Sonntag, 1. Juli 2012

:)Rezension:): Gebannt

Grundwissen:

Titel♥: Gebannt - Unter Fremdem Himmel (original: Under The Never Sky)
Autor♥: Veronica Rossi
Erschienen♥: 2012 im Oetinger-Verlag
Seitenanzahl♥: ca. 429 Seiten
Preis♥: 17, 95 €


Inhalt:


Zwei Welten, die sie trennen
-
Eine Liebe, die sie eint
Als Aria aus ihrem geschützten Lebensraum, einem Raum ohne Schmerz und Leid, in die Wildnis verbannt wird, scheint ihr Tod so gut wie sicher. Wäre da nicht Perry, der so anders ist als alles, was sie kennt. Er rettet ihr das Leben.
Ganz allmählich fasst Aria Zutrauen zu ihm, und gemeinsam begeben sie sich auf eine gefährliche Odyssee, die Aria bis an ihre Grenzen bringt. Und die Gefühle in ihr weckt - Gefühle für Perry, die sie unbedingt vor ihm geheim halten muss. Denn kann ihre Liebe eine Zukunft haben in einer Welt, in der sie nicht füreinander bestimmt sind?


*Quelle: amazon.de



Meine Meinung ...


zum Cover:


Amerikanisches Cover ♥♥♥
Deutsches Cover ♥♥♥

Ich finde eigentlich beide Cover sehr schön, allerdings kann ich nicht sagen, welches schöner ist, denn auf dem amerikanischen Cover sieht Aria wirklich aus wie Aria - sprich hübsch mit rabenschwarzen Haaren. Auch zeigt dieses Cover einen Teil von dem Äther, den alle fürchten, und auch einen Teil dieser Landschaft, in die sie verbannt wird.
Beim Deutschen allerdings finde ich den Unterschied zwischen den beiden Gesellschaften - Arias und Perrys - sehr gut dargestellt. Man erkennt es zwar nicht sonderlich gut, aber im Hintergrund flimmert es auf dem deutschen Cover so wie bei einem Fernseher, womit es einen Teil von Arias Welt darstellt, während im Vordergrund dieses elektrisch grün leuchtende A steht, was die unbeherrschte Natur in Perrys Welt darstellt.
Was den Titel angeht, kann man den amerikanischen allerdings nicht toppen. Aria wird zwar Gebannt, aber Under The Never Sky ist sogar ein Zitat aus dem Buch und wird häufig dazu verwendet, den Äther zu beschreiben. Da passt der deutsche Untertitel Unter Fremdem Himmel so was von gar nicht. xD
Cover gleich gut, Titel im Original zehntausend mal schöner und passender!


zum Buch:


Niemals hätte ich erwartet, dass ich dieses Buch so sehr ins Herz schließen würde.
Woran das liegen könnte? Vielleicht daran, weil ich noch nie so sehr wollte, dass den Protagonisten Glück widerfährt, denn ich habe noch nie mehr Mitleid mit jemandem gehabt als  mit Aria und Perry. Es ist so furchtbar traurig, was die beiden bereits alles durchlebt haben, so emotional, so erschreckend. Vor allem Perry's ,Fluch', wie es von den meisten Leuten seines Stammes genannt wird, ist so schrecklich ungerecht; diese beiden haben so viel Leid einfach nicht verdient, und ich schätze, dass genau das so packend an der Geschichte gewesen ist: Diese Ungerechtigkeit in den Welten, die Veronica Rossi hier geschaffen hat.
Und ja, es sind tatsächlich mehrere Welten, was in der Kurzbeschreibung leider nicht sonderlich zur Geltung kommt. Aria stammt nämlich aus einer Welt, wo nahezu alles virtuell gestaltet wird und kennt deswegen so etwas wie echten Schmerz oder sogar Gefühle nicht wirklich. Perry dagegen kommt aus der Wildnis und muss täglich ums Überleben kämpfen, während jeder Mensch, der ihm etwas bedeutet, verschwindet, und außerdem ist sein Stamm - welches mit dem Wort mittelalterlich sehr gut beschrieben werden kann - am Verhungern. Dort sind Gefühle also sehr real.
Wie bereits erwähnt, habe ich Perry (bei dem ich immer an Phineas & Ferb denken muss) und Aria (bei der ich immer an Pretty Little Liars denken muss) sehr ins Herz geschlossen. Sie sind so furchtbar sympathisch und mich hat es so glücklich gemacht, dass sich wenigstens die beiden ein wenig Frieden und Glück schenken, wenn sie schon sonst nichts anderes hatten. Auch die Nebencharaktere waren sehr sympathisch. Vor allem Talon habe ich wirklich zu lieben gelernt, er ist einfach so niedlich und er bedeutet Perry so viel und - ich habe ihn einfach so sehr gemocht! ^^
Dann steckt das Buch auch voller Überraschungen. Man wird immer wieder mal heftig überrascht und es wird selten wirklich langweilig. Viele Rezensionen behaupten, dass vor allem der Anfang des Buches sehr langweilig war, aber dem kann ich nicht wirklich zustimmen. Für mich sind emotionale Achterbahnfahrten - die ich nachvollziehen kann, muss man hier hinzufügen - sehr spannend. Für Aria bricht nämlich eine ganze Welt zusammen, als sie von all ihrer Technik getrennt wird und sich praktisch so fühlt, als wisse sie rein gar nichts mehr und dass sie ihre Emotionen dann wirklich kennen lernt und nicht nur virtuell auf Bäume klettert oder so etwas, und lernt, dass ihre Welt nicht besser ist als die Realität, was übrigens ein Motto dieser gesamten technischen Welt ist, in der Aria aufgewachsen ist. Das war für mich wirklich interessant und spannend. Aber keine Bange, abgesehen von emotionalen Erkenntnissen sind da auch immer wieder Momente, in denen einem fast die Augen aus dem Kopf fallen, man an den Fingernägeln knabbert und denkt ,,Nein, bitte nicht, bitte nicht! Nein!''. An diesen Stellen habe ich hin und wieder sogar Tränen unterdrückt, weil diese Welten einfach so ... ungerecht sind! ^^
Außerdem ist der Klappentext viel zu sehr auf Aria und Perry bezogen, denn es geht in diesem Buch noch um so vieles mehr. Die gesamte Zeit über, die ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir nämlich selbst die Frage gestellt, was mir lieber wäre: In einer Welt leben, in der es sicher ist, und dafür auf alles Echte zu verzichten, oder in einer Welt leben, in der man ständig in Gefahr schwebt, allerdings alles Kleine noch an Bedeutung gewinnen kann? Und ich bin zu keiner Antwort gekommen. Denn Menschen sehnen sich nach beidem: Gefühlen, aber auch Geborgenheit. Da konnte ich die Zerrissenheit von Aria sehr gut verstehen.
Das Ende ist zwar nicht besonders spektakulär, andererseits hat es mir auch in gewisser Weise gefallen, dass die Atmosphäre in den letzten zehn oder zwanzig Seiten so wahnsinnig depressiv ist. Vor allem durch Rossi's Schreibstil kommen alle Gefühle der Protagonisten noch besser rüber, weil sie einfach so poetisch und gefühlsbeladen schreibt. Dazu muss ich auch erwähnen, dass diese kleinen Szenen, in denen Aria Perry etwas vorsingt, sehr romantisch waren, ohne wirklich kitschig zu sein - was nicht am Text lag, denn der ist kitschig ^^ Aber wieder zum Ende: Der Cliffhanger kam für mich total überraschend und hat mich quasi kreischend zurückgelassen! :D Ich will den nächsten Band, es grenzt an Quälerei! :D
Wenn diese Rezension genau an dieser Stelle enden würde, dann könnte ich sagen, dass dieses Buch ♥♥♥♥♥ verdient hat, allerdings habe ich doch noch etwas zu bemängeln; zwar nur eine kleine Sache, aber dennoch eine leicht enttäuschende.
In diesem Buch hat mir der Grund, weshalb diese Welten entstanden sind, gefehlt. Woher kommt dieser Äther? Wer hat ihn erschaffen? Warum werden nicht alle Menschen in Biosphären befördert?  Vielleicht kommen diese Antworten im zweiten Teil dieser Trilogie, aber trotzdem habe ich mich die ganze Zeit nach der Ursache für diese schrecklichen Gesellschaften und Welten gesehnt, doch leider ist diese nicht gekommen.

Insgesamt ein Buch, was definitiv lesenswert ist, und zwar nicht nur für Fans von Dystopien, sondern auch solche von zarten Liebesgeschichten. Mit den Charakteren werdet ihr euch definitiv anfreunden, genauso, wie ihr die Spannung nicht werdet ertragen können und an einigen Stellen vielleicht sogar fast weinen müsst.


Ich gebe dem Buch:

♥♥♥♥Herzchen (4,6)


Extra:

Wie bereits erwähnt ist Gebannt - Unter Fremdem Himmel der Auftakt zu einer Trilogie. Der zweite Teil wird - glaube ich - im März 2013 erscheinen; der deutsche Titel ist mir noch nicht bekannt, aber der englische, dieser wird nämlich Through The Ever Night (dt. Durch die Immer-Nacht) heißen. Das Cover dazu ist ebenfalls schon im Internet auffindbar =):


Außerdem gibt es noch einen wirklich schönen Trailer zum Buch:

Ich finde ihn einfach nur toll =)


CU
Sana


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