Donnerstag, 9. August 2012

:)Rezension:): Lemonade Mouth

Grundwissen:



Titel♥: - (original: Lemonade Mouth)
Autor♥: Mark Peter Hughes
Erschienen♥: original 2007
Seitenanzahl♥: 352 Seiten
Preis♥: 7, 50 € (Taschenbuch); 5, 49 € (Kindle Edition)
Genre: Contemporary; Middle Grade




Quelle: © Delacorte Books for Young Readers


Inhalt:

Poeten. Genies. Revolutionäre.
So wurden die Mitglieder der legendären Band Lemonade Mouth genannt. Aber bis jetzt weiß niemand Genaueres darüber, wie diese wundervolle Band entstanden ist. Wie fünf Außenseiter der Oponquonsett Highschool sich, die Musik in ihrem Freshman-Jahr gefunden und damit angefangen haben, den Rock und Pop und die Highschool zu verändern. 
Wen, Charlie, Mo, Stella und Olivia nehmen uns mit auf die Reise in die Vergangenheit und erzählen uns, welche Hindernisse sie überwinden mussten, um die einflussreichste Band von ganz Rhode Island zu werden. Dies ist ihre Geschichte, erzählt von den fünf Mitgliedern der Band und der ,,Scene Queen'' der Opoquonsett High, Naomi Fishmeier.


Meine Meinung ...


zum Buch:


Das Buch zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme von Disney hat mich keinesfalls enttäuscht. In mancherlei Hinsicht habe ich das Buch sogar noch besser gefunden als den Film.
Woran das liegen könnte?
Vielleicht, weil im Film diese gesamte Revolution von Lemonade Mouth ein wenig untergegangen ist. Im Film bekommt man nämlich hauptsächlich die sehr leichten Liebesgeschichten, die wundervolle Musik und den Streit zwischen den beiden Bands Mudslide Crush und Lemonade Mouth mit. Sehr emotionale Menschen könnten vielleicht auch erkennen, dass es in diesem Film um typische Probleme des Erwachsen-Werdens geht und dort Sachen vorherrschen, die jeden von uns betreffen könnten, beispielsweise ein Status als Ausländer an der Schule und der Angst darüber, keine Freunde dort zu finden, weil man eben ein Ausländer ist, die nervige Kontrolle von den Eltern, die nicht akzeptieren wollen, dass wir langsam unabhängig werden oder die neuen Lebenspartner von einem unserer Elternpaare, die uns nicht gefallen, und wie die Musik und neue Freundschaften uns darüber hinweghelfen.
Im Buch muss man gar nicht nach diesen Problemen suchen, sie werden einem klar und deutlich vor Augen geführt. Hier spielt das Thema, das jeder das Recht dazu hat, seine Stimme zu erheben, eine immense Rolle für die Handlung bei, sodass man diese Revolution gegen die Schulleitung in diesem Buch ein wenig als Gesellschaftskritik ansehen könnte - nämlich diese Sache, dass Erwachsene denken, sie könnten nie etwas falsch machen und den Teenies von heute kein Recht darauf geben, in etwas mitzubestimmen. 
Da könnte man ja jetzt behaupten, dass es an vielen Schulen so was wie Schul-/Klassensprecher, Schülervertretung etc. gibt, allerdings ist in dieser Schule das Problem, dass solche Personen nur aus den gesamten Sportclubs sind, auf die eben dadurch, dass sie an der Macht sind, mehr Wert gelegt wird als auf den EDV-Club oder eben auch den Musik-Club.
Klingt ein bisschen kompliziert, ich weiß, aber besser kann ich es auch nicht beschreiben, nur noch sagen, dass es eine kleine Kritik an der Gesellschaft sein könnte. Gefiel mir persönlich richtig gut.
Was mir auch gefallen hat, ist der Schreibstil. Im Normal-Fall mag ich es nicht besonders, wenn aus der Sicht mehrer Personen geschrieben wird, allerdings hat es mich hier nicht sonderlich gestört, weil ich keinen der Hauptcharaktere unsympathisch fand. Außerdem war es interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Charaktere allein in ihrer Art waren zu denken. Auch finde ich es schön, dass Mark Peter Hughes einige Momente aus der Sicht der Fans von Lemonade Mouth beschrieben hat, weil das gezeigt hat, wie sehr diese die Band brauchen, lieben und wertschätzen. Wirklich, abgesehen von den Charakteren, mit denen der Leser auch nicht sympathisieren sollte, ist jede Sichtweise sehr interessant.
Ja, die Charaktere sind wie gesagt sehr sympathisch und auch sehr realistisch. Im Film wurden leider echt viele Facetten der Charaktere entweder weggelassen oder nur angeschnitten, sodass ich Charlie beispielsweise im Buch sehr viel mehr mochte als im Film, wo er einfach nur total durch den Wind rüberkam. Wen, Olivia, Stella, Mohini und Charlie könnten unterschiedlicher wirklich nicht sein:
Stella, die immer für das kämpft, was sie will.
Olivia, die ein sehr nettes Mädchen ist, das allerdings vor vielen Mitschülern mit ihrer Schüchternheit verbirgt.
Wen, der sich nicht daran gewöhnen kann, dass sein Vater eine Freundin hat, die sechzehn Jahre jünger ist und sie aus der Familie raus haben möchte.
Mohini, die das einzige indische Mädchen an der Schule ist und von ihrem Vater stark kontrolliert wird, beispielsweise darf sie sich nicht mit Jungs treffen, die ihr Vater nicht mag.
Charlie, der ewig darunter leidet, dass sein Zwillingsbruder bei der Geburt gestorben ist; er fragt sich, warum ausgerechnet er überlebt hat.
Jeder von den fünfen hat seine Probleme und entwickelt sich im Laufe der Story einige Schritte weiter. Zwar kann man nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen, aber ich glaube kaum, das man das bei jedem dieser Hauptcharaktere kann - sie sind einfach zu unterschiedlich ... bis sie von der Musik vereint werden.
Womit wir zum wichtigsten Teil dieses Buches kommen: Der Musik.
Ich muss zugeben, dass es ein wenig schwer für mich war, mir diese Band vorzustellen, weil es - anders als im Film - kein seichter Pop ist, den sie singen, sondern sich auf allen Musikrichtungen bewegt. Die Lyrics waren auch nicht wirklich so gefühlvoll wie sie es im Film gewesen waren, aber vielleicht habe ich mir da einfach zu viel von erwartet. Es sind nicht dieselben Songs, und teilweise war ich sogar enttäuscht darüber, weil ich die Songs im Film zu meinen Favoriten zählen kann.
Die Handlung ist Gott sei Dank nicht wirklich anders als im Film - es gibt vielleicht ein, zwei Sachen, die anders gemacht wurden, aber ansonsten hat die Story noch dieselbe Moral, dieselben Geschichten, dieselben Charaktere mit dem Unterschied, dass es in der Disney-Film-Version kindgerecht gemacht wurde.
Welcher Sechsjähriger würde es denn auch nach nachvollziehen, dass Wen sich zu einer älteren Frau hingezogen fühlt? ^^ Finde ich gut gemacht, selbst wenn es mich im Buch auch nicht sonderlich stört. Gar nicht, eigentlich - ich fand das Buch dadurch sogar noch realistischer.
Ich kann eigentlich nicht behaupten, dass ich einen negativen Kritikpunkt an dieses Buch habe, außer vielleicht, dass ich es jederzeit ablegen konnte, weil mir die Handlung durch den Film natürlich schon bekannt war - aber daran trägt das Buch ja keinerlei Schuld. Und, dass mir die Sänger, die in diesem Buch erwähnt wurden, nicht bekannt waren, wie beispielsweise Sista Slash oder so. Vielleicht waren sie ja 2007 noch im Musikgeschäft, aber gehört habe ich von ihnen nicht viel bis gar nichts.
Das Ende ist allerdings ein realistischeres als im Film, das muss noch erwähnt werden, aber das ist eher eine negative Kritik zum Film, und nicht zum Buch.

Letztendlich kann ich sagen, dass mir das Buch - trotz der Handlung, die ich vom Film bereits kannte - sehr gut gefallen hat. Es ist sehr flüssig zu lesen, gespickt mit wunderbaren Hauptcharakteren, einer Tiefe, die jeden von uns betrifft und der wunderbaren Geschichte darüber, dass die Musik nicht nur etwas ist, was zur Unterhaltung beiträgt, sondern auch etwas ist, was uns beeinflusst.


Ich gebe dem Buch:

♥♥♥♥ Herzchen (4,1)




Extra:

Zu diesem Buch gibt es wie gesagt eine Verfilmung, zu der ich bereits einen Review geschrieben habe, der hier irgendwo zu finden sein müsste.
Außerdem arbeitet Mark Peter Hughes an einem zweiten Teil, der den Titel Lemonade Mouth: Pucker's Up tragen wird. Ich habe leider keine Ahnung, ob das ganze denn jemals im Deutschen erscheinen wird, aber - ich kann euch versichern, dass es nicht viele Englischkenntnisse braucht, um euch das Buch aus Amerika zu bestellen.


Hier der Trailer zum Film:



Und hier Mark Peter Hughes in einem Interview:




CU
Sana

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