Freitag, 17. Mai 2013

:)Rezension:): The war between the classes

Grundwissen:





Titel♥:    -     (orignal: The war between the classes)
Autor/-in♥: Gloria D. Miklowitz
Erschienen♥:    -    (1986 in Amerika)
Seitenanzahl♥: 118 Seiten ohne Material for Further study
Preis♥:  9, 99 € (Taschenbuch)
Genre♥: Romance, Young Adult,  Contemporary







Inhalt:



Game on ...

What are Amy and Adam going to do about their love life? Neither Amy's traditionalist Japanese parents nor Adam's snobby, upper-class mother will accept their relationship. To make things worse, Amy and Adam are involved in the Color Game at school, an experiment that's designed to make students aware of class and racial prejudices.
Now the experiment threatens to alienate Amy from her friends and tear her apart from Adam. She knows it's time to rebel against the color game. But will the rest of the class follow her lead?




*Quelle: Buchrücken





Meine Meinung ...






zum Cover:



Amerikanisches Cover: ♥♥♥
Englischsprachige Ausgabe in Deutschland: ♥
















Wie man es von einer typischen Schullektüre erwartet, ist das Cover natürlich nicht gerade interessant, einnehmend oder auffällig gestaltet -  wenigstens wurde darauf geachtet, dass Amy ein japanisches Mädchen ist, und das Model auf dem Cover sieht natürlich auch so aus. Das amerikanische Cover finde ich allerdings ganz gut, vor allem, weil alle Farben dieses Color Games' darauf abgebildet sind - Blau, Dunkelgrün, Hellgrün und Orange - und noch dazu verschiedene Menschen aus verschiedenen Kulturen und unterschiedlichster Abstammung darauf zu sehen sind, wie beispielsweise eine Japanerin, die wahrscheinlich Amy darstellen soll, oder den Dunkelhäutigen. Außerdem ist der Titel (deutsch: Der Krieg zwischen den Klassen) wirklich sehr gut, da er zweideutig zu verstehen ist: Zum einen wird die Klasse bei dem Color Game in verschiedene Klassen (Unterschicht, Oberschicht usw.) und diese werden sozusagen zu einem kleinen Krieg angestachelt, andererseits bezieht sich der Titel auch auf die Realität, denn man kann nicht leugnen, dass es diese Klassengesellschaft gibt - was uns dieses Buch auch verdeutlicht.






zum Buch:





Dieses Buch, welches wir als Lektüre gerade in Englisch durchnehmen, hätte ich normalerweise noch nicht zu lesen anfangen müssen. Da ich allerdings schon Entzugserscheinungen bekam, weil ich mir schon lange keine neuen Bücher mehr angeschafft habe, habe ich schließlich angefangen zu lesen und konnte nicht mehr aufhören.
Das Buch ist zwar nicht gerade spannend, allerdings wegen den Themenbereichen, die uns Gloria D. Mikowitz näherbringen will, sehr authentisch, interessant und vor allem etwas, mit dem man sich identifizieren kann. Rassismus, soziale Klassen und Vorurteile sind nämlich immer noch Probleme unserer Gesellschaft, die, obwohl sie lange nicht mehr so weit verbreitet sind wie in Zeiten des Zweiten Weltkriegs beispielsweise, jeden betreffen, möge er sich an Vorurteile/Rassismus/Sexismus etc. anheften und jeden belästigen, der beispielsweise eine andere Hautfarbe oder Kultur besitzt, oder aber selbst davon betroffen sein, beispielsweise als jemand Neues in einem anderen Land. Ich selbst bin theoretisch Ausländerin und sehe immer wieder Menschen, die mich merkwürdig ansehen oder gar lachen, wenn ich ihnen erzähle, dass ich polnischer Abstammung bin, und alleine schon das differenziert mich immer etwas von den anderen Menschen; ich muss sogar zugeben, dass ich eigentlich mit niemandem eng befreundet bin, der wirklich Deutscher oder Deutsche ist, selbst wenn ich nichts gegen dieses Land habe, sondern eher mit Ausländern, wie zum Beispiel Russen oder serbischen Leuten Zeit verbringe, und ich glaube, dass jeder von uns unterbewusst etwas tut, was in diese Klassen-Ordnung-Richtung geht, selbst wenn es nichts mit Rassismus zu tun hat. Bloße ,Beliebtheit' oder solche typischen Gruppen wie Sportler, Streber, graue Mäuse und so weiter hängen auch meistens mit Vorurteilen zusammen, und somit betreffen diese wirklich jeden Menschen, und selbst wenn wir uns einreden, dass wir allen sehr offen gegenüber sind, dem ist meistens nicht so, denn es wird immer Themen und Menschen geben, denen wir nicht werden offen gegenübertreten können, und diese Problematik ist in diesem Roman wirklich gut geschrieben. Vor allem hat es mir gefallen, dass Miklowitz sehr facettenreich mit dem Thema Vorurteile umgeht, denn von Rassismus bis zu Sexismus findet man wirklich alles, ebenfalls die Probleme und Konflikte, die durch diese Engstirnigkeit entstehen, und die Autorin beschreibt jedes einzelne Thema wirklich realistisch, sodass es einem selbst nahe geht und man sich hin und wieder denkt: Hey, das kenne ich doch irgendwoher!
Was mir an dieser Lektüre allerdings am meisten gefallen hat, ist wohl das Color Game an sich, denn obwohl es sehr vorhersehbar ist, wer welche Farbe zieht und wie sich die Personen verhalten werden, ist es dennoch interessant und nahezu erschreckend gewesen zu lesen wie sich die Charaktere verändern und Freunde zu Feinden werden, nur wegen einem kleinen Spiel; es nimmt zwar nicht solche Ausmaße an wie in Die Welle, aber trotzdem gibt es Schüler, die beispielsweise die reiche Gesellschaft darstellen, früher allerdings diskriminiert wurden, und die nun Rache an denen nehmen, die dies getan haben, und das schlimmste ist, dass man das sogar verstehen kann. Selbstverständlich ist es ein sehr kindisches Verhalten, allerdings musste ich mir selbst eingestehen, dass ich der Versuchung, mal zurückzuschlagen, ebenfalls nicht widerstanden hatte. Dieses Spiel zeigt, obwohl es die Stereotypen der Gesellschaft beinhaltet, genau, wie die Welt manchmal sein kann und wie engstirnig wir sein können, und das, dieser Beweis, dass es doch so ist und kein Vertuschungs-Versuch, dass doch alles reibungslos in unserer heutigen Welt funktioniert, hat mich so begeistert.
Emiko, genannt Amy, als Protagonistin hat mir ganz gut gefallen, vor allem, weil sie selbst einige Konflikte in sich vereinigt und man somit hautnahe miterlebt, was dieses Stereotypisieren von einzelnen Ländern, Menschen oder Geschlechtern mit einem selbst anstellen kann; auch versteht man die Geschichte und die Message dadurch besser. Einer ihrer Konflikte ist beispielsweise, dass ihre Familie japanischen Ursprungs ist und nach den alten Sitten leben möchte, was bedeutet, dass ihr Vater der Mann im Haus ist und alles, was er verlangt, auch getan werden muss, Amy allerdings nicht mehr so streng überwacht und unter der Autorität ihres Vaters leiden möchte, weil sie nie ihre Meinung sagen kann, wenn es um ihren Vater geht. Vor allem will sie das natürlich wegen Adam, ihrem Freund, der aus reichem Hause stammt und weiß ist, und genau wegen diesen Kleinigkeiten erlaubt ihr Vater Amy nicht sich mit ihm zu treffen. Was mir an Amy allerdings missfallen hat, ist, dass sie manchmal nicht nachvollziehbar handelt, vor allem, weil sie als das schüchterne, in sich gekehrte Mauerblümchen dargestellt wird, an einigen Stellen des Buches allerdings doch sehr selbstsüchtig und auch etwas rachsüchtig handelt, vor allem zu Beginn des Color Games. Natürlich hat mich das nicht genervt oder so etwas, weil ich das wie oben bereits erwähnt sogar verstehen kann, aber in diesen Momenten habe ich das Gefühl gehabt, dass ihre Handlungen doch etwas widersprüchlich sind, weil sie eigentlich ein sehr netter und liebenswerter Mensch ist.
Was die anderen Charaktere betrifft, so finde ich einige, wie beispielsweise Amy's Bruder Hideo und Amy's Familie sehr interessant und realistisch gestaltet, wobei es mir natürlich auch gefallen hat, etwas über die japanische Kultur zu erfahren, allerdings habe ich alle Mitschüler und Mitschülerinnen Amy's nicht sonderlich ins Herz geschlossen und finde sie wenig originell. Sie gleichen wie ein Ei dem anderen und werden nicht detailliert beschrieben, und einige, wie beispielsweise Justin, ein enger Freund von Amy's Freund Adam, sind mir sehr stereotypisch und klischeehaft vorgekommen. Natürlich ist es in einer solchen Geschichte unausweichlich, dass man einige der Charaktere so erscheinen lässt, weil diese Geschichte ja sehr von Vorurteilen geprägt ist, allerdings hätte es mir trotzdem gefallen, wenn man die Nebencharaktere etwas näher kennengelernt hätte, vor allem, damit man vielleicht versteht, warum sie so sind, wie sie sind. Und einige Personen außer Amy und Adam in dieses Buch einzubinden, die keine Vorurteile haben und die nicht diskriminieren, wäre natürlich auch schön gewesen, immerhin gibt es doch Menschen, denen es egal ist, welcher Herkunft man entstammt oder welche Hautfarbe man hat.
Amy's und Adams Beziehung hat mich leider nicht sonderlich vom Hocker gerissen. Der Konflikt, den ihre Beziehung in ihren Familien und Freundeskreisen auslöst, hat mir zwar gut gefallen, allerdings finde ich es schade, dass Amy einige Dinge, die Adam tut oder sagt oder nicht tut oder sagt, viel zu leicht vergibt und so ziemlich alles macht, was er sagt. Zum Ende des Buches ändert sich das ein wenig, allerdings habe ich trotzdem immer wieder die Augen verdreht, weil es nur reicht, dass Adam Amy mit einem Hundeblick anschaut und sie ihm sofort wieder in die Arme springt. Ich finde nämlich, dass Adam sehr bestimmend ist, und Amy auch zulässt, dass er für sie entscheidet. Zum Beispiel will Justin, den Amy überhaupt nicht leiden kann, der aber Adams Freund ist, mit Emiko auf einem Schulfest tanzen - er hat auch sie gefragt, ob sie es möchte -, allerdings hat Adam für sie geantwortet. Natürlich beschreibt dieses Problem den Sexismus in der Geschichte ganz gut, aber es hat mich dennoch doch etwas verwirrt und aufgeregt, dass Amy den Mund nicht aufbekommt, außer am Schluss des Buches.
Was ich auch schade finde, ist, dass es direkt nach der Beendigung des Spiels einen Cut gibt, und man leider nicht erfährt, ob sich die Teenager durch dieses Spiel verändert haben und sich von nun an alle mit Respekt behandeln werden, oder ob es wieder zum alten Schema kommt und Immigranten bei Immigranten und Amerikaner bei Amerikanern bleiben und Krieg zwischen den beiden Gruppen herrscht wie schon vor dem Color Game. Außerdem ist es mir teilweise sogar ein wenig zu friedlich ausgegangen, denn es wird einem so ziemlich alles verziehen, was man in diesem Vorurteil-Spiel gemacht hat, und dieses Spiel lebt eben dadurch, dass man sich gegenseitig verpetzen oder gegenseitig schlecht machen muss. Das finde ich doch etwas unrealistisch.
Und als letzten Punkt will ich euch natürlich noch sagen, ob das Buch in einer eher schweren englischen Sprache geschrieben ist oder in einem leichten Schulenglisch. Ich persönlich habe keinerlei Probleme gehabt, das Buch zu lesen, allerdings schaue ich ja auch einige TV-Serien oder Filme auf Englisch (hin und wieder auch mit Untertiteln), und bin deswegen vielleicht etwas geübter darin. Jedenfalls benutzt die Autorin keine sehr hochgebildete Sprache, es gibt auch einige typische Slang-Sprichwörter wie Buzz off oder You're kidding me, right?, allerdings kann die Autorin auch wirklich gut Gefühle beschreiben, ohne zu detailliert zu werden und ohne die Sprache schwierig zu gestalten. Ich würde den Schwierigkeitsgrad also als relativ niedrig bezeichnen, wenn man denn die eine oder andere Redewendung kennt. Und für diejenigen, die trotzdem Probleme haben, gibt es jeweils am Ende der Seite noch eine Erklärung eventuell unbekannter Begriffe. Aber vertraut mir, man braucht die eigentlich kaum!






Alles in allem eine überraschend gute Lektüre über Menschenrechte, Vorurteile und ein Spiel, das einen verändern und prägen kann. Man selbst lernt außerdem auch eine Menge über Toleranz und wie wichtig diese ist, da alles sehr flüssig und in einfacher Form erklärt wird. Die Charaktere hätten vielleicht etwas besser ausgearbeitet werden können und vielleicht wird nicht jedermann Amy als Protagonistin mögen, weil sie einigen vielleicht als zu nett und zu naiv erscheint, allerdings bin ich mir sicher, dass ihr euch leicht mit jemandem werdet identifizieren können.






Ich gebe dem Buch:







♥♥♥.♥  Herzchen






Extra:



Dieses Buch wurde nach einer wahren Begebenheit geschrieben, was bedeutet, dass ein Lehrer namens Otero wirklich so ein Spiel durchgeführt hat in den 1970er-1980er-Jahren oder so ähnlich. Dadurch wurde die Autorin inspiriert, dieses Buch zu schreiben.
Es gibt außerdem eine kleine Verfilmung des Buches, die auch auf YouTube hochgeladen wurde.


CU
Sana

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