Mittwoch, 19. Juni 2013

:)Rezension:): Enders

Grundwissen:


Titel♥: Enders (original: Enders)
Autor/-in♥: Lissa Price
Erschienen♥: Mai 2013 im IVI-Verlag
Seitenanzahl♥: 347 Seiten ohne Danksagung
Preis♥: 15, 99 € (Hardcover)
Genre♥: Dystopie, Science Fiction, Romance



Inhalt:



Hallo, Callie ...
... Hattest du schon Sehnsucht nach mir?

Die 16-jährige Callie lebt in einer Welt, in der eine unheimliche Katastrophe alle getötet hat, die nicht schnell genug geimpft werden konnten - nur sehr junge und sehr alte Menschen haben überlebt. Während die Alten ihren Reichtum seitdem stetig mehren, verfallen die Jungen einer anscheinend ausweglosen Armut. Die einzige Möglichkeit für die jugendlichen Starters, an Geld zu kommen, war bislang die Body Bank. Dort konnten sie ihre Körper an alte Menschen vermieten, um so ihr Überleben zu sichern.
Callie ist es gelungen, die Machenschaften des skrupellosen Instituts zu stoppen. Doch nun sieht sie sich einer viel größeren Gefahr gegenüber: Der Old Man, der mysteriöse Leiter der Body Bank, ist entkommen und trachtet nach Callies Leben.
In einer erbarmungslosen Jagd wird ihr klar, dass das Geheimnis des Old Man dunkler ist, als sie es jemals erahnen konnte. Denn der Schlüssel dazu liegt in ihrer eigenen Vergangenheit verborgen ...



*Quelle: amazon.de



Meine Meinung ...





zum Cover:




Deutsches Cover: ♥♥♥♥
Amerikanisches Cover: ♥♥♥






















Wieder mal finde ich beide Aufmachungen von Enders relativ gut gelungen, die deutsche diesmal allerdings sehr viel gelungener, selbst wenn sie sich nicht großartig von dem ersten Teil der Reihe unterscheidet; einzig und allein die dunkelblaue Farbe wurde in ein steriles Weiß umgewandelt, was natürlich zu den Enders passt. Der Titel ist natürlich super, und auch der Kopf ohne Gesicht ist eine sehr schöne Idee, vor allem, weil in diesem Buch eine regelrechte Maskerade herrscht, vor allem um den Old Man selbst.
Das Original-Cover finde ich wegen den vielen technischen Details im Hintergrund sehr schön, allerdings sehen die beiden Figuren davor viel zu künstlich und unheimlich aus, und das sehr viel mehr als die Person auf dem Cover des ersten Teils; dazu ist mir auch nicht ganz klar, wer der junge Mann neben Callie sein soll. Hyden? Michael? Vielleicht sogar der Old Man selbst? Es wird wohl ein Geheimnis bleiben.



zum Buch:




Sehnsüchtig habe ich auf das Ende der Reihe um die junge Callie gewartet, die die Starters vor dem bösen Old Man und seiner Firma retten will, vor allem, da Teil 1 sehr offen endete und ich daher wirklich wahnsinnig neugierig war.
Schon direkt am Anfang des Buches merkt man wieder einmal, was für ein guter und tapferer Mensch Callie ist, und alleine schon an dieser Stelle habe ich bemerkt, dass ich die junge Starter regelrecht vermisst habe. Sie bleibt eigentlich das ganze Buch über sympathisch, vor allem deswegen, weil alles was sie tut, für Michael und ihren kleinen Bruder Tyler und deren Sicherheit tut und in nur wenigen Fällen an sich selbst denkt oder gar selbstsüchtig handelt. Außerdem ist sie wie immer unfassbar mutig und trifft größtenteils nachvollziehbare Entscheidungen. Ja, nur größtenteils, aber dazu komme ich noch bei den negativen Kritikpunkten.
Was mir wirklich sehr an diesem Roman gefallen hat ist, dass es so viele emotionale und traurige Momente gibt und nach wie vor Grausamkeit in dieser Nachkriegs-Welt herrscht. Die Charaktere tun einem wirklich sehr Leid, vor allem Callie, die ihre Eltern unheimlich vermisst und nur wegen dem Old Man alles zu verlieren droht, was ihr noch geblieben ist, obwohl sie sich gerade erst wieder ein menschenwürdiges Leben aufgebaut hat. Außerdem sieht man in diesem Buch wieder, wie skrupellos Menschen sein können, um Geld zu verdienen, sogar so skrupellos, dass sie eine Handvoll Jugendliche willenlos machen und als Sklaven verkaufen wollen, die man nur mithilfe der Gedanken steuern kann. Diese Grausamkeit ist auch das, was einen dazu zwingt, die Geschichte von Callie immer weiter zu verfolgen, die ganze Handlung lässt einem sozusagen kaum Zeit zum Atmen, weil es schon im ersten Kapitel durchaus spannend wird, ja, geradezu explosiv, und diese auch lange Zeit erhalten bleibt, und natürlich liest sich das Buch vor allem wegen dem wundervollen Schreibstil, der nüchtern, kurz angebunden und gleichzeitig gefühlvoll scheint, sehr schnell weg. Außerdem gibt es so viele offene Fragen, deren Antworten man als Leser unbedingt erfahren will, vor allem was den Old Man betrifft. Was für ein Monster verbirgt sich hinter der Maske mit den wechselnden Gesichtern, unter den schweren Kleidern? Warum fühlt Callie eine Verbindung zu ihm, obwohl sie ihn doch eigentlich hassen sollte für das, was er ihr angetan hat und in naher Zukunft antun will? Ist es, weil dieser, als er noch die Kontrolle über Blake hatte, so charmant und nett war? Oder verbirgt sich etwas anderes dahinter?
Auch tauchen natürlich wieder die sympathischen Charaktere aus dem ersten Band auf, wobei man sehr viel mehr von Michael, den ich schon in Starters  gemocht habe, und erkennt auch seine tiefe Verbindung zu Callie etwas eher als in Band 1, wo der junge Mann eher kurz kam und man ihn und Callie eigentlich zumindest aus meiner Sichtweise nicht wirklich als Freunde, sondern eher als Bündnispartner sah, die es zusammen gerade noch so hin bekamen, auf der Straße zu überleben. In diesem Teil allerdings hat man diese spezielle Bindung zwischen ihnen eher gesehen, und dies hat mir auch sehr gut gefallen. Es werden aber auch noch neue Charaktere vorgestellt, von denen sich allerdings nur einer wirklich von den anderen abhebt und sehr wichtig für die Handlung ist, sogar wichtiger als Callie es in gewisser Weise ist: Hyden. Der Junge, der Callie vor dem Old Man gerettet hat, der gegen diesen vorgehen möchte, der allerdings trotz seinen guten Absichten anscheinend dunkle, sogar tiefschwarze Geheimnisse zu haben scheint. Ich habe die Momente mit Hyden einfach geliebt, vor allem deswegen, weil er in mir Mitleid, Sympathie, zugleich allerdings Skepsis erweckt hat, da er eine so interessante Geschichte zu bieten hat und vor allem ein äußerst origineller Charakter ist, man aber doch nach und nach merkt, dass es, was ihn betrifft, Lücken gibt, die man sich selbst nicht ausfüllen kann, sodass man sich die ganze Zeit fragt: Wer genau ist Hyden?
Ebenfalls das Ende bzw. das große Finale ist wirklich rasant und spannend erzählt, hat viele unerwartete, gar schockierende Wendungen und man sitzt als Leser nur bis zum Ende Fingernägel kauend da, schlägt Seite um Seite um, und hofft, hofft einfach so sehr, dass es doch einen Ausweg aus dieser Situation gibt, man ist regelrecht verzweifelt und wünscht sich, dass irgendjemand Callie zu Hilfe kommt und dieser Grausamkeit endlich ein Ende setzt.
Allerdings bin ich, trotz dieser bis jetzt positiven Kritik, nicht so zufrieden mit Enders, wie ich es mit Starters gewesen bin.
Zum einen liegt das an Callie selbst, deren Charakter in diesem Band beginnt, leicht zu bröckeln. Wie erwähnt, ist sie größtenteils immer noch eine sympathische und gute Protagonistin dieses Romans, allerdings gibt es einige Situationen, in denen sie wirklich sehr unüberlegt handelt. Natürlich, nach allem, was ihr widerfahren ist, kann sie auch etwas selbstsüchtig sein, doch darin liegt das Problem nicht. Das Problem ist, dass sie alle anderen damit bewusst in Gefahr bringt, und dies hat eindeutig nichts mehr mit der Callie aus Starters zu tun, obwohl sie in jenem Buch doch bewiesen hat, wie klug und logisch sie handeln kann, weswegen wir auch die Entscheidung, die sie am Ende des Buches im Epilog getroffen hat, nicht wirklich klar wurde. Überhaupt ist Callie in diesem Buch ein eher passiver Charakter, und Hyden übernimmt die Führungsposition, was ich irgendwo auch gut finde, weil er die Handlung etwas vorantreibt.
Die Handlung allerdings hat sich vor allem, nachdem Callie von Hyden gerettet wurde, stellenweise sehr gezogen; die beiden sind hauptsächlich damit beschäftigt, ehemalige Starters, die bei der Body Bank waren, sozusagen einzufangen und ihnen dabei zu helfen, mit diesem Chip in ihrem Kopf klar zu kommen. Dazu fahren Call und Hyden von A nach B, von B nach C, und so weiter, sodass einem doch relativ langweilig werden kann, dabei zuzugucken, wie sie die Starters davon überzeugen, sich ihnen anzuschließen. Diese Langatmigkeit wiederholt sich auch wieder an einer Stelle des Buches, die ebenfalls sehr viel kürzer hätte gefasst werden können, und die im Vergleich zum ersten Teil, wo es nahezu keine langweilige Momente gegeben hat, viel zu lang waren, um mich auf Dauer zu unterhalten.
Was mir ebenfalls nicht wirklich gefallen wollte, war die Beziehung zwischen Callie und Hyden. Ich bin nämlich der Meinung, dass Callie ihm viel zu schnell ihr Vertrauen schenkt und sich diese kleine Liebesgeschichte zwischen den beiden Charakteren schneller entwickelt, als gut für die Handlung ist. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, warum sie sich ineinander verlieben, und auch die Erklärung, die im Nachhinein nahezu am Ende des Buches erklärt wird, war mir einfach nicht genug. Mir hat diese gewisse Annäherung gefehlt, Szenen, die mir deutlich gemacht haben, dass die beiden in sich mehr sehen als Freunde, diese spezielle Verbindung, die Chemie habe ich zumindest nicht wirklich gespürt und diese Liebelei an sich auch überhaupt nicht nötig gefunden. So entsteht ein Liebesdreieck zwischen Call, Michael und Hyden, das an dieser Stelle überhaupt nicht nötig ist, und was mich Gott sei Dank nicht wahnsinnig gemacht hat oder so etwas, allerdings hat es mich doch etwas gestört.
Und vor allem stelle ich mir die Frage: Was ist mit Blake passiert? Dieser Konflikt um Blake und Callie hatte so gewaltig viel Potenzial, doch dieses wurde überhaupt nicht genutzt! Die beiden treffen sich einmal für ungefähr fünf Minuten, küssen sich, und danach muss Callie schnell etwas erledigen - und nach diesem Treffen verschwindet das Problem zwischen ihnen, nein, selbst die Bekanntschaft zwischen den beiden verschwindet; Blake kommt so gut wie überhaupt nicht mehr vor und weder Callie noch er machen sich darüber Gedanken, was im ersten Band mit den beiden geschehen ist. Warum wurde er einfach vergessen?


Letztendlich ein wirklich guter Abschluss für die Reihe um die ungerechte Welt der Starters und Enders, dem allerdings das gewisse Etwas fehlt, um herausragend gut zu sein. Die Charaktere sind zwar nach wie vor interessant, sympathisch und man begleitet sie gerne bei ihren Abenteuern, außerdem ist das Buch auch relativ spannend und sehr emotional und voller Grausamkeit geprägt. Dennoch haben mir für einen abschließenden Band einer Reihe, vor allem eines Dystopie-Romans, die langatmigen Stellen und das unnötige Liebesdreieck und zusätzlich auch noch einige törichte Entscheidungen Callies mir an dem Buch doch etwas die Freude genommen. Trotzdem ist es eine gute Buchreihe, die ich jedem Dystopie- und - Science- Fiction-Fan empfehlen kann!






Ich gebe dem Buch:


♥♥♥♥



Extra:



Hier eine kleine Fanmade-Szene aus Starters:




CU
Sana

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