Donnerstag, 23. Mai 2013

:)Rezension:): Wenn du stirbst, zieht das ganze Leben an dir vorbei, sagen sie

Grundwissen:



Titel♥: Wenn du stirbst, zieht das ganze Leben an dir vorbei, sagen sie (original: Before I Fall)
Autor/in♥: Lauren Oliver
Erschienen♥: 2010 im Carlsen-Verlag
Seitenanzahl♥: 445 Seiten ohne Danksagung
Preis♥: 8, 99 € (Taschenbuch),  19, 99 € (Hardcover)
Genre♥: Young Adult, Contemporary, Romance


Inhalt:




Wenn du stirbst, zieht das ganze Leben an dir vorbei, sagen sie, aber bei mir war es nicht so ...

Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten?
Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf, und begreift nur ganz langsam, warum ihr diese Chance gegeben wird ...



*Quelle: amazon.de





Meine Meinung ...






zum Cover:





Deutsches Cover: ♥♥

Amerikanisches Cover: ♥♥






















Ehrlich gesagt finde ich keines der Cover besonders gut gelungen oder gar ansprechend.
Das Original-Cover sieht nach einem gewöhnlichen Durchschnittsroman aus, ebenso wie der Titel (deutsch: Bevor ich falle) auch nicht besonders ansprechend ist oder sich von diversen anderen Titeln von diesen Sterbe-Romanen hervorhebt. Was allerdings für mich das größte Manko des Covers ist, ist das dort abgebildete Mädchen: Samantha ,Sam' Kingston. Die fiese Hauptperson aus dem Roman, die auf dem Cover einfach viel zu nett und liebenswürdig wirkt und dem Käufer bzw. Leser ein völlig falsches Bild von sich vermittelt. Deswegen war ich auch, obwohl ich in einigen Rezensionen darüber gelesen habe, dass Sam ein schlechter Mensch sein soll, dennoch geschockt, weil ich mich habe blenden lassen von diesem so nett wirkendem Mädchen.
Auf die deutsche Ausgabe wird man durch die Aufmachung auch nicht besonders aufmerksam, weil es ziemlich langweilig und einfallslos gestaltet wurde. Ist zwar schon, dass sie den Titel mit einigen Regentropfen etwas verschwommen gemacht haben, allerdings macht es der Titel selbst auch wieder schlechter. Welcher Mensch hatte denn die Idee, den ersten Satz des Buches als Titel für diesen Roman zu benutzen? Wer kommt auf so etwas?






zum Buch:



Dieser Roman ist einer dieser Bücher, von dem man selbst nach stundenlangem Nachdenken nicht weiß, was man davon halten und wie man es bewerten soll: Einerseits hat es wirklich sehr schöne und positive Seiten an sich, allerdings auch Seiten, die schwarz sind wie die Nacht und einem wirklich verhasst sind.
Eine schöne Sache an dem Buch sind der Schreibstil, der einen wirklich von der ersten Seite an packt und bis zum bitteren Ende nicht mehr loslässt. Lauren Oliver schreibt so wahnsinnig gefühlvoll und bildlich, beschreibt jede einzelne Situation einfach perfekt - die fiesen Kommentare seitens Sam mal ausgenommen - und poetisch und lässt jeden Satz wie ein Gedicht klingen. Lauren Oliver ist also wirklich ein außerordentliches Schreiber-Talent und hat es mir, obwohl ich vor allem am Anfang das Buch regelrecht gehasst habe, erträglich gemacht, die Geschichte von Sam zu lesen.
Was ebenfalls wirklich großartig ist, ist das, was die Autorin einem mit diesem Roman mitteilen möchte, was für mich zweierlei Sachen sind: Erstens, dass man jeden Tag so leben sollte als wäre es dein letzter, weil man nie genau wissen kann wann es so weit ist und man die Erde verlassen muss, obwohl man vielleicht noch nicht alles getan hat was man wollte. Ich bin zwar kein sonderlicher Freund von dem Motto YOLO (im Ganzen: You only live once), weil es zumindest für die Leute in meinem Alter nur eine Ausrede dafür ist auf möglichst viele Absturzpartys zu gehen, allerdings hat Lauren Oliver es hier von anderen Punkten beleuchtet, nämlich von den kleinen Dingen im Leben, die manch einer vielleicht überhaupt nicht wertschätzt, zum Beispiel seine Familie oder dass manche Leute nett zu dir sind und dich anlächeln selbst wenn du sie kaum kennst - und ich finde, sie hat damit Recht! Wir freuen uns meistens über diese großen, pompösen Dinge und wollen manchmal viel mehr als wir bekommen können, dabei sollten wir uns einfach an dem erfreuen und das lieben, was das Leben uns bereits geschenkt hat, und es verdammt nochmal wertschätzen! Ich kenne durchaus einige Leute, die eigentlich alles haben, was man sich wünscht, und trotzdem sind sie der Meinung, dass ihr Leben schlecht ist und sie sich selbst bemitleiden, und das ist eine vollkommen falsche Einstellung zum Leben. Die zweite Message dieses Romans ist, dass man immer darauf Acht geben sollte wie man handelt und wie man sich zu Personen in seinem Umkreis verhält, denn obwohl es manchen unmöglich scheint: Manch einer kann das Leben einer Person gewaltig beeinflussen, und das noch nicht mal merken, weil diese Person einem egal ist, vor allem negativ. Ich weiß nicht, wie vielen Leuten von euch das Mädchen Amanda Todd bekannt ist, allerdings ist sie ein sehr gutes Beispiel für diese Beeinflussung, denn dieses Mädchen hat sich aufgrund von Massen-Cybermobbing und Mobbing im Allgemeinen das Leben genommen, nur wegen einem einzigen Fehler, den sie begangen hat, und anstatt ihr zu helfen, stürzen sich alle auf sie und es ist jedem egal, ob sie darunter leidet oder nicht - sie wurde erst bemitleidet als es sie nicht mehr gab. Und dieses Thema hat Lauren Oliver eigentlich recht gut veranschaulicht, und hat bestimmt einigen Leuten die Augen geöffnet und sie dazu gebracht ihre Handlungen noch einmal zu überdenken und sich vielleicht zu ändern, denn eigentlich hat dieses Buch eine rührende Geschichte über das Leben parat.
Eigentlich ... denn es gibt in diesem Roman mehrere Faktoren, die mich persönlich gewaltig genervt haben, und der größte Faktor wäre die Hauptperson selbst, Sam. Natürlich habe ich bereits gehört, dass sie gemein sein soll, aber ich hätte nicht gedacht, dass diese Eigenschaft in einem solchen Ausmaß bei ihr vorhanden ist. Sie ist zu Beginn des Buches oberflächlich, naiv, zickig, gemein und zumindest für mich schon beinahe dämlich! Und leider bleibt es beinahe auch das ganze Buch so, was für mich eine echte Qual war. Vor allem hat mich an ihr gestört, dass sie Menschen beleidigt, demütigt und sich über sie lustig macht, nur weil ihre beste Freundin Lindsay diese Menschen nicht leiden kann und nicht einmal begründet, warum das so ist. Aber weil Lindsay ja so wahnsinnig beliebt und toll ist, tut Sam blindlings alles was sie von ihr verlangt, wie Mitläufer das eben tun - und dabei realisiert sie gar nicht, dass selbst Mitmachen und sich mitziehen zu lassen auch eine Tat ist und sie sich somit mitverschuldet. Allein auf den ersten 30 Seiten des Buches habe ich sie nicht ausstehen können, und auch am Ende des Romans war sie mir immer noch nicht sonderlich sympathisch - sie bessert sich zwar und sieht ihre Fehler ein, aber trotzdem ist das im Vergleich zu ihren vorherigen Taten nicht viel, was sie leistet.
Die anderen Charaktere dieser Geschichte waren größtenteils genauso wie Sam, nur noch etwas selbstverliebter und selbstbewusster. Erst im Laufe des Buches werden die einzelnen Charaktere überhaupt ansatzweise tiefgründig, was mir an sich gefallen hat, weil sie somit nicht ganz diese stereotypischen Luder waren, die sich nur für Partys und Sex interessieren, sind, allerdings hätte es dem Buch nicht geschadet, wenn auf ihre inneren Konflikte genauer eingegangen wäre, vor allem der von Lindsay, denn es ist mir immer noch nicht ganz klar, was genau mit ihr los ist. Somit sind mir die Charaktere zum größten Teil wirklich sehr unsympathisch gewesen und ich glaube es selbst nicht, dass ich das sage, aber diese Charaktere waren in mancher Hinsicht sogar schlimmer als diese platten Charaktere aus House Of Night, und das ist wirklich ein Kunststück! Ehrlich gesagt sind die einzigen Charaktere, die mir sympathisch waren, Kent - ein ehemaliger Freund von Sam -, Izzy - ihre kleine Schwester und Juliet, allerdings will ich zu ihrem Charakter nichts sagen, weil es Spoiler enthalten würde.
Natürlich war es mir klar, dass die Autorin ihre Messages so gut rüber gebracht hat, weil diese Charaktere so schlechte Menschen sind, allerdings ist das nur ein kleiner Trost im Vergleich dazu wie oft ich in dieses Buch springen und Sam und ihre Freunde vor einen Bus schupsen wollte.
Ein weiterer Mangel dieses Buches ist die Spannung, beziehungsweise der Mangel derer. Die Idee an sich ist zwar sehr originell, allerdings laufen Sams Tage fast immer nach demselben Schema ab, weswegen es nach einiger Zeit langweilig wird, darüber zu lesen, wie sie ihre sieben Chancen nutzt. Nur am Ende ist der Spannungsbogen hoch, und ansonsten plätschert die Geschichte gleichförmig und ohne große Ereignisse vor sich hin, bis auf die letzten hundert Seiten, wo es wieder bergauf ging und ich das wahrhaftig nicht zur Seite legen konnte und zugegebenermaßen auch ab und zu Tränen in den Augen hatte, vor allem im Epilog der Story.


Wären die Charaktere dieses Buches nicht so schreckliche Menschen gewesen hätte mir das Buch garantiert gut gefallen, denn abgesehen von diesen unausstehlichen Hauptpersonen hat Lauren Oliver alles in dieses Buch eingebunden, was eine gute Geschichte, die das Thema Leben behandelt, braucht: einen hervorragenden, sehr gefühlvollen Schreibstil, eine drückende Atmosphäre, eine klare Message an die Leser und ein eigentlich zufriedenstellendes Ende - selbst wenn es relativ offen ist.






Ich gebe dem Buch:



♥♥♥.♥  Herzchen





Extra:




Andere Bücher von Lauren Oliver:


Delirium (Amor-Trilogie #1)
Pandemonium (Amor-Trilogie #2)
Requiem (Amor-Trilogie #3)



CU
Sana

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