und mir freundlicherweise geschickt hat. Deswegen muss man sich wohl zum größten Teil mit meinen Beschreibungen zufriedengeben.
Jedenfalls ist der Anfang des Jahres schon sehr spannend gewesen. Der Einstieg in die zweite Qualifikationsphase wurde logischerweise mit meinem Zeugnis für die Q1 eingeleitet, und ja, endlich habe ich es geschafft, ein Zeugnis mit einer 1 vor dem Komma zu bekommen. Somit war ich noch mehr angefixt, mich in der Q2 anzustrengen, was sich auch Mitte des Jahres bei der Zeugnisausgabe ausgezahlt hat. Natürlich bestand mein Jahr aber nicht nur aus Lernerei und Anstrengen für die Schule, so wichtig mir das auch ist.
Im Januar habe ich eine alte Freundin aus Grundschultagen wieder getroffen, wir haben uns auf einem Spaziergang relativ viel unterhalten und festgelegt, dass wir uns definitiv öfter treffen sollten, was jedoch aufgrund unterschiedlichen Schulen und unterschiedlichen Bekanntenkreisen immer eher schlecht als recht funktioniert. So habe ich sie dieses Jahr nur noch im Sommer einmal gesehen, weil wir es einfach nie auf die Reihe bekommen, ein Treffen zu organisieren. Hoffentlich wird das im folgenden Jahr besser klappen.
Ansonsten standen bis auf Alltagsdingen die erste Hälfte des Jahres hauptsächlich Reisen auf dem Plan, was mich einfach nur wahnsinnig gefreut hat.
In den Osterferien 2015 ging es das zweite Mal in meinem Leben nach Hamburg, nicht jedoch wegen einer Klassenfahrt oder mit meinen Eltern, sondern das erste Mal mit Leuten, die ich trotz eher wackeligen Kontakts heutzutage immer noch als meine Freunde bezeichne. Auch wenn die Reise nach Hamburg eher schlecht als recht anfing - aus unerklärlichen Gründen wurde mir schlecht, sodass ich nicht nur vor Beginn der Autofahrt, sondern auch während der Autofahrt schön mein Abendessen von gestern wieder in eine Einkaufstüte erbrechen durfte -, insgesamt war es ein sehr schönes Gefühl, jeglicher elterlicher Kontrolle entzogen zu sein und mich einfach mal entspannen zu können. 
Kurz nach dem Aussteigen - man sieht mir den schweren Anfang der Reise an, was?
Aufnahmen von kleinen Eskapaden während der Fahrt und auch von einem das Navi beleidigendem Fahrer besitze ich noch immer, und wann immer ich mir das ansehe, muss ich wieder lachen. Jedenfalls waren wir drei Tage in Hamburg, inklusive Hinfahrt und Rückfahrt. Die erste Art von Sightseeing konnte trotz der frühen Stunde, in der wir ankamen, nur aus dem Wagen heraus betrieben werden, da ein großer Stau und viele hektische Fußgänger Hamburg versperrten. Trotzdem war es schön, beispielsweise die Außen- und die Kleine Alster an sich vorbeifliegen zu sehen.
Dann begaben wir uns auf die Suche nach einem legendären Russischem U-Boot, das es irgendwo als Ausstellungsstück geben sollte, was viele Fotoaufnahmen auf der Autobahn zufolge hatte. Leider war das U-Boot nicht an der vermuteten Stelle, sodass die Annahme aufkam, es sei irgendwo anders hin verlegt worden. 




Dafür begaben wir uns wieder in die Stadt und bummelten ein wenig durch die Gegend, chinesisches Essen und Betrachten der ausgefallenen Architektur inklusive. Vor allem jetzt, wo wir in Kunst Architekturanalysen betreiben, muss ich den Bauherren und Architekten dieser Häuser noch größeren Respekt zollen. Und schon damals bin ich da rumgelaufen wie ein kleines Mädchen und rief ,,Awwww, das sieht so tollig aus!''
 




Was ich besonders faszinierend fand, war das  Gebäude, das prinzipiell voller Röhren war, an die man ein Ohr halten konnte, während Töne oder Musikstücke erschallten. War aus irgendeinem Grund wahnsinnig faszinierend, ebenso wie der bunt gepflasterte Boden.





Nach dem Sightseeing gab es ein paar Stunden Freilauf, denn abends schauten wir uns das tollste Musical überhaupt an: Das Phantom der Oper! Es war eine Wahnsinnserfahrung für mich, tatsächlich dort zu sitzen und ein Musical live mitzuerleben. Berichten zufolge saß ich entweder mit neutralem Gesicht zurückgelehnt oder aber ich krallte mich an den Rand des Sitzes fest und rückte begeistert bis an die Kante, um genauer hinzusehen. Buch und Film muss ich auf jeden Fall noch nachholen, und auch wenn wir noch auf die Reeperbahn gingen - die mir wegen all den armen Mädchen dort etwas negativ aufgestoßen war - und ich frierte wie ein Nackthund in der Antarktis, es war einer der bisher schönsten Abende in meinem Leben. 


 Am nächsten Tag besuchten wir den Elbentunnel, der, obwohl es mal wieder schweinekalt war - deswegen trage ich nebenbei bemerkt zwei Jacken, weswegen ich auf manchen Fotos aussehe, als sei ich 12 Jahre alt - eine ganz besondere Atmosphäre hatte. Für Klaustrophobiker dürfte das so ziemlich die Hölle sein zu wissen, dass diesen Tunnel Tonnen von Wasser umschließen und ein unglaublicher Druck über einem lastet, aber mir verpasste es eher einen Kick.

Später besuchte uns auch mal - leider erst nach der Hafenrundfahrt, die sich auch über die beeindruckende Speicherstadt erstreckte - die Sonne, sodass der Spaziergang bis zum Schiffsmuseum Rickmer Rickmers einfach nur wohltuend war. Das Wasser auf der Sonne, die Schiffe, die leise vorbeibrausten und dabei einen Strom aus Bläschen hinterließen ... ich fühlte mich einfach nur pudelwohl. 

 

Das Schiffsmuseum und die danach folgende U-Boot-Besichtigung waren auch voller positiver Überraschungen. Während das Schiff hauptsächlich Tafeln und hinter Plexiglasscheiben steckende Ausstellungsstücke oder -zimmer hatte, konnte man sich im U-Boot noch eher in die Menschen, die darin gearbeitet haben mussten, hineinversetzen. Alles war total eng, man musste geschickt und wendig sein, wenn das U-Boot zum Angriff ansetzen sollte und dabei die Matrosen alles startklar machen mussten. Es war wie ein Abenteuerspielplatz in mikroskopischer Größe und einer noch größeren Wahrscheinlichkeit, sich den Kopf anzustoßen :3

 
 
 
Ja, ich sehe süß und zwölfjährig aus. Ich weiß XD
Danach folgte auch schon die Heimfahrt, und damit endete eine meiner ersten und definitiv vielen Reisen, die ich in meinem Leben unternehmen möchte. Und zwar mit einem großen Lacher wegen einer Vollbremsung und einer Person, die aufgrund dessen nahezu all ihren Orangensaft ausgespuckt hätte. Das war wohl der größte Lachflash, den ich gemeinsam mit diesen Menschen hatte :3

Smiley Me :3
Explorer Me :3


Die zweite Woche der Osterferien wurde unsere letzte gemeinsame Kursfahrt veranstaltet, und obwohl der Deutsch-LK mein Tutorenkurs ist, wollten nahezu alle einstimmig nach Nizza im Süden Frankreichs fliegen. Sehr vorteilhaft, wenn nur zwei Leute aus dem Kurs Französisch beherrschen, die beiden Begleitlehrer nicht mal mitgezählt.
Jedenfalls hatte ich etwas Bammel vor dem Flug über die Gebirge und ansatzweise auch dem Meer, da das German Wings Unglück zu dem Zeitpunkt nur ein paar Wochen her gewesen ist und in den Medien derart viel Panik deswegen verbreitet wurde. Aber es war ganz im Gegenteil wunderschön. Der Moment, in dem man abfliegt, dass man durchgeschüttelt wird und merkt, wie man der Schwerkraft langsam Widerstand leistet, ist ungeheuer spannend und ich habe mich die halbe Zeit beim Quieken erwischt, als wir schließlich in der Luft waren und ich die Wolken unter mir sehen konnte.
Nizza selbst ist eine äußerst schöne Stadt, in der ich sogar nicht mal vollkommen die Orientierung verloren habe. Es gab viele Sehenswürdigkeiten, eine große Abwechslung und das Wetter war wirklich traumhaft schön - auch wenn es sehr befremdlich war, dass die Franzosen noch bei 24 Grad Celsius Winterjacken getragen haben. Dennoch fühlte ich mich sehr wohl dort, und die halbtägigen Trips nach Monaco in ein Museum voller tropischer Fische, Haie, und allem Möglichem anderen, was sich am Meeresboden auftreiben lässt, inklusive Skeletten, einer Piranha-Fütterung, dem Beweis, dass Haie ungefährlicher sind als gedacht und Quallen, die mit dem Verändern des Lichts, mit dem ihr Aquarium beleuchtet wurde, ihre Farbe änderten. Wahnsinnig begeisternd das Ganze und für mich definitiv viel mehr wert als die von vielen anderen aufgesuchten Shoppingmeilen. Abgesehen davon gab es noch einen Abstecher in das Chagall-Museum, das einigermaßen interessant war und mich sogar sehr berührt hat. Doch auch ohne diese gesamten Ausflüge gab es allein in der Stadt so viel zu entdecken. Durch italienische Einflüsse war architektonisch gesehen jedes einzelne Haus eine Augenweide, und mit dem Strand nahezu vor der Tür, dem Wasserfall, von dessen Nähe aus man die gesamte Stadt überblicken kann, und auch ein kleiner, charmanter Markt voller selbstgemachter Seifen, voller Früchte und Angeboten von Zeichnungen gleicht Nizza einem kleinen Paradies. Wer irgendwann mal dorthin zieht, muss definitiv eine Menge Geld haben.
 Das einzige, was ich wirklich an dem Aufenthalt kritisiere, ist die Unorganisiertheit. Liegt teilweise auch an meinem Kurs, dass wir im Bus- oder Tramverpassen wohl alle Rekorde gebrochen haben, aber Nizza selbst ist vom Verkehr her gesehen wirklich ein Albtraum. Wie die Leute da ihren Führerschein machen, ist mir unbegreiflich, oder ob sie überhaupt einen Führerschein haben. Und wie in so ziemlich jeder Großstadt sind die öffentlichen Verkehrsmittel unpünktlich, absolut überfüllt und voller nach Schweiß stinkenden Menschen. Niemals. Wieder.

Nach Nizza begann wieder die Schulzeit und bis in den Sommer hinein, noch vor den Ferien, hätte ich gar nicht zufriedener sein können mit mir und meinem Leben. Doch dann kam ein Einschlag, da ich eine mir sehr wichtige Person verloren habe. Ich will nicht mal so tun, als wäre ich damit ruhig umgegangen. Einige Wochen war ich nicht ansprechbar, eher noch in der Verleumdungsphase, doch wann immer es über mich hereinbrach, was passiert war, konnte ich nicht aufhören zu weinen. Erschreckenderweise verlor ich auch meinen Appetit ziemlich und tat kaum mehr etwas. Ich drohte wieder abzudriften ... wie vor vier Jahren schon, und ich hatte das Gefühl, dass ich dagegen machtlos war. Ausnahmsweise sind da auch meine Elternteile näher an mich rangerückt, sodass sich die Beziehungen zu ihnen etwas besserte. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich heute, ein paar Monate danach, problemlos darüber reden kann, ohne Tränen in den Augen dieses Thema ansprechen kann, aber es fällt mir leichter. Und der Treibsand, der mich Anfang des Sommers umgeben hatte, der mich zu verschlucken drohte, dem habe ich widerstanden. Erschreckenderweise muss ich sagen, dass ich danach sogar eine Phase der totalen Produktivität hatte. In der Schule ließ ich mich etwas schleifen, aber die Sommerferien - meine letzten - waren die besten meines Lebens. Ich musste mich ablenken, also tat ich Dinge. Und insofern hatte dieser Schmerz, diese Erfahrung auch wahnsinnig viele gute Dinge mit nach sich gezogen.
Ich habe im Sommer zwei kurze Praktika gemacht, die entgegen meines vorherigen Sozialpraktikums im Krankenhaus freiwillig waren. Eins war in einer KiTa, in der ich eine Woche lang von Kinderliebe beschenkt wurde und die Sau ein wenig rauslassen konnte. Das andere war in Thalia, wo ich innerhalb von zwei Wochen eine ganze Menge über Sortimente und den Umgang mit Kunden lernte, aber dazu kommt vielleicht irgendwann ein eigenständiger Beitrag. Ich lernte dort jedenfalls eine jetzige Freundin von mir kennen, mit der ich jeden Tag nach der Arbeit in die Stadt ging, wir einander was ausgaben oder einfach durch die Gegend schlenderten und lachten. Ist für einige vielleicht das Normalste der Welt, aber für mich ein riesiger Schritt nach vorne. Auch andere Freundschaften habe ich zu vertiefen versucht, auch online einige Menschen kennengelernt, von denen der größte Teil mir aber nur half zu erkennen, dass sie aus einem bestimmten Grund dort angemeldet waren. Mit einen von diesen Leuten habe ich mich sogar getroffen, und man muss schon sagen, dass ich ohne diesen Typen niemals mehr verstanden hätte, dass meine Schmerzgrenze um viele, viele Einheiten höher liegt, als ich angenommen hatte.

Zwei Wochen dieser Sommerferien verbrachten wir auch in Polen, und verbrachten diesmal auch ein wenig Zeit mit dem Bereisen von größeren Städten. Das braucht man nach der Landluft einfach dort. In Danzig sollte ein Dominikanischer Markt stattfinden, den wir aufgesucht hatten und auch ansonsten den ganzen Tag dort verbrachten - sobald ich das nächste Mal dort bin, und das ist ein Versprechen, werde ich daran denken, die Fotos auf einen Stick hochzuladen, denn Danzig strotzte nur so vor kleinen Details, die mich komplett vereinnahmten. Eine Frau, die mit ihrem Kapuzineräffchen Geld sammelte. Autoscooter. Nicht das Gefühl von Hektik, sondern von angenehmer Schnelle.

Bis auf diese großen Dinge geschahen auch viele kleine Abenteuer und erste Male für mich, wie beispielsweise das erste Mal in einer Disco zu feiern, dem Weihnachtsmarktbesuch mit benannter Freundin aus Thalia, Einkaufen von Geschenken für viel mehr Menschen als sonst, die Hochzeit meines Cousins, der Beginn meiner ehrenamtlichen Arbeit in einer Erstaufnahmestation für Flüchtlinge in der Nähe meines Zuhauses, das Oktoberfest besuchen und dabei zum ersten Mal meine Angst zu überwinden und Riesenrad zu fahren, das Anschauen des vierten und letzten Teils von Die Tribute von Panem, die erste Übernachtung bei jemandem seit mindestens 5 Jahren. Das sind vielleicht kleine Sachen, aber sie häufen sich alle zusammen zu einem großen, mich mit Glück überflutendem Gefühl, das mich stolz macht, weil ich nicht den einfachen Weg gegangen bin. Und das war nötig nicht nur nach dem Verlust einer Person, den ich erlitten habe, sondern einem in vielerlei Hinsicht viel schlimmerem Ereignis, das verbunden war mit Prügel, Schreien, einer Menge Tränen und einem gewaltigen Vertrauensbruch. Ich habe damit noch immer Probleme, ich habe immer noch Baustellen, und es wird Monate, vielleicht sogar Jahre dauern, bis ich das verarbeitet habe. Aber das Wichtigste ist: Ich verkrieche mich nicht mehr. Ich lebe besser als bisher, ich bin stärker als damals, als ich 13 war und mein ganzes Selbstvertrauen zusammenstürzte, so sehr, dass ich nur noch Haut und Knochen war. Ein Geschöpf mit Haut und Knochen, einer Stimme im Kopf und jahrelangen Albträumen, die es sich nicht erklären konnte aus Verdrängung. Jetzt muss ich nicht weglaufen. Ich muss nie wieder weglaufen. Ich muss mich nie mehr verschwinden lassen. 

Und das ist es, was mir dieses Jahr beigebracht hat: Egal, was auch geschieht, es kann sowohl physisch und psychisch eine Qual sein, und demjenigen, der sie einem zufügt, kann dies gleichgültiger sein als die Farbe ihrer Schnürsenkel. Man hat das Gefühl, allein gegen den Rest der Welt zu stehen und unterzugehen. Aber es ist eben genau das: Ein Gefühl. Und sobald man den Verstand einschaltet, ohne sein Herz aus der Brust zu werfen, dann kann man etwas an sich ändern, sodass es einen nicht zerfrisst oder verzerrt. Und sobald man dies geschafft hat, dann hat man die Kraft, auch etwas an seiner Situation zu verändern oder seinen Standpunkt zu vertreten, sich selbst zu verwirklichen. Und man sollte auf keinen Fall Angst haben, dies zu tun, man sollte sich nicht von der Illusion täuschen lassen, dass es keinen Ausweg gibt und man machtlos ist, denn man hat das nötige Handwerkszeug IMMER zur Hand. Wenn ich auf das Mädchen zurückschaue, das ich war, und es mit dem vergleiche, das ich jetzt bin, sehe ich eine ungeheuer starke junge Frau, die sehr viel näher an dem Bild ist, das ich damals von einem Vorbild hatte, das ich damals sein wollte, allerdings nie die Kraft und den Mut gefunden habe, sie zu sein. Ich bin nicht perfekt, das weiß ich. Aber solange ich zu mir selbst stehe und mich selbst halte, dann kann mich niemand mehr in eine Rolle drängen und nie mehr gefangenhalten. Der Glaube an und die Liebe zu einem selbst ist der Schlüssel zu allem. 

Von daher sind meine Vorsätze fürs Jahr 2016:

- mich keinen Zwängen oder ,,gesellschaftlichen Normen'' zu unterwerfen
- Freundschaften aufzubauen und zu pflegen
- mindestens 5 Tage in der Woche mein Abi vorzubereiten
- an meinen Geschichten weiterzuschreiben, sodass ich sie vielleicht Mitte nächsten Jahres 2017 an einen Verlag schicken kann ... oder zumindest eine von ihnen
- mich generell sehr viel mehr mit meinen eigenen Künsten befassen, sodass dieser Blog hier etwas kreativer wird und ich mich auf andere Weise öffnen kann
- immer daran denken, dass man einfach ruhig weiteratmen muss, wenn man sich aufregt
- Berlin im Sommer, auf jeden Fall!
- mir entweder ein FSJ oder einen normalen Job beschaffen
- mein Potential zu nutzen und es ins Positive zu wenden 
- immer optimistisch zu bleiben und sich nicht in Worst Case Sceniarios zu verfangen
- mich gesünder zu ernähren und daher mehr an den Herd zu trauen
- meinen Schlafrhythmus zu reparieren


Ein sehr langer Post, ich weiß, allerdings hatte ich einfach so viel loszuwerden und hoffe, dass es wirklich nicht langweilig wurde und dass euer Jahr '15 ebenso positiv zu bewerten ist wie meines :)

CU
Sana

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