Sonntag, 27. Januar 2013

:)Rezension:): Sein Letzter Wille

Grundwissen:




Titel♥: Sein Letzer Wille (original: Live Wire)
Autor/-in♥: Harlan Coben
Erschienen♥: 19.03.2012 im Goldmann-Verlag
Seitenanzahl♥: 384 Seiten
Preis♥: 9,99 €
Genre♥: Thriller






Inhalt:



Wir alle lügen – um die, die wir lieben, vor der Wahrheit zu beschützen ...
Rockstar Lex und seine Frau Suzze führen eine äußerst glückliche Ehe. Voller Vorfreude erwarten sie die baldige Geburt ihres ersten Kindes – bis ein böswilliger Facebook-Kommentar Lex’ Vaterschaft anzweifelt. Der verschwindet daraufhin spurlos, und verzweifelt bittet Suzze ihren Agenten Myron Bolitar um Hilfe.
Myron willigt ein, ohne die Angelegenheit sonderlich ernst zu nehmen. Doch dann wird er mit einer ersten Leiche konfrontiert – und mit den Abgründen der eigenen Familiengeschichte …

*Quelle: amazon.de



Meine Meinung ...




zum Cover:



Deutsches Cover: ♥♥
Amerikanisches Cover: ♥♥




















Oje, also alleine schon meine polnische Ausgabe fand ich nicht so ansprechend (auf der nur ein Sonnenaufgang und eine Waldstraße abgebildet sind), aber diesmal finde ich keines der Cover gelungen. Das deutsche Cover stellt zwar die eher düstere Stimmung des Romanes sehr gut dar, allerdings haben rote Blümchen und Bäume und Nebel rein gar nichts mit der Geschichte zu tun; das einzige, was ich richtig gut finde, ist der Titel: Sein letzter Wille, weil Myron eben genau wegen diesem letzten Willen einer Person, die er liebt, so viel wieder ausgräbt, was er in sich so gut versteckt hatte und dies einen großen Teil des Buches ausfüllt. 
Im Gegensatz dazu finde ich bei dem Original-Cover die dargestellte Kulisse ganz gut gewählt, den Titel allerdings lange nicht so schön wie den deutschen, weil Live Wire (deutsch: Sausewind) ehrlich gesagt einfach nur der Name eines Albums der Band ist, in der Lex seinen Anteil nimmt und dieses auch keine bedeutende Rolle in diesem Buch spielt, also ist der Titel vielleicht ein wenig einfallslos ... 
Eine Kombination aus Deutsch und Englisch wäre am besten!





zum Buch:






Bereits in meiner Rezension zu Ein Verhängnisvolles Versprechen habe ich angedeutet, dass mir Sein letzter Wille nicht so gut gefallen hat wie der andere von mir gelesene Roman über Myron Bolitar und seine Abenteuer. Das liegt allerdings nur an zwei Punkten, und für einen kann der Autor selbst auch nichts; der zweite ist eher der problematischere Teil der Geschichte.
Der Schreibstil ist in diesem Roman immer noch genauso gut wie im vorherigen Teil, den ich von Harlan Coben gelesen habe: emotional, metaphorisch und einfühlsam, als erzähle der Autor vom Leben selbst, hin und wieder untersetzt mit einem sarkastischen, schwarzen Humor.
Der Hauptcharakter Myron ist immer noch sehr sympathisch und ,superheldenhaft', und auch seine Freunde Esperanza, Win und Cindy findet man in diesem Roman wieder, was mich gefreut hat, da ich diese Charaktere auch schon in Promise Me sehr gemocht habe. Besonders weiterentwickelt oder so etwas haben sie sich zwar nicht, aber ich habe sie trotzdem gern. Vor allem Myrons Vater, der mir auch schon in Promise Me wirklich sympathisch gewesen ist, kommt in diesem Band um einiges mehr vor, was mir wirklich gefallen hat, da er wirklich sympathisch, lustig und in vielerlei Hinsicht weise ist.
Was mich an diesem Buch allerdings positiv überrascht hat, ist, dass es so furchtbar emotional ist. Ich weiß, bei der Rezension zu meinem ersten Roman von Harlan Coben habe ich bereits erwähnt, dass der Autor sehr viele Probleme und moralische Fragen anspricht, aber beim Lesen von Sein letzter Wille bin ich vor allem von den letzten Kapiteln so wahnsinnig berührt gewesen, wie ich es selten erlebt habe. Am Anfang des Buches scheint alles so perfekt zu sein: Myron ist ein guter Agent, seine Klienten bekommen ein Kind, Myron wird Taufpate, er hat sich verlobt - und dann am Ende des Buches ist einfach alles Positive scheinbar verschwunden. Die Atmosphäre ist so furchtbar bedrückend, und durch Cobens Schreibstil kommt diese ganze Situation umso realer rüber und hat mich, als ich das Buch zuklappte, total ausgelaugt und betrübt zurückgelassen. Und so leer habe ich mich seit Flammender Zorn oder Tote Mädchen lügen nicht nicht mehr gefühlt - das hinzukriegen, ist wirklich eine meisterhafte Leistung!
Allerdings sind meines Erachtens nur diese letzten hundert Seiten wirklich packend gewesen. Schon in Ein Verhängnisvolles Versprechen hat sich Harlan Coben viel Zeit gelassen, um die Handlung voranzutreiben, was dort allerdings kein großes Problem gewesen ist, da man in dieser Zeitspanne viel über die Charaktere erfahren hat. In diesem Band der Myron-Reihe wird  alles, was ich vorher schon wusste, noch einmal wiederholt, da es ja auch wahrscheinlich ist, dass sich ein Neueinsteiger in diese Reihe diesen Band gekauft hat und es ja kontraproduktiv gewesen wäre, ihn ins kalte Wasser fallen zu lassen ohne die geringste Ahnung über das Innenleben der Charaktere. Da ich allerdings kein solcher Neueinsteiger bin, habe ich mich die ungefähr 250 Seiten (meine Ausgabe hat übrigens 462 Seiten) wirklich sehr gelangweilt und war etwas enttäuscht davon, dass sich die Handlung so sehr gestreckt hat. Natürlich gibt es ein paar Prügeleien in der Zeit, aber die meisten waren dann auch schnell wieder vorbei und auch sonst nicht wirklich Spannung aufgebaut wurde - außer eben am Ende.
Und was mich wahrscheinlich am meisten gestört hat, ist, dass ich penetrant das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben, denn auf einmal hat Myron eine Verlobte, die nicht seine Freundin aus Promise Me ist, und wo ich mich auch gefragt habe, was denn mit Ali passiert ist und warum Myron jetzt auf einmal verlobt ist. Ich weiß, zwischen diesem Buch und meinem ersten Buch von Coben gibt es noch einen Band, aber trotzdem war ich etwas überrascht. 
Außerdem hat dieser Fall von Myron mit einem vergangen Fall zu tun, den er wahrscheinlich in einem seiner ersten Bücher durchgestanden hat, und in diesem Buch nicht richtig erklärt wird, was diese schlimmen Finger denn genau verbrochen haben. Schade eigentlich, weil ich das Gefühl hatte, das man etwas zusätzliches Wissen wirklich hätte gebrauchen können, um zu verstehen, was genau diese Verbrecher mit der jetzigen Geschichte zu tun haben, und vielleicht hätte ich dann auch diese gesamte Auflösung des Konflikts in diesem Myron-Band nicht so einfallslos gefunden, wenn ich verstanden hätte, warum diese Typen darin infiltriert sind. Es kam mir alles einfach so verschwommen und dahingeklatscht vor, während in Ein verhängnisvolles Versprechen wirklich alles logisch und klar durchdacht war.


Leider finde ich Sein letzer Wille lange nicht so gut wie Ein verhängisvolles Versprechen. Der Schreibstil ist zwar immer noch packend, die Charaktere sympathisch und vor allem die familiären Konflikte Myrons haben mich dieses Buch am Ende einfach lieben lassen. Allerdings kann ich einfach nicht ignorieren, dass ich den größten Teil des Buches über gelangweilt war und auch teilweise wütend, weil mir das Ganze einfach etwas schwammig vorgekommen ist. Somit ist dieses Buch doch eher nur durchschnittlich.






Ich gebe dem Buch:



♥♥♥Herzchen (3,6666)





Extra:



Zu diesem Buch gibt es einen Buchtrailer, nämlich diesen hier:





CU
Sana

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