Sonntag, 14. April 2013

:)Rezension:): Die Einzige

Grundwissen:



Titel♥: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (original: Origin)
Autor/-in♥: Jessica Khoury
Erschienen♥: 2013 im Arena-Verlag
Seitenanzahl♥: 432 Seiten ohne Danksagung
Preis♥: 17, 99 € (Hardcover)
Genre♥: Science Fiction, Romance, Fantasy


Inhalt:



Der Dschungel verbirgt ein Mädchen, das nicht sterben kann.

Als Pia ihm begegnet, weiß sie nicht, wohin sie blicken soll. Diese unglaublich blauen Augen. Die wilden Zeichen, die seinen Körper bedecken. Seine Lippen, die ihren Namen so aussprechen wie niemand zuvor. 
Pia weiß, dass Eio sterblich ist. Im Gegensatz zu ihr, der ersten und einzigen Unsterblichen.
Sie weiß, dass sie zusammen keine Zukunft haben. Doch obwohl alles gegen sie spricht, ist ihre Liebe das Einzige, wofür Pia kämpfen wird.


*Quelle: amazon.de



Meine Meinung ...






zum Cover:






Deutsches Cover: ♥♥♥♥
Amerikanisches Cover: ♥♥♥♥






















Dieses Cover ist sowohl im Deutschen als auch im Englischen eines der schönsten Cover, die ich je erblickt habe. Durch seine knalligen Farben und die vielen Details, die den Dschungel auf diesem Cover darstellen, zieht diese Aufmachung die Aufmerksamkeit direkt auf sich und einfach alles passt zusammen; vor allem finde ich es schön, dass Pia, die weiße Mädchengestalt, dessen Farbe für ihre Unvergänglichkeit steht, Elysia, die Blume, die sozusagen der Grundstein ihrer Existenz ist, in der Hand hält, weil diese Blume einen wichtigen Teil der Handlung ausmacht und auch direkt zeigt, was Pia will: ihre eigenen Unsterblichen erschaffen - doch sie steht im Dschungel und will auch gleichzeitig frei und nicht mehr in den Mauern von ihrem kleinen Dorf, das Little Cam genannt wird, eingesperrt sein. Auch ist der Titel Die Einzige eine weitere Bestätigung auf Pias Vorhaben, sich Unsterbliche zu erschaffen, da sie wirklich die einzige ist, die nicht sterben kann und Angst davor hat, irgendwann alleine zu enden, und dieses Mal ist sogar der Beititel In deinen Augen die Unendlichkeit wirklich passend, weil in Pias Augen eine Prophezeiung steckt, so seltsam sich das auch anhören mag.
Da die Aufmachungen im großen und Ganzen gleich aussehen, ist es eigentlich unnötig, sie zu vergleichen, aber ich finde das deutsche Cover trotzdem ein wenig besser, weil Pia, selbst wenn man eigentlich keine Gefühlsregungen von ihr erkennen kann, viel zu roboterhaft dasteht, und gefühlskalt ist Pia wirklich auf gar keinen Fall. Außerdem ist Origin zwar auch ein relativ passender Titel, weil Pia der Ursprung der Unsterblichen wäre, wenn diese denn herangezüchtet werden könnten, und es auch teilweise auf Pias Herkunft selbst hindeutet, allerdings klingt Origin einfach nicht so ansprechend wie der deutsche Titel es tut.





zum Buch:






Ist der Debütroman von Jessica Khoury denn genauso einzigartig und wertvoll wie Pia es für ihre Erschaffer ist?
Zu Anfang definitiv Ja. Vor allem Khoury's Schreibstil ist einfach wundervoll, poetisch und sehr emotional, kann allerdings auch sehr nüchtern sein. Die Landschaftsbeschreibungen des Dschungels sind wirklich sehr gut beschrieben und man merkt genau, dass die Autorin sich auf dem Gebiet des Dschungels und deren Pflanzen und Lebewesen wirklich auskennt, weil sie auch die Namen der Pflanzen und verschiedenen Tiere nennt und man sich, während man liest, wie der Regenwald riecht, aussieht und für Pia langsam ein Paradies wird, wirklich so fühlt, als könne man den Geschmack von feuchter Luft und den Geruch von Pflanzen fast schon schmecken. Außerdem passt der Schreibstil wirklich sehr zu dem Hauptcharakter Pia, da sie sowohl eine rationale, wissenschaftliche Seite, als auch eine sehr emotionale, wilde Seite, die sie nicht zusammenfügen kann: Die wilde Pia und die schüchterne Pia, wie sie ausdrückt. Dadurch, dass die Autorin ihren inneren Konflikt so gut beschreibt, kann man die Protagonistin dieses Romans auch sehr gut verstehen und sich in sie hineinversetzen. Jeder Satz ist sehr mitreißend und einnehmend geschrieben, und egal, ob es gerade langweilig oder spannend ist, Jessica Khoury schafft es, den Leser mit ihrem Schreibstil, der wirklich einer der besten ist, die ich je gelesen habe, zu fesseln.
Was das Buch ebenfalls zu etwas Besonderem macht, ist die Message, nämlich, dass Wissenschaftler keinesfalls immer für etwas Gutes oder Legales forschen und erfinden, sondern in manchen Fällen nur auf ihre Erfolge ausgerichtet sind und über Leichen gehen, um an ihr Ziel zu kommen, egal, was es auch kostet und egal, was sie dafür tun müssen, nämlich ihr Mitleid und alles Menschliche aus sich herauszupumpen. Aufgrund dessen wird in diesem Buch auch das Thema Menschlichkeit thematisiert, wann diese anfängt, wann sie aufhört, und wie sie überhaupt definiert werden kann, und das wird bereits im ersten Kapitel klar: Man lernt Pia dabei kennen, wie sie einen Vogel dabei beobachten muss, wie er in einem Käfig sitzt, in den in regelmäßigen Abständen Strom geleitet wird, und man dabei zusieht, wie der Vogel unter Elektroschocks und schließlich immer schwächer wird - und diese Quälerei dient nur dem Zweck zu sehen, ob eine Erfindung, die das Immunsystem stärken soll, wirklich funktioniert. Und es kommt auch zu deutlich mehr als Tierversuchen, und bereits an dieser Stelle merkt man, dass es in Little Cam, dem Dorf der Wissenschaftler, in dem Pia ihr Zuhause hat, nicht mit rechten Dingen zugeht. Vor allem hat es mir gefallen, dass Khoury diesen Konflikt um die Menschlichkeit vor allem an Pia selbst festmacht; diese nämlich ist zerrissen zwischen ihrem schlechten Gewissen an den Tieren, denen sie Leid zufügen muss, und ihrem Ziel, Unsterbliche zu erschaffen, da sie diese Gefühlslosigkeit eines Wissenschaftlers braucht, um zu erfahren, wie sie das bewerkstelligen kann.
Pia selbst ist wie ich bereits angedeutet habe durch ihre inneren Konflikte ein sehr interessanter Hauptcharakter, der sich, obwohl er zwischen kühnen Wissenschaftlern aufgewachsen ist und so erzogen wurde, Dinge immer objektiv zu sehen, sehr emotional und kommt nur schwer damit klar, dass sie ihr echtes Selbst aufgeben muss, um mehr von ihrer Sorte zu erschaffen. Ich habe in vielen Rezensionen über ihre nervige Naivität lesen müssen, allerdings muss ich sagen, dass sie ja gar nichts anderes sein kann als naiv, wenn sie doch ihr gesamtes Leben lang nur manipuliert wurde. Sie weiß nicht, was echt ist und was nicht, das arme Kind wurde immerzu davon abgehalten, etwas über die Außenwelt in Erfahrung zu bringen, damit sie nicht aus Little Cam flieht, und deswegen kann ich sie durchaus verstehen. Auch kann ich ihre innere Zerrissenheit und ihre impulsiven Handlungsweisen nachvollziehen, da es neu für sie ist, das Gefühl der Freiheit zu empfinden, sie allerdings genau weiß, dass sie das nicht darf, da ansonsten ihre Träume zerplatzen. Insgesamt also ein recht sympathischer und herzensguter Hauptcharakter, der allerdings auch seine Macken hat, beispielsweise ist Pia an einigen Stellen wirklich etwas zu zickig und handelt teilweise auch widersprüchlich. Sie ist nicht bereit, jemandem Gewalt zuzufügen, tut es in den letzten Seiten des Buches aber trotzdem und lächelt sogar noch dabei? Außerdem ist Pia auch in einigen Fällen wirklich arrogant, allerdings kann man ihr da nicht wirklich einen Vorwurf machen, da schon in den ersten Seiten klar wird, dass ihr der Gedanke Du bist perfekt wirklich penetrant eingeflößt wird.
Eio, der Indianerjunge, mit dem Pia im Laufe des Buches immer mehr Zeit verbringt und sich schließlich in ihn und seinen Stamm verliebt, hat mir am Anfang wirklich gut gefallen, da er lustig, klug und wirklich sehr sympathisch ist, allerdings wird er ab dem Zeitpunkt, da zwischen ihm und Pia Funken zu sprühen beginnen, etwas langweilig, weil er ganz ohne Ecken und Kanten ist und sein einziger Lebenssinn auf einmal Pia zu sein scheint. Überhaupt ist die Liebesgeschichte eines der zentralen Themen dieses Buches und ist relativ am Anfang noch sehr schön mitzuverfolgen, da die beiden sich nicht sofort ineinander verlieben, und zusätzlich konnte ich auch nachvollziehen, warum Pia in Eio einen besonderen Menschen sieht, denn er ist genauso wie sie jemand, der nirgends richtig dazugehört. Von Eios Seite aus kann ich allerdings kaum verstehen, warum er sich in Pia verliebt; natürlich ist sie sympathisch und etwas Neues und so, allerdings ist sie an einigen Stellen wirklich sehr gemein zu ihm und außerdem bezweifle ich, dass jemand in einer einzigen Woche dein Herz werden kann.
Ansonsten sind alle Charaktere - außer Doktor Harriet - eher grob gezeichnet; man lernt kaum einen von ihnen richtig kennen, obwohl viele interessant sind, wie beispielsweise Onkel Paolo, Antonio oder Ami, allerdings werden sie wirklich kaum charakterisiert und kommen auch nur sehr am Rande vor, obwohl es sehr wichtige Menschen in Pias und Eios Leben sind.
Wenn euch keine besonders gut gezeichneten Charaktere oder eine etwas zu plötzliche Liebesgeschichte nicht stört, dann ist das Buch definitiv etwas für euch; wen dies allerdings doch stört und für den ein Roman zusätzlich sehr spannend gehalten sein muss, dann ist Die Einzige wirklich nicht das Richtige, denn in diesen fast 450 Seiten gibt es eigentlich kaum Action, was ich schade finde, da Pia in ihrem Dschungel doch so viel Gefährliches hätte erleben können. Stattdessen dreht sich das ganze Buch darum, was der Katalysator für das Erschaffen von Unsterblichen ist und darum, dass Pia sich nicht zwischen Little Cam und Eio entscheiden kann. Vor allem ist dieser Katalysator eigentlich etwas, was man sich theoretisch schon hätte zusammenreimen können, allerdings kommt man nicht wirklich darauf, da die Autorin die originelle Idee mit der Pflanze Elysia hatte, denn in vielen Romanen über Unsterbliche ist das ja so, dass einer dieser Unsterblichen einen Menschen beißt oder umbringt und dieser dann ebenfalls unvergänglich wirkt. Hier funktioniert dies allerdings auf einer sehr wissenschaftlichen Ebene, die sehr gut mit einigen aio'anischen Legenden vermischt wurde, was ein fabelhafter Einfall gewesen ist und so wenigstens etwas Spannung in die Geschichte gebracht hat. Auch die letzten Kapitel sind wirklich sehr aufregend und ein einziges Auf und Ab, was in den letzten Seiten allerdings sehr nachlässt und man mit einem eher merkwürdigem Ende zurückgelassen wird, das mir auch ein wenig zu offen ist. Außerdem dauert es zusätzlich dazu noch sehr lange, bis die Geschichte anfängt, ein wenig schneller und spannender vonstatten zu gehen; wie ein ruhiger Fluss, der auf einmal sehr viel schneller fließt, obwohl es kaum einen Grund dazu gibt. Ich hätte es lieber gehabt, wenn die Spannung sich langsam aufgebaut hätte und den Leser nicht auf einmal erschlagen hätte.


Ein eigentlich wirklich guter Roman, der sich vor allem wegen der an sich originellen Idee und dem traumhaften Schreibstil sehr von anderen Fantasy/Science-Fiction-Büchern unterscheidet, allerdings kaum Spannung und eine eher schlechte als rechte Liebesgeschichte zu bieten hat. Außerdem wird man mit einem eher zu offenem Ende zurückgelassen, was durch einen viel zu leicht gelösten Konflikt entstanden ist, was einen eher unbefriedigt zurücklässt. Trotzdem unterhält das Buch den Leser wirklich sehr gut und entführt ihn für ein paar Stunden in die Tropen und eine Welt, die an sich einen realistischen Grundstein hat - und das verzaubert einen einfach nun mal!





Ich gebe dem Buch:



♥♥♥♥ Herzchen



Extra:



Der Buchtrailer:






CU
Sana

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