Donnerstag, 20. März 2014

:)Rezension:): Eine wie Alaska

Grundwissen:


Titel: Eine wie Alaska (original: Looking for Alaska)
Autor/-in♥: John Green
Erschienen♥: 2009 im DTV-Verlag
Seitenanzahl♥: 294 Seiten ohne Danksagung
Preis♥: 8, 95 (Taschenbuch)
Genre♥: Drama, Young Adult, Contemporary




Inhalt:

Dein ganzes Leben steckst du in dem Labyrinth fest und denkst daran, wie du ihm eines Tages entfliehst, und wie geil dann alles wird, und die Vorstellung von dieser Zukunft hält dich am Laufen, aber am Ende tust du es nie. Du hast die Zukunft einfach benutzt, um aus der Gegenwart zu fliehen. - Alaska Young


Miles ist 16. Viel ist nicht los bei ihm. Keine Mädchen, keine Kumpels, keine nennenswerten Hochs und Tiefs. Ein stinknormales Leben.
Doch dann begegnet er Alaska - und verliebt sich auf den ersten Blick. Alaska ist ein Rätsel, eine Göttin, ein Wunder. Miles ist fasziniert und überfordert zugleich. Wie kann er einem solchen Wesen begegnen, ohne sich heillos zu verlieben?
Mit Anmut und Humor, voller Selbstironie und sehr charmant erzählt John Green die Geschichte von Miles, in dessen Leben die Liebe wie eine Bombe einschlägt.



*Quelle: amazon.de




Meine Meinung ...






zum Cover:





Deutsches Cover: 
Original-Cover Nr. 1: 



Original-Cover Nr. 2: 



Leider finde ich, dass keines dieser Cover diesem grandiosen Buch gerecht wird. Zum einen haben diese nicht das Geringste mit dem Roman selbst zu tun, und zum anderen ist mir auch, vor allem bei dem deutschen Cover, nicht klar welches Motiv angestrebt wurde, denn ich habe nicht die geringste Ahnung, worauf diese Person auf dem Cover überhaupt sitzt. Die Motive des Original-Covers lassen zumindest etwas auf den Ablauf der Story schließen, allerdings finde ich nach wie vor nicht, dass sie die Atmosphäre des Buches gut wiederspiegeln. Einzig und allein die Zeile First friend, first girl, last words finde ich sehr passend, da es wie eine knappe Zusammenfassung von Miles' Situation ist und dieser auch ein spezielles Faible dazu hat, letzte Worte von bekannten Persönlichkeiten nachzuschlagen und auswendig zu lernen. Die erloschene Kerze könnte zwar symbolisch gesehen Alaskas Charakter bzw. deren Situation gut darstellen, allerdings finde ich, dass es schon etwas zu viel über den Wendepunkt der Handlung verrät.
Die Titel Eine wie Alaska als auch Looking for Alaska (deutsch: Die Suche nach Alaska) finde ich ganz in Ordnung, da dieses Buch, obwohl Miles die Hauptperson ist, sich auf Alaska und deren komplexen Charakter fokussiert und Miles im Laufe des Buches versucht, das Rätsel um dieses geheimnisvolle Mädchen zu lösen.
Insgesamt also eine recht enttäuschende Aufmachung. Schade!





zum Buch:



Wie ihr erkennen könnt habe ich diese Geschichte, obwohl sie in ihrem Klappentext eindeutig als eine Liebesgeschichte beschrieben wird, nicht als eine solche klassifiziert, denn das ist sie einfach nicht. Sondern sehr viel mehr als das. Natürlich schwärmt Miles für Alaska und würde ihr auch gerne nahe sein, allerdings ist diese Liebe keinesfalls erwidert und vor allem ist Alaska bereits vergeben und zeigt somit nicht wirklich Interesse an Miles - auch wenn sie seine Verliebtheit natürlich auszunutzen und sich so zu verhalten weiß, dass sie Miles bei der Stange halten kann. Aber wie ich schon vorher sagte, ist der Liebesaspekt nicht im Mittelpunkt des Buches, sondern erscheint eher nebensächlich, weswegen ich den Klappentext sehr unpassend und dürftig finde.
John Green thematisiert in seinem kleinen Roman nämlich Verlust, Freundschaft, Zusammenhalt und allem voran das Leben selbst. Miles, der ein normales und kaum spannungsreiches Leben führte, erlebt auf seiner neuen Schule nämlich viele Abenteuer und gerät in ein Gefühlschaos, das er früher nie gekannt hat. Somit stürzt alles gleichzeitig auf ihn ein, sowohl merkwürdige Initiationsrituale und Schülerstreiche des Internats, als auch neue Freunde, die ihm ein ausgeflipptes Leben präsentieren, welches ihn in den Bann zieht - und mit diesem Chaos folgen natürlich auch viele neue Konflikte, die sehr emotional und tiefgründig vom Autor dargestellt werden. Dass John Green es geschafft hat, in eine gewöhnliche Internatsgeschichte so viel Neues und Tiefsinnig zwischen den Zeilen zu verstecken, ist einfach bewundernswert und macht diese Geschichte aus diesem Grund zu etwas ganz Besonderem. Man fühlt sich als Leser durch diese vielen philosophischen und psychologischen Aspekte in die Geschichte hineingezogen und verfolgt mit großer Freude Miles' Leben an der Culver Creek, weil die Geschichte, auch wenn sie hauptsächlich an einer Schule spielt, sehr abwechslungsreich ist und man somit direkt in den Bann gezogen wird.
Der Knackpunkt der Geschichte ist die große Wende des Buches, denn es ist aufgeteilt in zwei Teile: Davor und Danach. Ein Ereignis in diesem Buch, das so einschneidend ist, dass nichts mehr so ist wie vorher und sich alles grundlegend ändert. Ab diesem zweiten Teil beginnt das Buch auch spannender zu werden, da Miles und seine Freunde herauszufinden versuchen, wie dieses Ereignis zustande gekommen ist und an nichts anderes mehr denken können als das. Der Leser selbst tappt ebenso im Dunkeln wie diese beiden, und was ich auf jeden Fall versichern kann, ist, dass das Rätsel zum Ende des Buches hin nicht vollständig gelöst wird und man somit frei interpretieren kann. Dies finde ich, selbst wenn einem eine klare Antwort natürlich am liebsten ist, sehr schön gemacht, da es auch im wahren Leben so ist, dass manche Dinge einfach ungelöst bleiben, einen aber das ganze Leben über prägen und man je nach Tag immer anders darüber denkt. Dies hat das Ende des Buches so realistisch gemacht, dass ich zugeben muss, dass doch ein paar Tränchen geflossen sind und ich das Buch auch jetzt noch im Kopf habe, obwohl ich es seit über zwei Monaten fertig habe. 
Wenn das kein Beweis dafür ist, dass John Green ein guter Autor ist und sein Schreibstil, wie im Klappentext angedeutet, zu Recht hochgelobt wird, dann weiß ich auch nicht weiter. Es hat so viele Momente gegeben, in denen ich mit den Charakteren geweint, gelacht und mitgefiebert habe wie ich es selten in einem so kurzen Roman mit einem so einfachen Konzept erlebt habe.
Die Geschichte selbst lebt allerdings nicht (nur) von dem grandiosen Schreibstil oder der tiefsinnigen Thematik, sondern durch die Protagonisten. Hierbei beschränkt sich der Autor auf die vier Schüler Miles, Alaska, Chip, der von allen nur 'der Colonel' genannt wird, und Takumi, die eine Clique bilden, und diese auch mehr oder weniger sehr gut gezeichnet sind. Nebencharaktere gibt es zahlreiche, allerdings sind diese eher im Hintergrund vertreten und sind oftmals eher Statisten, als wirklich an der Handlung beteiligt zu sein. Dieser Fokus auf die Hauptcharaktere ist allerdings deswegen gut, weil sie wirklich real wirken und man das Gefühl bekommt, sie wahrhaftig zu kennen. Außerdem bieten diese Charaktere eine sehr interessante Mischung, die zusammen sehr explosiv sind und das Schulleben spannend machen. Sie alle besitzen eine Lebendigkeit und ihre Handlungen sind auch alle nachvollziehbar.
Miles agiert hier als schüchterner, unerfahrener Junge, der von dem Strudel, in den er hineingezogen wird, überwältigt ist und diesen als Verwirklichung seiner größten Träume sieht. Er ist, wie er selbst sagt, auf der Suche nach dem großen Vielleicht und stößt dies betreffend auf seiner neuen Schule auf eine Schatzgrube. Er ist sehr freundlich, witzig, clever und auch ein durchaus sympathischer Hauptcharakter, auch wenn seine Angst davor zu protestieren und die Tatsache, dass er aus Gruppenzwang und seiner Zuneigung zu Alaska zu rauchen anfängt, nicht gerade von Charakterstärke zeugt und er so die Rolle eines Mitläufers annimmt. Allerdings gewinnt er im Laufe des Buches an Stärke und wächst über sich selbst hinaus, sodass schon eine kleine Entwicklung vorherrscht.
Alaska hingegen ist das genaue Gegenteil von Miles. Während er still und zurückhaltend ist, macht Alaska sich durch Schlagfertigkeit, Aufgeschlossenheit und nicht zu bändigender Energie bemerkbar, was der Autor durch ihre Rolle als Feministin noch verdeutlicht hat. Sie wirkt sehr stark und selbstbewusst, als könne sie nichts aus der Fassung bringen, und verdreht so ziemlich jedem den Kopf. Nicht nur Miles, sondern auch der Leser ist fasziniert von dem großen Rätsel namens Alaska, denn obwohl sie scheinbar ein sehr glücklicher Mensch ist und jeden behandelt, als sei er ihr bester Freund, merkt man mit der Zeit doch, dass man sie ganz und gar nicht kennt. Immer öfter bricht sie plötzlich in Tränen aus und erzählt darüber, wie sie immer alles vergeigt, aber was genau mit ihr passiert ist, was sie damit meint und warum Alaska in ihrem Inneren so zerbrochen scheint, erfährt man eine ganze Weile nicht. Dadurch bekommt man das Gefühl, dass Alaska eine Art Persönlichkeitsspaltung hat: die gut gelaunte, fröhliche Fassade und das tief verborgene dunkle Geheimnis darunter, das sie niemandem anvertraut. Dieses Erscheinungsbild von Alaska lässt sie ungemein interessant wirken, sodass wirklich jeder an Miles' Stelle versuchen würde, dieses launische Mädchen kennen zu lernen, vor allem, da sie oftmals kryptisch spricht und man sich über ihre Gefühlswelt und ihre Beweggründe nie ganz im Klaren ist. Und obwohl Alaska meiner Meinung nach kein sonderlich guter Mensch ist, da sie Miles' Verliebtheit oftmals ausnutzt, hat sie dennoch etwas Anziehendes und stellt für mich den realistischsten Charakter dar, der mir jemals unter die Augen gekommen ist. Großes Bravo also an John Green!
Trotz meiner überaus guten Kritik will ich allerdings noch anmerken, dass ich in den letzten Seiten des Buches die Handlung einer der Hauptpersonen nicht ganz nachvollziehen konnte. Warum genau ich dies nicht tue, kann ich leider nicht erklären, da dies Spoiler enthalten würde, allerdings kann ich soviel sagen, dass ich diese plötzliche Entfernung voneinander als nicht nötig ansehe, denn meiner Meinung nach sollte ein solches Ereignis die Verbindung zu jemandem doch umso mehr verknüpfen. Allerdings habe ich abgesehen von diesem Kritikpunkt nichts Negatives über das Buch zu sagen.





Man merkt mir wohl an, dass ich ziemlich begeistert von diesem humorvollem, tragischen und höchst philosophischem Buch bin. Es ist einfach eine Geschichte, die vom Leben selbst geschrieben zu sein scheint, und die so voller Emotion und Geheimnissen und der Bedeutung von Freundschaft ist, dass man gar nicht anders kann, als sie begeistert mitzuverfolgen. Auch die Charaktere wirken zum Greifen nahe und machen jedes Ereignis, so verrückt es auch sein mag, erschreckend real. Einfach wundervoll und für jeden zu empfehlen! Dies sind meine letzten Worte, Miles!




Ich gebe dem Buch:




♥.Herzchen



Extra:





Dank der Beliebtheit dieses Buches lassen sich auf YouTube viele Fanmade Trailer und Scenes dazu finden, die ich insgesamt wirklich gelungen finde.

Hier einige Beispiele davon:


(Kaya Scodelario wäre einfach PERFEKT für Alaska)






CU
Sana

2 Kommentare:

  1. Ich mag die Trailer! :)
    Bei mir hat "Eine wie Alaska" "nur" 3 Federn bekommen. Aber nicht, weil ich das Buch schlecht fand, sondern weil ich irgendwie mit einer ganz komischen Stimmung die letzte Seite zugeschlagen habe. Irgendwie fand ich die Atmosphäre seeehr drückend!
    Trotzdem eine richtig schöne Rezi! :)

    LG,
    Fynia von tintenseele.blogspot.de

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    1. Hallo :)
      Danke für deinen Kommentar, es freut mich wirklich immer sehr, wenn ich ein wenig Feedback bekomme :)
      Nun, Geschmäcker sind nunmal verschieden. Ich war auch die nächsten Tage, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, irgendwie in bedrückter Stimmung. Allerdings finde ich es immer schön, wenn ein Autor es schafft, so eine Atmosphäre zu entwickeln, die einen auch nicht loslässt, wenn man das Buch zuklappt :)
      Ich werde deinem Blog mal einen Besuch abstatten :)
      Liebe Grüße zurück,
      Sana <3

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