Donnerstag, 10. April 2014

:)Rezension:): Selection #1

Grundwissen:


Titel: Selection (original: The Selection)
Autor/in♥: Kiera Cass
Erschienen♥: 11.02.2013 im Sauerländer-Verlag
Seitenanzahl♥: 368 Seiten
Preis♥: 16, 99 € (Hardcover)
Genre♥: Young Adult, Dystopie, Romance




Inhalt:


35 Mädchen. Eine Krone. Die Chance deines Lebens?


35 perfekte Mädchen - und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illéa, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?



*Quelle: amazon.de





Meine Meinung ...





zum Cover:





Deutsches Cover: 
Original-Cover: 






















Bei diesem märchenhaften Cover muss doch jede Leserin einfach zugreifen!
Nicht nur, dass das Cover wirklich wunderschön aussieht und definitiv ein Hingucker im Bücherregal ist, nein, es stellt auch die Welt, in die America hineingezogen wird, gut dar: prachtvolle Kleider, edle Juwelen, das Leben einer Prinzessin eben. Das Model in der Mitte passt vom Äußerlichen her auch sehr zu America, sieht mir allerdings etwas zu entschlossen und kämpferisch aus - vor allem, da America sich zunächst nicht einmal um die Liebe des Prinzen bemühen möchte, da sie kein romantisches Interesse an ihm hat.
Der Titel Selection (deutsch: Die Auslese) ist wohl gut gewählt, da der Wettbewerb um das Herz des Prinzen im Vordergrund steht und dieser ja seine Wahl treffen muss, welche der 35 Mädchen seine zukünftige Frau wird. Auch wenn er in diesem Band noch weit davon entfernt ist, eine Entscheidung zu treffen - leider, denn, meiner Ansicht nach, hätte diese Geschichte nicht unbedingt in eine Trilogie geteilt werden müssen.
Dies ist auch der negative Aspekt am Cover: Man ist so begeistert davon, dass die Geschichte einen im Nachhinein bestimmt bitter enttäuscht!





zum Buch:





Leider bin ich eine der vielen gewesen, die sich haben von diesem wunderbaren Aussehen des Buches blenden lassen, obwohl allein der Klappentext mich doch ziemlich lange davon abgehalten hat, diesen ersten Teil der Reihe zu lesen. Denn für jemanden wie mich, der solchen Reality Shows wie Germany's next Topmodel, DSDS, X-Factor und weiteren dieser Sorte sowieso abgeneigt ist, wollte ich es mir nicht antun, so etwas auch in einem Buch vorzufinden. Da allerdings oft ein Vergleich mit Die Tribute von Panem gezogen wurde, das mit seiner Variante von Reality Shows und der Kritik derer doch bei mir gepunktet hat, wurde ich schließlich weich.
Und bin nach wie vor enttäuscht.
Es liegt nicht einmal unbedingt an dem Schreibstil der Autorin, denn den finde ich wirklich schön. Er ist genau richtig zwischen der gewöhnlichen Sprache eines jungen Mädchens und einigem formalen Sprachgebrauch adeliger Personen getroffen, und hat deswegen bei mir gepunktet, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin etwas mehr auf die Umgebung eingegangen wäre als die Kleider der Mädchen, Prinz Maxons Aussehen oder Americas endlose innere Monologe. Dennoch hat der Schreibstil Neugier geweckt und hat mich immer wieder dazu gezwungen, die Geschichte weiterzuverfolgen.
Dies wäre jedoch der einzige Punkt, der einen gewissen Wow-Effekt auf mich hatte, denn ansonsten kann ich nicht von mir behaupten, dass etwas an diesem Roman außergewöhnlich oder hervorstechend wäre. Die Idee kennen wir aus modernen Beispielen des Fernsehens: Ein junger Mann ist auf der Suche nach seiner großen Liebe, und lässt eine gewisse Anzahl von Frauen, die er nie zuvor getroffen hat, in einem Wettkampf um sich konkurieren. Die Gewinnerin bekommt letztendlich die Krone und eine Menge Geld. Diese Leitmotive einer Reality Show sind uns nicht nur aus dem Bachelor bekannt, sondern auch in MTV-Shows (Flavour of Love, Rock of Love etc.) und weiteren vertreten. Vorteil letzterer Shows ist, dass dort die Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen ihre Sportlichkeit und ihr Geschick bei sehr amüsanten Wettbewerben zeigen müssen, und so der Zuschauer, wenn er denn nicht mit den Teilnehmern sympathisiert, diese wenigstens dabei beobachten kann, wie sie sich lächerlich machen - immerhin ist diese zynische Einstellung ja auch ein Grund, so etwas mitzuverfolgen. Ob diese Wettbewerbe auch beim Bachelor stattfinden, weiß ich nicht, da ich mir so was nicht antue, aber eins kann ich sagen: Diese lächerlichen Wettbewerbe machen es unterhaltend.
Leider ist in Selection keine so amüsante Variante eines Verkupplungsprogramms aufzufinden. Manchmal vergisst man sogar, dass diese Mädchen an einem Wettbewerb teilnehmen, der im ganzen Land ausgestrahlt wird, denn eine Fernsehkamera bekommen sie relativ selten zu Gesicht. Dies fand ich äußerst schade, da so nur öffentliche Veranstaltungen gefilmt wurden, und die Zuschauer somit keine Ahnung hatten, wie es hinter den Kulissen zugeht - dabei ist dies doch immer das Interessanteste an Reality-TV! Zwar bekommt man aus Americas Sicht geschildert, was die Mädchen in ihrer Freizeit machen, allerdings war dies nichts sonderlich Spannendes, und es geschah im gesamten Buch nichts, was mich hätte mitreißen können. Der Vergleich mit Panem ist mir nach wie vor ein Rätsel, da hier nichts Gefährliches geschieht und die Mädchen auch nicht rund um die Uhr gefilmt werden. Natürlich, sie müssen Interviews geben und haben Zofen, die sie zurechtmachen, aber das war es auch schon. Genauso gut hätte diese Partnersuche überhaupt nicht öffentlich stattfinden können, und die Ereignisse und Ergebnisse wären im Nachhinein dieselben gewesen.
Was mich zu den Angriffen der Rebellen führt, die einige Male in den Mittelpunkt rücken. Dies war wohl ein Aspekt, den Kiera Cass in die Geschichte einbinden wollte, damit der Leser nicht den Eindruck bekommt, das Buch sei eintönig. Doch leider trifft dies sowohl auf die Geschichte als auch die Angriffe zu, da es nach demselben Schema abläuft: Es gibt Alarm, die Mädchen und die Königsfamilie verstecken sich irgendwo, America plaudert mit Maxon, und dann ist der Angriff auch schon vorbei. Man erfährt kaum etwas über die Rebellen oder warum sie in den Palast eindringen. Durch die Einschränkung der Perspektive auf Americas Sicht der Dinge wird einem der Eindruck verschafft, die Rebellen spazieren einfach in das Schloss, machen ein paar Wertsachen kaputt, und verschwinden danach wieder. Und nicht mal das kriegt man leibhaftig mit. Dieser Punkt ist wirklich schlecht gelöst, finde ich.
Diesen Schaden machen die Charaktere auch nicht wieder wett, da hier grundlegend jede Kandidatin eher am Rande steht und man somit diese kaum voneinander unterscheiden kann. Einzig Mali - die einzige Freundin Americas - und Celeste - die typische Zicke - lassen sich klar von den anderen Teilnehmerinnen trennen, ansonsten versinkt jede Person in der Masse. Dazu kommt noch, dass vor allem Celeste wohl jedes Kriterium eines bestimmten Stereotypen erfüllt, und man aufgrund dessen auch keinerlei Interesse hatte, die Charaktere näher kennen zu lernen, da man das Schema xy sowieso kennt.
America ist eine ziemlich gute Hauptfigur, finde ich. Sie ist ehrlich, freundlich, kümmert sich sehr um ihre Familie und würde alles dafür tun, diese vor dem Hunger retten zu können. Außerdem lässt sie sich von solchen Tyrannen wie Celeste nicht einschüchtern und erweist sich als sehr stur. Was mir ebenfalls an ihr gefallen hat, war die Tatsache, dass sie den Prinzen nicht so derartig anschmachtet wie die anderen Mädchen, denn das fand ich wirklich zum Kotzen. Der Prinz selbst ist zwar ein netter und charmanter junger Mann - entgegen meiner Vorstellung eines arroganten, verwöhnten Schnösels, der die Mädchen ausbeuten würde -, und ich habe auch die zunächst freundschaftliche Beziehung zwischen ihm und America als sehr süß empfunden, allerdings war es doch von Anfang an klar, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln würde - die Geschichte ist nun mal alles andere als unvorhersehbar. Und ab diesem Zeitpunkt begann America mir zu missfallen, weil sie einfach eine solche Unentschlossenheit an den Tag legt, wie ich es selten erlebt habe. Natürlich kann ich verstehen, dass sie noch Liebeskummer wegen Aspen hat, allerdings könnte das Mädchen sich doch einen Ruck geben und einfach mal drüberstehen, denn wenn ich eins weiß, dann ist es die Tatsache, dass Aspen allein wegen seinem monströsen Stolz die schlechtere Wahl wäre - welches Mädchen braucht denn einen Mann an seiner Seite, der denkt, er müsse die Hosen anhaben?



Alles in allem ein doch nur durchschnittliches Buch, liege es denn nun an den klischeehaften Charakteren, dem Liebesdreieck oder dem Mangel an Spannung. Möglicherweise sehe ich dies auch so, weil ich solche Shows wie Der Bachelor überhaupt nicht leiden kann, vielleicht aber auch, weil die Idee nicht neu und zu einem hohen Grad ausgelutscht ist. Jedenfalls wolle der Funken einfach nicht überspringen, und sonderlich gespannt auf den zweiten Teil bin ich auch nicht - es sei denn, es tauchen wirklich mal spannende Momente und mehr Informationen über Illéa und die Rebellen auf.






Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen





Extra:



Selection ist der erste Band einer Trilogie. Der zweite Band ist bereits in Deutschland erschienen und heißt Selection: Die Elite und der dritte Band heißt im Englischen The One.

Der Buchtrailer zu Selection:







CU
Sana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen